Baugeschichtlich bedeutsam ist der freistehende Backsteinbau mit Putzgliederung auf U-förmigem Grundriß u. a. wegen seiner optisch blockhaften Erscheinung in strenger symmetrischer Gliederung. Die mittig gelegene Eingangsachse wird betont durch einen flachen, mit Gesimsen und Abschlußgesims versehnen Risalit. Jeweils drei segmentbogige Fensterachsen werden durch Vertiefung des Mauerwerks von einer Backsteinbreite über drei Geschosse hinweg gerahmt. Das Erdgeschoss ist durch Doppelgesimse, ein breites Sockelgesims und Backsteinbänderung besonders akzentuiert.
- Gurtgesimse
- Fenstersohlbänke
- Rollscharfensterstürze
- ein breites Konsolkranzgesims
gliedern die Fassaden, die als konstruktive Teile des Hauskerns Proportion, Geschoßgliederung und Höhe des Gebäudes veranschaulichen.
Das Grundstück ist zum Teil von einer in quadratische Felder gegliederten Backsteinmauer mit pyramidengedeckten Begrenzungspfeilern eingefriedet.
Ortsgeschichtlich bedeutend ist das heutige Nikolaus-Groß-Haus als Beispiel für den letzten in seiner ehemaligen Funktion optisch erkennbaren Teil der von 1894-96 erbauten "Kronprinz-Kaserne", und als Dokument für die Geschichte Kölns als Militär- und Garnisonsstadt. Ihren Namen erhielt die Kaserne in Gedenken daran, daß der frühere Kronprinz Friedrich Wilhelm, später Kaiser Friedrich III Chef des dort stationierten Infanterie-Regiments (Nr. 53) war.
Nach der Aufhebung der entmilitarisierten Zone (1936) diente die Kaserne erneut als Unterbringung von Soldaten (Infanterie-Regiment Nr. 39). Nach dem Zweiten. Weltkrieg bot die Kaserne ab 1952 Unterkunft für Flüchtlinge aus dem Osten, seit 1970 ist das Gebäude Heimstätte für jugendliche Spätaussiedler.
Städtebaulich bedeutsam ist das Objekt als Bestandteil eines historischen Straßenensembles (mit der Hausnummer 18), außerdem als Blickpunkt an der Straßenkreuzung Eythstraße (mit den Hausnummern 95 und 97), das in Verbindung mit den modernisierten Gebäuden und Neubauten der Umgebung Wirken und Wandel historischer Prozesse anschaulich und erlebbar macht.
Quelle: Bilderbuch Köln