Einleitung
Ihr bekommt:
- Rundwanderung im Wald (3-4 km, Hunde: ja, Fahrräder/Kinderwägen: nein)
- Vier leichte Aufgaben
- Etwas Heimatkunde
- Und am Ende hoffentlich eine Dose
Ihr benötigt:
- Eine gute Stunde Zeit
- Maßband und evtl. 5 m Schnur bzw. einen Helfer
- Mathematisches Grundwissen
- Einen Ausdruck dieses Listings
- Eine Möglichkeit zur Streckenmessung, z.b. durch ein geeignetes Gerät, Pi mal Daumen, Gefühl oder einfach nur Große-Schritte-Zählen
Die riesige Buche an den Parkkoordinaten ist euch sicherlich schon aufgefallen. Solche stehen hier noch mehrere. Deshalb heißt dieses Waldstück in der Mundart auch Verza Buch'n (Vierzehn Buchen). Leider stehen nicht mehr alle von ihnen. Direkt an der Straßeneinmündung ist ein großer Stumpf zu sehen, und dahinter im Gebüsch liegt auch noch der von den Förstern als Totholz zurückgelassene Stamm.
Geht den Waldweg Richtung Norden. An einer weiteren riesigen Buche gabelt sich der Weg und Treppen führen rechts zu Stage 1 hinunter.
Stage 1 - Mühlwiesenbrunnen
Dass es hier einmal eine Mühle gab, ist wegen der Lage am Hang eher unwahrscheinlich. Vielleicht hat das Wort Mühl eine Wandlung durchgemacht und stammt von ähnlich klingenden Wörtern, z.B. Meiler oder mühlich (mühsam). Unsere Recherchen haben hierzu nichts ergeben. Wenn ihr etwas wisst, her damit.
Doch jetzt wird zum ersten Mal das Maßband gezückt und die Länge der unteren Zeile bestimmt (siehe Bild). Je nach Ergebnis erhaltet ihr ein erstes Stück Weg, das ihr zum Auffinden des Final braucht. Was habt ihr gemessen?
< 53 cm: |
1. Wegstück 120 m |
53 - 55 cm: |
1. Wegstück 80 m |
> 55 cm: |
1. Wegstück 40 m |
Stage 2 - Gitter
Lasst das Maßband am besten gleich bei der Hand. Geht die Treppen wieder hoch und sofort rechts den kleineren Weg bergab. Nach einigen Metern ist links nebenstehendes Gitter zu sehen. Seid vorsichtig, wenn ihr über die Steine klettert und die Breite des Gitters bestimmt und damit ein zweites Wegstück:
< 40 cm: |
2. Wegstück 270 m |
40 - 44 cm: |
2. Wegstück 170 m |
> 44 cm: |
2. Wegstück 370 m |
Das Gitter gehört übrigens zum Überlauf der nahe gelegenen Trinkwasseraufbereitungsanlage der Stadt Rödental.
Geht nun den Weg weiter. Es kommen zwei Abzweigungen. Ich habe beide als zusätzliche Waypoints eingetragen. Haltet euch beide Male rechts. Beim zweiten Abzweig ist der kleinere, unbefestigtere Weg der richtige. Bald erreicht ihr Stage 3.
Stage 3 - Unbekannter Brunnen
Auf diesem Brunnen - hört ihr das Plätschern? - befindet sich eine metallene Abdeckung. Wie groß ist der Flächeninhalt der im Bild markierten Fläche? Das richtige Ergebnis liefert euch das dritte und letzte Wegstück.
< 0,60 m2: |
3. Wegstück 230 m |
0,60 - 0,64 m2: |
3. Wegstück 130 m |
> 0,64 m2: |
3. Wegstück 30 m |
Folgt nun dem Waldweg weiter nach Süden, bis dieser in einer Rechtskurve auf die Fahrstraße trifft. Vorsicht, hier wird oft schnell gefahren! Die Straße heißt übrigens Die Schwarz' Schossee (Schwarze Chaussee). Schwarz deshalb, weil bis vor einigen Jahren die Bäume noch dicht bis zum Straßenrand standen und es selbst tagsüber ziemlich finster war. Doch mit dem Bau der Umgehungsstraße und der Erneuerung der Trinkwasserversorgung wurden die Bäume weitgehend beseitigt, so dass vom ehemaligen Charme der Schwarzen Chaussee nicht mehr viel übriggeblieben ist.
Sehr wohl übriggeblieben ist das Highlight der heutigen Runde: Die Hemlocktanne an Stage 4.
