Skip to content

Binnendünen EarthCache

Hidden : 9/19/2013
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:

Dieser Earth-Cache führt euch zurück in die Eiszeit und nimmt euch mit auf eine Reise durch Zeit und Raum, um zu erklären, warum das ansonsten so flache Emsland ausgerechnet längs der Ems so hügelig wird. Ihr befindet Euch im Flugsandgebiet der Varloher Dünen.


Das Landschaftsbild des Emslandes wurde im Wesentlichen durch das Eiszeitalter (Pleistozän) geprägt. Die Gletscher der Saale-Eiszeit schoben sich vor 200000-150000 Jahren über das spätere Emsland und überfuhren dabei die Ablagerungen der vorhergehenden Elster-Eiszeit vor rund 500000 Jahren. Nach dieser letzten Vergletscherung unserer Region formten Schmelzwasserströme, das über Jahrtausende anhaltende sommerliche Bodenfließen über dem Dauerfrostboden, die Ausbildung von Flussterrassen, Frostsprengungen sowie die heftigen Winde die Landschaft.  Es prägten sich große Schwemmsandebenen (Talsandflächen) weiter aus, das Land wurde immer weiter eingeebnet und aus Tälern wurden Niederungen. Durch die geringer werdenden Schutt- und Sandmassen, welche durch das Wasser in die Täler eingebracht wurden, begannen sich die Flüsse,  auch die Ems, in der Nacheiszeit mehr und mehr einzugraben (Tiefenerosion). Die Ems wurde zum einzigen Fluss Europas, der fast ausschließlich durch eiszeitliche Sande fließt (Pott / Hüppe, S.27).
Neben dem Wasser war der Wind der vegetationsarmen Nacheiszeit und in der letzten (Weichsel-) Kaltzeit vor 115000-11500 Jahren ein intensiv die Landschaft prägender Faktor. Er blies die fein- und mittelkörnigen Sande der Talsandflächen aus. Das führte zur Bildung von Windausblasungsmulden (Schlatts). Weiter entstanden auf bewachsenen Flächen, auf denen sich der Sand absetzen konnte, Flugsanddecken bis zu einer Höhe von 1,5 m Höhe und Dünen. Diese waren zunächst nur kurzlebig und in dauerhafter Umbildung begriffen, da sie keinen Halt hatten. Mit bis zu 6-10 m Höhe konnten sich jedoch auch große Sandkörper entwickeln. Die stärkste und am längsten anhaltende Dünenbildung ging von den vegetationsarmen Tälern aus, in denen sich der bei Überschwemmungen und bei der Schneeschmelze angespülte Sand absetzte (fluviale Sedimente). Dies ist besonders am Rand des Emstals zu beobachten. Dort bildeten sich vor allem an den Talhängen (Flugsand-) Dünen aus. Bedingt durch die vorherrschenden Westwinde ist die östliche Talseite wesentlich stärker mit Dünen besetzt.
Mit  der Ausbreitung der Vegetation in der Warmzeit (Holozän, ab ca. 11700 vor unserer Zeit) nahm die Dünenbildung vorerst ab, da die Sedimente von der zunehmenden Pflanzendecke erosionshemmend festgehalten wurden. Auch die fluvialen Sedimente wurden nur noch in, im Vergleich zur Weichselkaltzeit, unbedeutenden Größenordnungen transportiert und abgesetzt.


Erst mit dem Aufkommen des Ackerbaus und der Viehzucht durch den Menschen begann eine erneute Dünenbildung.  Zwischen beiden Phasen der Dünenbildung lag eine mehr als 5000 Jahre dauernde Zeit weitgehender Bewegungsruhe, in der sich die Pflanzendecke soweit geschlossen hatte, dass Dünenneubildungen und Sandauswehungen kaum mehr vorkamen (Meyer, S. 31).
Mit der Anlage von Feldern wurde der Boden wieder der Winderosion ausgesetzt. Durch die Nutzung der Wälder als Viehweide, verarmte auch dort die Vegetation. Durch den ständigen Viehverbiss konnten neue Bäume nicht aufwachsen. Der Wald degenerierte zur Heide.  Die Einführung der Plaggenwirtschaft (siehe dazu den Earth-Cache Plaggenesch), die Umstellung der Landwirtschaft auf Heidewirtschaft und das Abbrennen der Heideflächen für den Buchweizenanbau verwüstete ganze Landstriche. Es kam wieder zu Sandauswehungen und damit zur Entstehung neuer ausgedehnter (Wander-) Dünen- und Flugsandfelder, die manchmal ganze Moorschichten übersandeten und die Reste der Altdünen aus der Eiszeit überlagerten. Diese Jungdünen summierten sich zwischen Lingen und Meppen beiderseits der Ems zu einem der größten Binnendünengebiete Westeuropas. Unter anderem führte dies im 18. und noch bis  Anfang des 19. Jahrhunderts zeitweilig zur Einstellung der Schifffahrt auf der Ems, weil das Fahrwasser zu sehr versandet war.
Ab 1711 wurde damit begonnen, diese Wehsande durch systematische Aufforstungen festzulegen. Die Einführung des Kunstdüngers ist der zweite wesentliche Faktor, der die erneute Dünenbildung beendete, da durch ihn die Plaggenwirtschaft zum Erliegen kam.

