Wenn man auf der Straße links der Iller von Kempten in Richtung Memmingen gen Hirschdorf und weiter zieht, begibt man sich in eine Gegend, in der vor vielen, vielen Jahren ein gar ungebärdiger Ritter namens ??? (A) den Reisenden auflauerte, so berichtet eine Sage aus unserer Vorväter Zeit.
Hatte man Glück, dann ließ er einem das nackte Leben, sofern genügend klingende Münze sein hitziges Gemüt zu besänftigen vermochte. Nicht nur die wohlhabenden Händler bekamen seine Grausamkeit zu verspüren: kam ein Bettler an die Pforte seiner Burg, dann hetzte er seine Hunde nach ihm und freute sich teuflisch am Anblick des geschundenen Leibes.
Seine Schergen waren wie er rauhe Kerle, welche ausser plündern, prügeln, saufen und fressen nichts Anderes im Sinn hatten. Jeden Abend gab es ein Besäufnis auf der Burg und die Bewohner des nahen Weilers ... hörten das lauthalse Gegröle der groben Gesellen.
So trieb er das wilde Raubhandwerk viele Jahre, fragte nicht nach ??? (B) und nach den Menschen, und so kühne Abenteuer er auch unternahm – immer kehrte er siegreich von jedem Strauß heim, so daß es allum hieß: »Ritter ... hat seine Seele dem ??? (C) verschrieben, drum richtet keiner etwas mit ihm aus!«
Unvermutet aber starb er dann eines Nachts so um die Mitternachtsstunde, von einem blutigen Raub heimgekehrt. Seine Gesellen trugen seinen ??? (D) in die Turmstube, von der er immer nach den an der nahen Straße Vorüberziehenden auszuspähen pflegte. Während sie im Erdgeschoß über die Teilung der angehäuften Schätze haderten und lärmten, erschallte plötzlich um die Zinne der Burg ein kreischendes Gekrächze einer Schar Raben, die bald durch die geöffneten Fenster in das Totengemach hineinflogen und mit wütendem Geschrei das Antlitz des Verstorbenen zerfleischten. Die Totenwächter vermochten sie erst zu verscheuchen, als von dem vollstrotzenden Gesicht nur mehr die nackten Knochen aus dem Leichentuch hervorgrinsten
Die Zechenden im Hof ergriff kalter Graus; sie ahnten Gottes Strafgericht, verteilten die geraubten Güter unter die Armen oder vergaben sie an Kirchen und überlieferten das Raubnest den ??? (E), die es bis auf das Erdgeschoß verzehrten. In seinen Trümmern und dem Namen von Burg und Weiler ist die Erinnerung an diese Sage aufbewahrt.
Begebt Euch gut gerüstet an den Ort dieser finsteren Geschehnisse! Nur wenn Ihr die Omen vor Ort richtig deutet und klug die Farbe des Teufels nutzt findet ihr der Seele ewige Ruhestätte.
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