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Stolpersteine in Stuttgart - Aktion T4 Multi-Cache

This cache has been archived.

Sissi Voss: Da dieser Cache seit Monaten inaktiv oder nicht zu finden ist, archiviere ich das Listing, damit er nicht mehr auf den Suchlisten auftaucht bzw. neue Caches blockiert. Falls du den Cache innerhalb der nächsten drei Monate reparieren oder ersetzen möchtest, schreibe mir bitte per E-Mail. Sofern der Cache den aktuellen Guidelines entspricht, hole ich ihn gerne wieder aus dem Archiv.

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Hidden : 6/12/2013
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Ein weiterer Stolperstein-Cache? Ja, denn ich denke, dass es diese Thema Wert ist, auch mehrfach Aufmerksamkeit zu erhalten. Aufgrund der Abstandsregel und mangels geeigneter Versteckmöglichkeiten vor Ort habe ich diesen Cache als Multi eingestellt. Dafür sollten weniger als 15 Minuten gut reichen, die Wegstrecke ist nicht weit. Freuen würde es mich, wenn dieser Cache trotzdem nicht einfach so "nebenbei" schnell für die Statistik gemacht wird, sondern auch das Listing mit den entsprechenden geschichtlichen Informationen Beachtung fände.

Stolpersteine
Um was es sich bei den "Stolpersteinen" handelt, ist den meisten wahrscheinlich zumindest im Ansatz bekannt. Bei den Stolpersteinen handelt es sich um Würfel mit den Maßen 10x10x10 Zentimetern, bestehend aus Messingblech und Beton. Diese werden vom Künstler persönlich in Handarbeit gefertigt. Sie erinnern an Opfer der Nationalsozialisten. Sie werden vor den damaligen Wohnhäusern der Opfer im Gehweg eingelassen und nennen Name, Geburtsdatum, Sterbedatum und -ort und sollen die Erinnerung an die Opfer wach halten.

Stolperstein Hornbergstraße 123
Bei den angegebenen Startkoordinaten steht ihr vor der Hornbergstraße 123. Hier wohnte Emma Luise Zibold, an die der Stolperstein vor Ort seit seiner Verlegung am 15. April 2013 erinnert. Emma Luise Zibold war evangelisch und wurde am im Januar 1885 in Stuttgart geboren und erlernte den Beruf der Strickerin. Im Jahr 1910 trat bei ihr erstmals eine nicht näher genannte Nervenkrankheit auf wegen derer sie im Winter 1912 einen Monat im Stuttgarter Bürgerhospital verbrachte. Im Oktober 1912 kam Emma Zibold in die Heilanstalt Winnental von wo sie in die Tötungsanstalt Grafeneck deportiert wurde, wo sie noch am selben Tag im Rahmen des Euthanasieprogramms der Nazis ermordet wurde.
In den ersten Jahren des Auftretens ihrer Nervenkrankheit konnte der Vater Zibolds, Eduard Zibold, für die Kosten der Behandlung selbst aufkommen. In den 1920er Jahren litt er wie viele Menschen unter den schweren wirtschaftlichen Zeiten und stellte einen Antrag an die Armenpflege für Geisteskranke.