Nun zu Euren Aufgaben. Ihr braucht dafür einen Höhenmesser:

  1. Begebt Euch auf dem Forstweg zu den angegebenen Koordinaten und messt die Höhe dieser Düne, links vom Weg, mit einem Höhenmesser.
  2. Welche Dünentypen begegnen Dir auf dem Weg zu dieser Düne?
  3. Was ist der wesentliche Unterschied zwischen einer eiszeitlichen und einer neuzeitlichen Düne?

Optional: Macht ein Bild von Euch oder Eurem GPS auf dem Gipfel des „echt emsländischen Berges.“

 

Sendet mir eure Antworten über mein Profil. Danach könnt ihr sofort loggen. Ich melde mich, wenn etwas nicht stimmt.

 

 

 

Literatur:
Emsland: Der Landkreis Emsland: Geographie, Geschichte, Gegenwart – eine Kreisbeschreibung / [Landkreis Emsland]. Im Auftr. von: Landkreis Emsland. Hrsg.: Werner Franke ...-
Meppen: Landkreis Emsland, 2002.
Hesmer, Herbert; Schroeder, Fred-Günter: Waldzusammensetzung und Waldbehandlung im Niedersächsischen Tiefland westlich der Weser und in der Münsterschen Bucht bis zum Ende des 18. Jahrhunderts: Forstgeschichtlicher Beitrag zur Klärung der natürlichen Holzartenzusammensetzung und ihrer künstlichen Veränderungen bis in die frühe Waldbauzeit. Bonn 1963 (Decheniana: Beihefte 11).
Hüppe, Joachim: Von der Urlandschaft zur Kulturlandschaft. Die vegetations- und Landschaftsentwicklung. In: Emsland: Der Landkreis Emsland: Geographie, Geschichte, Gegenwart – eine Kreisbeschreibung; Meppen: Landkreis Emsland, 2002; S.141.
Linnemann, Jörg: Böden. In: Emsland: Der Landkreis Emsland: Geographie, Geschichte, Gegenwart – eine Kreisbeschreibung; Meppen: Landkreis Emsland, 2002; S.59.
Meyer, Klaus-Dieter: Das Emsland im Eiszeitalter. In: Emsland: Der Landkreis Emsland: Geographie, Geschichte, Gegenwart – eine Kreisbeschreibung; Meppen: Landkreis Emsland, 2002; S.33.
Pott, Richard: das heutige Vegetations- und Landschaftsbild. In: Emsland: Der Landkreis Emsland: Geographie, Geschichte, Gegenwart – eine Kreisbeschreibung; Meppen: Landkreis Emsland, 2002; S.168.
Pott, Richard; Hüppe, Joachim: Flussauen- und Vegetationsentwicklung an der mittleren Ems: Zur Geschichte eines Flusses in Nordwestdeutschland. Münster 2001 ( Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde 63,2).
Pyritz, Ewald: Binnendünen und Flugsandebenen im Niedersächsischen Tiefland (Diss. Hannover). Göttingen 1972, in: Göttinger geographische Abhandlungen 61 (1972).
Seedorf, Hans Heinrich: Allgemeine Landschaftsgliederung. In: Emsland: Der Landkreis Emsland: Geographie, Geschichte, Gegenwart – eine Kreisbeschreibung; Meppen: Landkreis Emsland, 2002; S.18.
Seedorf, Hans-Heinrich; Meyer, Hans-Heinrich: Landeskunde Niedersachsen: Natur- und Kulturgeschichte eines Bundeslandes. Bd. 1: Historische Grundlagen und naturräumliche Ausstattung. Neumünster 1992, S. 87.
Seraphim, Ernst Theodor; Kramm, Erich; Mayr, Alois; Geographische Kommission für Westfalen; Westfalen-Lippe: Geographisch-landeskundlicher Atlas von Westfalen Themenbereich 2 Landesnatur Lfg. 1, Doppelbl. 2 Spät- und nacheiszeitliche Ablagerungen, Vegetationsentwicklung Begleittext [...].Münster Aschendorff 1985, S.1.

Karte:
Geographisch-landeskundlicher Atlas von Westfalen, hrsg. von d. Geographischen Kommission für Westfalen. Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Münster 1991. Bearb.

Additional Hints (Decrypt)

Jvxvcrqvn uvysg ...

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)