Mystic Styria XI: Herzlfresser
Zum Cache: Dieser Cache führt dich an einen „morbiden“ Platz. Der Einstieg (siehe waypoint) in den „Herzlfresser-Weg“ erfolgt bei einem Kreuz rechts neben der Gemeindestrasse (Schlossallee).
Von dort aus folgst du (10-15 min.) dem zum Teil recht schmalen Hohlweg geradewegs und stetig steigend, bis zum „Herzlfresserkreuz“. Der Cache ist wenige Meter vom Kreuz entfernt in einigermaßen komfortabler Position versteckt. Ausflüge ins Unterholz sind dabei nicht notwendig!
Unterwegs ließe sich auch „bequem“ der Cache nahe der Antoni-Quelle mitnehmen...
Zur Geschichte des Ortes:
Es war im Jänner 1786 als sich die Magd Magdalena Angerer auf den Heimweg vom Wirtshaus machte wo sie mit ihrem Gatten die bevorstehende Hochzeit besprach. Am Heimweg traf sie auf den Knecht und bekannten Herumtreiber Paul Reininger der, müde von der gerade absolvierten Zechtour, am Waldboden schlief! Zusammen wollten sie ihren Weg fortsetzen...
Ungefähr 2 Wochen später fiel einem Bauern ein ungewöhnlich lautes Rabengeschrei im nahen Wald auf. Als er Nachschau hielt bot sich ihm ein grausiger Anblick. Er fand eine nackte Frauenleiche die zerstückelt und ausgeweidet im Wald lag. Schnell fiel der Verdacht auf den Knecht Paul der in jener Nacht als die Magd verschwand bei Suff und Glücksspiel sowie in der Nähe des Tatorts schlafend beobachtet wurde.
Als das Gericht die Untersuchung seiner Habseligkeiten anordnete kam Grausiges ans Tageslicht. In seiner Truhe befanden sich nebst dem Brautkranz den die Magd bei sich trug auch noch deren blutverschmierten Kleider und - zu aller Erschrecken – ein halbes kleines menschliches Herz!
Bei der anschließenden „peinlichen Befragung“ gestand Paul Reininger dann eine unfassbare Mordserie:
-) Am Fronleichnamstag 1779 ermordete er sein erstes Opfer. Eine Magd der er aus Angst, sie könne von ihm schwanger sein, das Leben nahm!
-) 1781 erwürgte er eine Näherin um an ihr Erspartes (1 Gulden) zu gelangen
-) Kurz darauf ermordete der Knecht Paul ein 8 jähriges Mädchen dem er unter einem Vorwand einen Ziegenbock abknöpfte. Als dieses ihm, stutzig geworden, verfolgte tötete er sie und aß ihr halbes Herz. Die zweite Hälfte wurde später eben in seiner Truhe aufgefunden!
-) Im Herbst 1783 ermordete Paul eine weitere Bauernmagd!
-) Wenige Tage später ermordete er ein 17 jähriges Mädchen!
-) Und am 15. Jänner 1786 metzelte schließlich die Magd Magdalena Angerer bei jenem Wegkreuz am Herzogberg hin.
Zu seiner „Verteidigung“ gab der Knecht an dass er von dem alten Aberglauben überzeugt sei dass der Verzehr der Herzen junger Frauen Glück im Spiel und in der Liebe bringe sowie dass man auf diese Weise bei seinen Schandtaten unsichtbar (!) werden könne!
Paul wurde zum Tode verurteilt, kurz darauf aber von Kaiser Josef II „begnadigt“. Er sollte nunmehr an drei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 100 Stockhiebe erhalten und danach in einem Kerker am Grazer Schlossberg lebenslang bei Wasser und Bot angeschmiedet werden.
Die Bestrafungen und die Überstellung Pauls nach Graz waren von einem wahren Menschenauflauf begleitet. Seine Prügelstrafe fiel derart hart aus dass der Scharfrichter an ihm an die 20 Stöcke „verbrauchte“! Seine Kerkerhaft überlebte Paul danach nicht lange und Paul Reiniger verstarb nach 3 Monaten am Schlossberg im November 1786.