Die alte Dampflokomotive
Holztransport
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Aus diesem Grund reiften Pläne, eine Waldbahn im Offenseegebiet zu errichten. 1899, als nach einem verheerenden Hochwasser für den Abtransport der Schottermassen eine 1.400 Meter lange Rollbahn entstand —, dachte man an den Bau der Waldbahn. In derselben Spurweite der Rollbahn, nämlich 790 mm, erfolgte die Verlängerung der Strecke zum Holz- transport. Bereits 1902 war eine 3,6 km lange Strecke vorhanden, die 17 Promille Durchschnitsgefälle aufwies. Gefahren wurde mit dem Pferdezug. Die guten Betriebsergebnisse beschleunigten den weiteren Ausbau der Rollbahn. So wurde die 11,85 km lange Hauptstrecke aus dem Bringungsgebiet bis zur Bahnstation Steinkogl der Bahnlinie Attnang- Puchheim — Stainach-Irdning errichtet.
Mit 26. November 1906 startete der offizielle Fahrbetrieb. Pferde zogen die leeren Wagen zu den Ladestellen, nach der Beladung rollten die zwölf damals vorhandenen Doppelgarnituren (Tragfähigkeit je 3,5 t), mit einem Bremser besetzt, zum Holzaufsatzplatz Steinkogl. Die Strecke der Waldbahn wies eine Mindeststeigung von 6 Promille und eine Höchststeigung von 39,4 (!) Promille auf. Fünf Brücken waren in Holzbauweise ausgeführt, zwei als eiserne Traversenbrücken.
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Über die Offenseebachklamm führte eine 27 Meter lange eiserne Fachwerkbrücke. 1908 wurde die Einführung des Lokomotivbetriebes zwecks Ersparnis an Betriebskosten durchgeführt. Die Zwillingsnassdampflokomotive, gebaut von Krauss & Comp. in Linz, erreichte eine Höchst- geschwindigkeit von 35 km/h, mit 95 Tonnen Anhängelast immerhin stolze 5 km/h.
Die Vorschrift, dass bei der Talfahrt des beladenen Zuges jeder zweite Wagen gebremst und die gesamte Garnitur hinter der Lokomotive sein müsse, wurde nicht immer eingehalten. 1912/13 kam an der Steinbachklamm eine Seitenlinie hinzu. Eine 1,2 km lange Strecke in die Peserau folgte 1916, und als 1917/18 ein Sturm in der noch nicht aufgeschlossenen Moosau etwa 15.000 fm warf, kam auch diese Sonderstrecke zur Ausführung. Insgesamt bestand die Waldbahn Offensee aus der Hauptstrecke bis zum Steinbachl und den Seitenlinien in die Peserau und nach Brunneck. Ausweichen bzw. Abstellgleise gab es in Steinkogl, in der Bernau, in Offensee-Waidsteganger und Lochbach-Ausweiche. Zusammen mit den Seitenlinien hatte die Waldbahn eine Länge von 17,5 km.
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