Vor rund 12.000 Jahren verschwanden die letzten großen Eiszeitgletscher aus Kärntens Tälern. Im Zuge der sogenannten Würm-Kaltzeit blieb buchstäblich kein Stein auf dem anderen. Aus V-förmigen Tälern wurden U-förmige Trogtäler, von den Senken mit Wasserzulauf blieben uns die rund 1.300 Kärntner Seen. Und so mancher schroffe, scharfzackige Berggrat verwandelte sich in einen jener sanften Hügel, die heute weite Teile der Kärntner Mittelgebirgslandschaft kennzeichnen.
Das gilt allerdings nur für jene Gegenden, die mit dem Eis unmittelbar in Berührung kamen. Weite Teile Südost-Kärntens blieben vom Würm verschont. Das erklärt, warum die Karawanken von allen Versuchen der Umformung unbeeindruckt blieben. Denn sanfte Hügel sucht man an Kärntens Südgrenze vergeblich. Auch das Lavanttal bekam den Gletscher nicht zu sehen. Das ist auch der Grund, warum es im gesamten Tal keinen natürlichen Badesee gibt, wie sie sich in Mittelkärnten geradezu nacheinander auffädeln. Doch die Berge des Lavanttals kamen auch unters Eis – daher ähnelt die Koralpe eher den Nockbergen als den Karawanken.
Ihr steht nun an einem Punkt, an dem Ihr schön vergleichen könnt, was so ein Gletscher auf oder ab fürs Landschaftsbild bedeutet. Links das Lavanttal mit der "jungen" Koralpe (der letzte Hügel im Sichtfeld heißt übrigens Hühnerkogel, daher der Cachename), und rechts der ehrwürdige Petzenstock, dem der Frost der letzten 100.000 Jahre nie wirklich was anhaben konnte.
Enjoy the view!
-vergissmi.net