Kyrill ist der Name des Orkans, der am 18./19. Januar 2007 das öffentliche Leben in weiten Teilen Europas nahezu zum Stillstand brachte und in Böen Windgeschwindigkeiten bis zu 225 km/h erreichte. Er knickte Bäume um wie Streichhölzer und ,,mähte" mit unendlicher Gewallt ganze Wälder um. Auch ich habe den Orkan am eingenem Leibe zu spüren bekommen. Ich gehöre der Freiwilligen Feuerwehr an. Wir wurden am Abend des 18.01.2007 Alarmiert. Im Nachbardorf Hoheleye drohte eine große Fichte auf einen Pferdestall zu stürzen. In Folge dieses Einsatzes kontrollierten wir die Straßen Richtung Bad Berleburg und Schmallenberg. Dort saßen mehrere Personen in ihren Fahrzeugen fest. Diese retteten wir aus ihrer Notlage doch teilweise mussten die Fahrzeuge zurückgelassen werden und die Personen kamen in nahegelegenen Gaststätten unter. Dann waren auch wir mit einer Einheit aus Winterberg und der Löschruppe Neuastenberg in Hoheleye völlig eingeschlossen. Besorgt ließen wir den Wald neben uns nicht mehr aus den Augen. das knarren und knacken der Bäume berreitete uns Gänsehaut. Bäume fielen nur wenige Meter neben uns immer und immer wieder um.Wir mussten sämtliche maßnahmen gegen Mitternacht abbrechen und konnten uns mit einiger Mühe eine Gasse durch die dicht übereinander geworfenen Bäume schneiden und sind so im letzten Moment wieder am Standort angelangt. Am nächsten morgen wurden wieder um 7:00 Uhr Alarmiert und es begannen die Aufräumarbeiten. Erst jetzt wurde das volle Ausmaß sichtbar. Die Fahrzeuge der zuvor geretteten Personen waren Teilweise völlig zerstört. Insgesamt arbeiteten in Deutschland die Feuerwehren 70000 Einsätze ab.
Die forstwirtschftlichen Schäden (die nicht versicherbar sind) belaufen sich auf 58,8 Millionen Erntefestmeter Sturmholz.Eine Gesamtschadenssumme des Orkans steht heute noch nicht fest. Der gesamt-volkswirschaftliche Schaden wird von der Münchener Rückversicherungs-gesellschaft auf zehn Milliarden US-Dollar geschätzt.
47 Personen verloren direkt durch den Orkan ihr Leben. Davon in Deutschland zwei Feuerwehrkameraden die am 18.01.2007 wärend des Einsatzes von Bäumen erschlagen wurden.
Die Kehrseite des Orkans ist diese wunderschöne Aussicht die vorher durch dicht bewachsene Monokulturen versperrt war. Ich sitze hier oft und genieße die Aussicht und vorallem die wunderschönen Sonnenuntergänge. Hierbei muss ich oft an den Abend des 18.01.2007 zurückdenken.