Ein verregneter Tag. Wieder einmal sitzen alle im Wohnzimmer, schauen nach draußen und zählen die Regentropfen, die vom Himmel fallen. Rausgehen. Nur ein kleiner Spaziergang durch den Ort. Eine Brotzeit ist schnell eingepackt, vielleicht kommt man auch beim Schachterlwirt vorbei. Der Weg zum Sportplatz über den See und den Wald ist weit. Nach einer Brotzeit wird der Weg, vor allem für die Kinder, immer länger und mühevoller. „Wie weit ist es noch?“ „Wann sind wir endlich da?“ Wie schön ist es, wenn es dann heißt: „ Erzählst du uns eine Geschichte?“ Gut, dass Mama gerne Geschichten erfindet:
Es war einmal……
So beginnen Märchen. Penzberg, ein schönes, kleines Städtchen liegt eingebettet zwischen sanft geschwungenen Hügeln, grünen Wiesen und fruchtbaren Feldern. Kumpel konnten in dem hiesigen Bergwerk die gute Pechkohle abbauen. Eines Tages hörten sie unter Tage ein Grummeln und Poltern hinter den Steinen eines langen Gangs. Sie erschraken sehr und weigerten sich fortan diesen Schacht und die Gänge zu betreten.
Jahre vergingen, der Schacht und die Gänge waren vergessen und der Eingang verschlossen. Nach einem langen Regen, die Böden waren überall aufgeweicht und der Himmel grau, bebte die Erde. Die vergessenen Bergwerksgänge fielen in sich zusammen und auch die Steine, hinter denen die Bergarbeiter vor Jahren das Grummeln und Poltern hörten, stürzten ein. Der Zugang zu einer Höhle wurde frei. Im Dämmerlicht schob sich ein Wesen ans Tageslicht. Es streckte sich, wuchtete mit den mächtigen Tatzen die restlichen Steine aus dem Weg und tapste zurück ins Leben.
Das Wesen sah aus wie ein zotteliger Bär, wollig wie ein Schaf, hatte ein Maul wie eine Kuh und einen Schwanz wie ein Hund. Es war hungrig. Geschlafen hatte es die letzten 100 Jahre genug und so erhob sich das Tier auf die Hinterbeine und erkundete den Wald. Es fand reichlich Gemüse und hin und wieder auch Reste von Grillfeiern. Das Wesen war aber auch neugierig. Anfangs beobachtete es die Spaziergänger und Wanderer, doch als es wieder einige Tage regnete war dem Monster langweilig. Wieder einmal hatte es Hunger.
Da sah es eine Familie durch den Wald daherkommen. An der Spitze lief die Mutter, die Kinder hinterher. In der Mitte war ein Mädel, welches an einer Tüte herum schleckte. Dem Tier tropfte der Sabber aus dem Maul. Das musste gut schmecken! Es lief zum Mädchen, nahm ihr das Eis, flüchtete Hals über Kopf in das Unterholz. Dort ließ sich das Monster nieder und schlabberte und schleckte, biß in die Waffel und war zufrieden.
„Mein Eis! Das Tier hat mir mein Eis genommen,“ jammerte das Mädel. „Welches Tier war das?“. Die Mutter und der Vater waren ratlos, der Bruder, welcher wie immer hinterher trödelte neugierig. Verlegen erklärte die Mutter: “Ihr habt wohl noch nie vom Penzberger Grubenmonster gehört?“
Die Kinder schüttelten den Kopf und ließen sich die Geschichte erzählen. Kinder sind schlau und wachsam. Sie lassen sich nicht an der Nase herumführen. So auch meine Zwei. Die Geschichte war erzählt, doch wo waren die Beweise?
So ein Tier hatten sie nie gesehen. In einem örtlichen Spielzeughandel fanden die Beiden eines Tages ein kleines Plastiktier. Es war kein Hund, kein Schaf, kein Dinosaurier und auch kein Bär. Das Penzberger Grubenmonster war gefunden. Seit diesem Tag wohnt das kleine Grubenmonster bei uns.

Hin und wieder nehme ich es mit in den Wald. Dorthin, wo es aussieht als wären die Bergwerksgänge eingebrochen. Hier hat das Grubenmonster ein kleines Haus. Jetzt, Jahre später liegt dort meine erste Dose verborgen.
Hinweis: Dies ist kein altes Märchen, nur eine kleine Geschichte, wie sie von vielen Müttern erzählt wird, um die Kinder zu unterhalten. Ähnlichkeiten mit erfundenen und existierenden Monstern sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Die Dose befindet sich an den genannten Koordinaten. Wollt ihr jedoch ein Haus für das Grubenmonster bauen, so haltet Abstand, reißt keine Zweige oder Moos aus, baut aus Teilen, die frei herumliegen und verlasst den Ort so, als wäret ihr nie da gewesen. am 18.9.14: Diff. Wertung und Terrainwertung angepasst.