Stage 4 - Hemlocktanne
Wenn ihr auf der Teerstraße seid, geht vorsichtig am linken Straßenrand talwärts. Etwa an der Hälfte der Strecke bis zum nächsten Verkehrspfosten seht ihr links im Wald die Hemlocktanne. Erkennen könnt ihr sie auch am Naturdenkmalschild. Geht am besten weiter bis zum nächsten Verkehrspfosten. Von da aus kommt man gut zur Tanne.
Angekommen? Gut. Erst die Heimatkunde. Bekanntlich wurde unser Albertla (Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha) 1819 auf Schloss Rosenau geboren. Auch, dass er der Ehemann Königin Victorias von Großbritannien war, könnte man wissen. Aber dass er höchstpersönlich die Hemlocktanne, vor der ihr jetzt steht, gepflanzt haben soll, wissen die wenigsten: Prinz Albert hatte Samen aus Großbritannien mitgebracht. Bei einem Jagdausflug im herzoglichen Wildpark steckte er einen dieser Samenträger in den heimatlichen Waldboden. Daraus wuchs diese stattliche, in Deutschland seltene Tanne. Schaut euch auf jeden Fall auch die Zapfen an. Es liegen sicherlich welche auf dem Boden. Die kleinen, putzigen sind es. Nur für den Fall, dass ihr im Garten auch schon immer mal eine Hemlocktanne haben wolltet.
Prinz Albert hat übrigens auch dazu beigetragen, dass der Weihnachtsbaum in Großbritannien Fuß fasste: Queen Victoria kannte den Brauch bereits von ihrer Coburger Mutter. Doch Prinz Albert war es, der Christbäume in Schulen und anderen Einrichtungen aufstellen ließ. Auch brachte er den Glasschmuck mit nach England. Als dann eine Zeitschrift 1848 ein Bild der königlichen Familie vor dem Weihnachtsbaum zeigte (siehe Bild), wollten im nächsten Jahr alle wohlhabenden Briten einen eigenen Weihnachtsbaum haben.
Abschließen möchte ich dieses Thema mit einem Eintrag, den ich in der Encylopedia Britannica entdeckt habe:
"The western hemlock (T. heterophylla), also known as hemlock fir and Prince Albert's fir, is a timbre tree often 60 metres (200 feet) tall, with a trunk 1.8 to 3 metres (6 to 10 feet) in diameter. Its wood is superior to that of all other hemlocks and compares favourably with that of pine and spruce."
Doch nun zur eurer Aufgabe: Ermittelt den Brusthöhendurchmesser (BHD) der Hemlocktanne. Dieser wird in 130 cm Höhe über dem Boden bestimmt. Bei Bäumen am Hang wird der höhere Punkt als Fußpunkt für die Höhenermittlung genommen. Der korrekte Durchmesser liefert euch Startpunkt und Richtung für die Finalsuche.
< 100 cm: |
Startpunkt 3, Richtung Norden |
100 - 110 cm: |
Startpunkt 1, Richtung Süden |
> 110 cm: |
Startpunkt 2, Richtung Nordosten |
Geht jetzt wieder zurück auf den Wanderweg, überquert die Schwarz' Schossee und lauft weiter nach Westen, bis ihr an eine Dreieckskreuzung mit einem kleinen Wäldchen in der Mitte kommt.
Ort der Entscheidung
Begebt euch zu dem Startpunkt, den ihr bei der Hemlocktanne ermittelt habt (siehe nebenstehendes Bild). Addiert die 3 Weglängen aus den Stationen zuvor und geht den richtigen Weg entsprechend weit entlang (Wegstrecke ungleich Luftlinie!). Am Zielort haltet nach dem Dosenversteck Ausschau. Von der Wegmitte ist es nicht weiter als 5m entfernt. Idee? Jetzt nur noch reinfassen und Bingo!
Rückweg
Der Rückweg zu den Parkkoordinaten führt vom Ort der Entscheidung nach Nordosten (Startpunkt 2). Ihr lauft dann einen unbefestigten Waldweg entlang. Das Waldstück links von euch heißt übrigens Die Pfütsch (Pfütze), weil es dort ziemlich feucht ist. Früher gab es hier in der Pfütsch einen riesigen, zusammenhängenden Moosbewuchs. Jedoch wurde unser Wald beraubt. Der für den Wasserhaushalt so wichtige Moosteppich wurde herausgerissen und verkauft. Forstverwaltung und Naturschutz?
Am Ende des Anstiegs kommt direkt wieder beim Parkplatz an, nachdem ihr ein zweites Mal die Schwarz' Schossee überquert habt.
Tipp: Die Runde läuft sich noch schöner, wenn man sie andersrum geht. Denn dann hat man das anstrengendere Bergauf-Stück im Schutz des kühlen Waldes.
Der Cache mit seinen Aufgaben funktioniert aber nur wie oben beschrieben.
Listing zuletzt geändert am: 26.5.14