In Goßdorf oder Lohsdorf war eine Familie, deren Oberhaupt sollte das Hexen verstehen. Ein Dorfjunge wollte nun einmal so einen kleinen Hexerich besuchen. Er tritt ins Stübl. Da sitzt der Kleine und liest in einem dicken Buche.
Da sieht der fremde Junge etwas. – „Guck´ ocke!“ sagt er, doch der kleine Hexenbengel läßt sich nicht stören. Aus der Warmwasserpfanne am Ofen kamen Raben über Raben und flogen im Zimmer umher. Immer mehr und immer mehr kamen heraus. Ein schwarzes Gewimmel und Geflatter im Stübel. – Da kommt der alte Hexerich heim. Sein Sprößling hört auf zu lesen. Die Raben setzen sich. Da brüllt der Alte: „ Raus! Nischt wie raus!“ – Die Knaben verblühen. Doch am Fenster horchen sie. Der Alte liest das Buch rückwärts. Und ein Rabe nach dem anderen verschwindet in der Pfanne bis der ganze Spuk weg war. – Das Buch in dem die Hexeriche lasen, war das sechste und siebte Buch Mosis. Das soll´s sogar zu kaufen geben, doch konnte ich nie erfahren wo.
Quelle: Alfred Meiche; Sagenbuch der Sächsischen Schweiz und ihrer Randgebiete, 84. Der Hexerich und sein Junge
Bevor sein Sprößling noch schlimmeren Schaden anrichten konnte, beschloß der alte Hexerich die Bücher zu verstecken. Er ging zu dem nahe gelegenen richtungsweisenden Stein, machte sich ein paar Notizen und verschwand ungesehen im Dunkel der Nacht.
Ein paar Wochen später ergab es sich, dass der Hexerich unterwegs war, und die beiden Burschen verspürten wieder Lust, in den verbotenen Büchern zu lesen.
Doch sie konnten sie nirgends finden. Nach langem Suchen fanden sie ein merkwürdiges Stück Pergament, auf dem für sie undefinierbare Zeichenfolgen standen.

Was soll es bedeuten?
Ist es ein Hinweis auf den Aufenthaltsort der Bücher?