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Pestfriedhof Traditional Cache

Hidden : 8/18/2013
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Der schwarze Tod in Langenerling

Das 1911 von der

Fam. Ludwig Bäumel

errichtete und vom

OGV Langenerling 1985

instandgesetzte Kreuz am

Pestfriedhof.

 


Vor 290 Jahren, im Jahre 1713, herrschte in Regensburg und Umgebung die Pest, eine schlimme Seuche, die auch der „Schwarze Tod“ genannt wurde. Zwischen Juli und Dezember dieses Jahres sollen nach alten Quellen in manchen Orten bis zu einem Fünftel der Bevölkerung an dieser Krankheit gestorben sein. Pfarrer Josef Schnirle, der viele heimatkundliche Beiträge über die Pfarreien unserer Gegend verfasste, schreibt dazu 1911 im „Sulzbacher Kalender“: In diesem Jahr Mitte Juli begann in Stadt und Umgebung von Regensburg auf fürchterliche Weise die Pest zu wüten; fast ein halbes Jahr währte die tödliche Seuche und Tausende fielen unter der Sichel des Todes. Mintraching und besonders Langenerling wurden schwer heimgesucht, während Alteglofsheim durch Gottes Erbarmen davon verschont geblieben. Von Hagelstadt wurden die Kinder hierher zur hl. Taufe gebracht, weil Langenerling vollständig nach außen abgeschlossen blieb: es durfte niemand hinein noch heraus. Es war den Bewohnern sogar der Besuch der Kirche verboten. Am 8. Dezember wohnten sie zum erstenmal wieder dem pfarrlichen Gottesdienste bei. In der dortigen pfarrlichen Sterbematrikel findet sich folgende schauerliche Bemerkung: O pestis, quam amara mors es! O miseria! Derelicti a parentibus, fratribus, sororibus et amicis - ex tincta vita - pedibus extracti in currum positi et ita ad locum nempe Pestort deducti sunt. Deus avertat tale malum; ista maior peior et miserior poena non est. Der hier genannte Pestort führt auf der Karte noch heute den Namen „Am Pestfriedhof"; er zieht sich im sogenannten Brunnthal zwischen Langenerling und Hagelstadt hin. Die Graf Königsfeld´sche Gutsherrschaft in Alteglofsheim hat zur Danksagung für das Aufhören der Pest die St. Sebastianikapelle an dem Weg zwischen Eglofsheim und Langenerling erbauen lassen; dieselbe schmückt eine trefflich geschnitzte Statue des Heiligen in 2/3 Lebensgröße. Den lateinischen Text übersetzt Pfarrer Schnirle mit folgenden Worten: O Pest, du bitteres Sterben! O du jammervolles Elend, verlassen sein von Vater und Mutter, von Bruder und Schwester und Freund! Kaum ist das Leben erloschen, da zieht man das Opfer an den Füßen heraus, wirft es auf den Wagen und schleppt es zum sogenannten Pestort. Möchte Gott solch schreckliches Übel abwenden, denn eine traurigere und furchtbarere Heimsuchung als diese gibt es nimmermehr! Mehr über die Pest dieses Jahres erfahren wir aus dem umfangreichen Werk Karl Bauers über die Geschichte Regensburgs: Am genauesten sind wir über die Geschehnisse der letzten Pestepidemie 1713/1714 unterrichtet, die nahezu 8000 Menschen in Regensburg dahinraffte. Nach den Krankheitssymptomen, dunkel gefärbten Geschwüren, nannte man sie die schwarze Beulenpest. Kriege, Wassernot und Mißernten bereiteten ihr den Weg. Das Schreckgespenst der Pest verbreitete lähmende Angst. Das ganze öffentliche Leben lag darnieder, die Beziehungen der Menschen untereinander hörten nahezu auf, selbst Angehörige einer Familie mieden einander. Nachts aber rumpelten die Totenkarren durch die Gassen. Da man die Ursachen der Krankheit nicht kannte, stand man ihren Auswirkungen nahezu machtlos gegenüber. Wohl wußte man, daß die Pest durch Berührung infizierter Personen übertragen werden konnte; über ihre Entstehung war man indes völlig im Unklaren. Man glaubte in der übelriechenden Luft eine Quelle der Krankheit zu erkennen. Mangelnde Reinlichkeit, Schmutz und Unrat auf den Straßen, Aborte und Versitzgruben in den Höfen erzeugten eine weitgehende Verunreinigung der Luft, ja für unsere Begriffe einen unerträglichen Gestank. Ausdrücke wie „pestilenzialischer Gestank" und „stinkend wie die Pest" wurden damals geprägt. Unermüdlich waren die Priester tätig, im ständigen Angesicht des Todes die Kranken zu trösten und den Sterbenden die Sakramente zu spenden. Die Darreichung der Hostien bedeutete für die Geistlichen eine akute Anstekkungsgefahr. Deshalb bedienten sie sich dazu eines langen Löffels aus Messing, deren mehrere auf Kosten der Stadt angefertigt wurden. Die Pestbeulen belegte man mit Sauerteig, Holunderblättern, Senfmehl oder eigens zubereiteten Salben, ja selbst durch Aufsetzen eines lebenden Hahnes oder einer Henne suchte man die Schmerzen zu lindern. Quelle: Heimatspiegel / Seite 21 www.hagelstadt.de/Startseite/Geschichte/Heimat21.pdf

Additional Hints (Decrypt)

zntargvfpu

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)