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Gefaltete Schiebung..... -Earthcache by Bohnie- EarthCache

Hidden : 10/3/2013
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Gefaltete Schiebung…..

… oder warum finden wir 2 unterschiedliche Gesteinsarten die einen Altersunterschied von rund 20 Mio Jahre haben, nur wenige Kilometer von einander entfernt an der Erdoberfläche?

Dies ist kein Earthcache für „Zwischendurch“ ! Bitte plant genug Zeit ein denn die Wegpunkte sind rund 6km auseinander und passt vor allem bei der „Hexenküche“ auf. Je nach Witterung kann es hier rutschig und glatt sein. Ebenso ist auch Steinschlag möglich. Daher auch die T-Wertung. Kein Cache ist es wert sein Leben zu riskieren. An beiden Stationen findet ihr auch Parkplätze.

Auf unserer Reise durch 2 faszinierende und wunderschöne Orte die zum staunen, genießen und teils zum klettern einladen treffen wir als erstes im „Lengericher Canyon“ auf den Kalkstein der ca. 100 Mio Jahre alt ist. Als erstes muss man sich dazu einmal vorstellen das die Region hier mal ein Urmeer war. Ja, du hast richtig gelesen…Ein MEER.

Stell dir dieses urzeitliche Meer einmal vor. Wellen und Gischt und  eine Vielzahl von Lebewesen, von denen die meisten heute längst ausgestorben sind. Allerdings haben sich die Grundformen einiger dieser Lebewesen bis heute erhalten, denn wenn wir zum Beispiel am Strand von Nord- oder Ostsee unterwegs sind, da finden wir noch immer harten Schalen, mit denen sich die weichen Meeresbewohner vor ihren Feinden zu schützen versuchen, nämlich Muscheln.
Nun stellen Dir einmal vor wie viele Muscheln und Überreste von Seeigeln oder sich im Laufe von Jahrmillionen auf einem Meeresboden ansammeln können. Man möchte meinen, diese Mengen türmen sich regelrecht auf. Und ich sage Dir etwas: genau das ist hier passiert. Was wir hier sehen ist nichts anderes als aufgetürmter Meeresboden und der Kalkstein, aus dem hier der „Lengericher Canyon“  besteht, sind die Überreste unzähliger kalkschaliger Tiere.

Weiter geht es nach Tecklenburg. Hier treffen wir auf die „Hexenküche“. Die Hexenküche ist ein Naturdenkmal, dessen Felsstrukturen aus dem Dörenther Sandstein bestehen. Aus dem gleichen Material bestehen auch die Dörenther Klippen bei ibbenbüren (das „Hockende Weib“ ist der bekannteste Teil davon).
Der Dörenther Sandstein wiederum ist eine Variante von mehreren Sandsteinen, aus denen der nördliche bzw. der mittlere Kamm des Teutoburger Waldes aufgebaut ist Der Sandstein zeichnet sehr schön eine ehemalige Küstenlinie nach. Dazu musst Du Dir vorstellen, dass in der unteren Kreidezeit (vor vielleicht 120 Millionen Jahren) dort, wo jetzt das Münsterland liegt, alles vom Meer bedeckt war. Im Bereich des heutigen Teutoburger Waldes mündeten zahlreiche Flüsse in dieses Meer und brachten aus dem Hinterland größere Mengen Sand mit. Teilweise entstanden große Flussdeltas. Die Sandschichten lagerten sich übereinander ab und wurden so nach und nach zu Sandstein zusammengepresst. Allein der Dörenther Sandstein hat eine Mächtigkeit von etwa 90 Metern.
Die Hexenküche ist ein Abschnitt aus der Schicht des Dörenther Sandsteins, der offensichtlich stark zerklüftet war und sowohl leicht verwitterbare Partien enthielt, wie auch Teile, die sehr verwitterungsresistent waren. Während die erstgenannten langsam verschwanden und die Hohlräume entstehen ließen, bildeten die beständigeren den heute sichtbaren Teil. Die Entstehung als Küstensediment kann man bei genauem Hinsehen teilweise noch an verfestigten Wellenrippeln erkennen, wie wir sie auch heute von flachen Pfützen kennen.

