Die Berliner Philharmonie wurde 1960 bis 1963 von Hans Scharoun erbaut und am 15. Oktober 1963 eingeweiht. Sie gehört heute zusammen mit dem Kammermusiksaal, dem Musikinstrumenten-Museum Berlin und anderen Gebäuden zum Kulturforum Berlin unweit des Potsdamer Platzes.
Am 20. Mai 2008 brach, verursacht durch Schweißarbeiten unterhalb des Metalldaches im Bereich des Großen Saales, ein Feuer aus. Zu diesem Zeitpunkt fand im Foyer gerade das dienstags übliche Lunchkonzert statt, dessen Besucher Zeugen der Rauchentwicklung wurden und das deshalb abgebrochen wurde. Die Innenräume wurden allerdings kaum in Mitleidenschaft gezogen, so dass ab 2. Juni 2008 wieder Konzerte stattfinden konnten. Der Kammermusiksaal war nicht betroffen.
Der Aufbau des Gebäudes ist asymmetrisch und zeltartig mit einem großen fünfeckigen Konzertsaal. Die Sitze bieten durch die ringsum unregelmäßig ansteigenden Logenterrassen von allen Seiten gleich gute Sicht auf die in der Mitte platzierte Bühne. Die asymmetrische Form wurde durch den Akustiker Lothar Cremer vorgeschlagen und die durch diese Anordnung absehbaren raumakustischen Probleme wurden durch Zusammenarbeit mit Cremer von der Technischen Universität Berlin so gut gelöst, dass man auf allen Plätzen eine hervorragende Akustik genießen kann. Durch unter der Decke über dem Podium frei hängende Reflektoren in Form von parabolischen Hyperboloiden und viele andere kleine Kunstgriffe wird der Schall gleichmäßig im Raum verteilt und die Nachhallzeit auf den optimalen Wert eingestellt. Durch die Architektur wird die Trennung zwischen Künstler und Publikum weitgehend aufgehoben. Künstler schätzen es, bei der Philharmonie „inmitten“ der Zuhörer zu sitzen, jene wiederum können die Akteure je nach Sitzplatz von allen Seiten beobachten. Der große Saal bietet 2440 Sitzplätze, der Kammermusiksaal 1180.
Die Philharmonie entstand als erster Bau eines in der Nachkriegszeit geplanten Kulturforums, das wegen des Mauerbaus lange Zeit auf Eis gelegt wurde. Der Bau befindet sich in direkter Nachbarschaft zu Ludwig Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie und zum Potsdamer Platz mit dem ebenfalls von Scharoun erbauten Haus Potsdamer Straße der Berliner Staatsbibliothek.
Wegen ihrer eigentümlichen, zirkusartigen Bauform mit dem Konzertpodium in der Mitte wurde die Philharmonie bereits kurz nach Fertigstellung scherzhaft „Zirkus Karajani“ genannt, in Anspielung auf den langjährigen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker Herbert von Karajan (vgl. Zirkus Sarrasani). Die Bezeichnung soll dem Berliner Volksmund entstammen.
Zwischen 1984 und 1987 entstand neben der Philharmonie auf der Basis der ursprünglichen Planung Hans Scharouns nach den Plänen von Edgar Wisniewski der Kammermusiksaal. Beide Gebäude sind miteinander verbunden.
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