Das Euthanasie-Programm der Nationalsozialisten
Unter Euthanasie versteht man die systematische Ermordung von mehr als 100.000 psychisch kranken und behinderten Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus. Das Wort „Euthanasie“ stammt aus dem Griechischen und stand ursprünglich für den selbstgewählten Tod, den Selbstmord. Erst im Rahmen der „Aktion T4“ durch die Nationalsozialisten wurde das Wort im Zusammenhang mit der Ermordung von Menschen mit Behinderung sowie psychisch Kranken verwendet.
Die geistigen Wurzeln der „Aktion T4“ liegen weit länger zurück als das Dritte Reich. Charles Darwins Evolutionstheorie wurde schon Jahrzehnte vor dem Nationalsozialismus von verschiedenen Wissenschaftlern auf den Menschen übertragen. Man spricht hierbei vom Sozialdarwinismus. Die vor dem Ersten Weltkrieg erst spärlich verbreiteten Gedanken wurden von den Nationalsozialisten aufgegriffen und später in die Tat umgesetzt.
Hitler definierte das Leben als Kampf um Leben und Tod, bei dem der Stärkere (der arische Herrenmensch) über den Schwächeren siegt. In seinem Buch „Mein Kampf“ formulierte Adolf Hitler das so: „Der Kampf um das tägliche Brot lässt alles Schwache und Kränkelnde, weniger Entschlossene unterliegen“ (Mein Kampf, S. 312f). Sozialdarwinisten argumentierten, dass durch die Errungenschaften der Wohlfahrtspflege und Medizin die Verschlechterung der Art gefördert werde. Gründe, mit denen die Nationalsozialisten die Euthanasie versuchten zu begründen, gab es aber viele: Neben der beschriebenen Rassenhygiene waren dies vorwiegend finanzielle und militärische Gründe: Nahrungsmittel und öffentliche Gelder konnten eingespart werden, Ärzte- und Pflegepersonal wurde freigesetzt und Pflegeanstalten in Lazarette für Kriegsverwundete umfunktioniert. Mit der Umsetzung des Euthanasie-Programms wartete Hitler bewusst bis Kriegsbeginn um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und den Widerstand möglichst gering zu halten.

Durchführung:
Im ersten Schritt wurden Heil- und Pflegeanstalten Meldebögen zugeschickt, um Angaben zu Krankheit und Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Die Anstalten wurden über den Grund der Befragung nicht informiert. Ziel war es festzustellen welche in den Anstalten untergebrachten Menschen noch arbeitsfähig sind und welche für das NS-Regime nicht mehr brauchbar sind und nur Kosten verursachen. Da viele Anstalten aber glaubten, ihre besten Männer zu verlieren, in der Annahme diese würden zur Arbeit abberufen, wurden viele Arbeitsfähige „unter Wert“ verkauft, was für diese den Tod bedeutete. Drei Gutachter entschieden anhand der Meldebögen über das Schicksal der Menschen, ohne diese persönlich gesehen zu haben.

Anschließend wurden geeignete Einrichtungen beschlagnahmt und umgebaut, z.B. Grafeneck bei Marbach.

Um das Schicksal der Menschen zu verschleiern wurden diese zuerst in Zwischenanstalten verlegt, bevor diese dann weiter in die Tötungsanstalten verlegt wurden. Nach dem Tod wurden gefälschte amtliche Todesurkunden erstellt und mit dem Briefkopf anderer Tötungseinrichtungen verschickt. Besuche und Nachforschungen der Eltern sollten so erschwert und unterbunden werden.

Das NS-Regime beließ es aber nicht bei der Tötung der Menschen, sondern bereicherte sich außerdem noch an diesen. Vor dem Gang in die Gaskammer wurden Menschen mit Zahngold markiert um dieses nach deren Tod auszuschlagen. Zudem wurden dem Kostenträger Rechnungen für Kost und Pflege zugestellt, obwohl die Menschen längst tot waren.

 

Der Cache:
Nach diesem geschichtlichen Exkurs nun zum Cache. Bei der Dose handelt es sich um eine kleine runde Lock&Lock-Dose, die auch für einen Small-Cache durchaus klein ist. Bringt bitte euren eigenen Stift mit - aber das dürfte ein Cacher ja eh immer dabei haben.

Die Finalkoordinaten könnt ihr mit Hilfe der Angaben auf dem Stolperstein errechnen:

- In welcher Zeile steht ein Wort in Anführungszeichen? Dies ist der Wert für A.
- Die vierte Ziffer sei B.
- Die erste Ziffer in Zeile 6 sei C
- Die vorletzte Ziffer in Zeile 6 sei D
- Die Anzahl der Zeichen in der letzten Zeile sei E

Der Cache ist versteckt bei: N48° 46.(E+1)(A)(D+C) E009° 1(C+1).(C-1)(E)(E-A-C+1)

Bitte benutzt am Final das Spoilerfoto um nicht unnötig aufzufallen. Der Cache liegt auf öffentlichem Grund, es muss kein Privatgrund betreten werden.

Additional Hints (Decrypt)

Ovggr Fcbvyresbgb irejraqra

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)