                                                                                                                                                                                                             

Aber wie kommt es dazu dass wir diese beiden unterschiedlichen Gesteinsarten an der Oberfläche sehen können???
Durch tektonische Verschiebungen in der äußeren Erdschicht werden immer wieder Gesteinsschichten zu Gebirgen aufgetürmt, so auch in unserem Fall. Die Afrikanische Erdplatte schiebt sich seit etwa 100 Millionen Jahren nach Norden und faltete dabei die Alpen auf. Aber auch weiter nördlich noch wirkte der Druck auf die eurasische Platte.
Gebirge entstehen durch die Kollision von Kontinentalplatten. Die Ränder der Kontinente werden beim Zusammenstoß gestaucht, aufgefaltet und übereinander geschoben. Die Auffaltung läuft nicht kontinuierlich ab, sondern in kleinen Schüben, die durch Erdbeben spürbar werden. Die Gesteinsschichten werden bei der Stauchung verbogen und in kleine oder große Falten gelegt oder auch entlang von Gleitflächen gegeneinander verschoben. Bei einem Erdbeben kann die Erde um bis zu 10 Meter angehoben oder seitlich verschoben werden; meist sind die Versetzungen allerdings viel geringer. Falten und Sprünge bzw. Verschiebungen können in allen Größenordnungen zwischen wenigen Millimetern und Hunderten von Kilometern auftreten.
So hoben sich an Ort und Stelle über für uns unvorstellbare Zeiträume die Sand- und Kalksteinschichten des Teutoburger Waldes wie die Falte eines Stücks Papier, wenn man es von beiden Seiten zusammenschiebt.
Bildlich gesprochen: Stell dir eine „Milchschnitte“ vor, mit Ihren unterschiedlichen Schichten. Erst liegen die Schichten übereinander… Biegt man die „Milchschnitte“ nun hoch so hat man die Schichten nebeneinander. So wie es hier in unserem Fall mit dem Kalk- und dem Sandstein ist. Das ist der Grund warum wir hier beide Gesteinsarten an der Oberfläche finden können, obwohl sie einen Altersunterschied von 20 Mio. Jahren aufweisen.

Infos: Natur- und Geopark TERRA.vita mit speziellen Dank an Timo Kluttig der mich für diesen EC mit geologischen „Futter“ versorgt hat. Bilder: Eigene, Markus Wiesmann

Um diesen EC zu loggen benötigst Du ein Maßband oder Zollstock sowie gute Augen*Grins*. Beantworte mir nachstehende Fragen. Mit Absendung der Antworten an mich hast Du Logerlaubnis. Ich melde mich wenn was völlig falsch sein sollte. Zum Teil befindet Ihr euch in einem Naturschutzgebiet. Daher auf den offiziellen Wegen bleiben!

Zuerst sollte der Lengericher Canyon angegangen werden und dann erst die Hexenküche

Fragen / Aufgaben am „Lengericher Canyon“:

1 . Ermittle die Länge des Canyons zwischen Referenzpunkt 1 und den Cachekoordinaten.

2 . Unter deinen Füßen findest du reichlich Gestein aus dem Canyon. Von weiten sieht das Gestein im Canyon Schneeweiß aus. Wenn man aber direkt hinschaut findet man 2 unterschiedliche Färbungen. Welche sind das, deiner Meinung nach? Vielleicht entdeckst du ja auch Fossilien. Sehr spannend im Gestein zu suchen.

3. Nimm ein Stück Gestein vom Boden mit. Du wirst es nachher noch brauchen…..

Fragen / Aufgaben an der „Hexenküche“

4. Auf dem Bild Hexenküche 1 siehst du durch Erosion entstandene Löcher. Suche diese Stelle und teile mir den ca. Winkel zur Horizontalen mit. Dadurch kannst du erkennen dass der Sandstein „aufgeschoben“ wurde.

5. Auf dem Bild Hexenküche 2 kannst Du sehr gut eine „Schichtbildung“ erkennen. Wie hoch sind diese 3 Schichten in cm?

6. Auf dem Bild Hexenküche 3 siehst du einen durch Erosion entstandenen „Tunnel“. Die Pfeile weisen auf eine Stelle hin an der du etwas Gestein lose findest. Vergleiche nun die Steinprobe vom Lengericher Canyon mit dem aus der Hexenküche und nenne mir die Unterschiede die Du erkennen kannst. (Festigkeit, Rau oder Glatt, Farbenunterschied etc.)

7. Auf Grund der massenweisen Weitergabe von EC-Lösungen im Internet stellen GSA und Groundspeak es den EC-Besitzern seit dem 10. Juni 2019 wieder frei, ein Foto als Beweis des Besuches zu fordern.Ein Foto von sich selbst oder eines persönlichen Gegenstandes vor dem Hintergrund der Hexenküche. Ich behalte mir die Löschung von Logeinträgen OHNE das geforderte Bild nach einer Erinnerung von mir vor :-)


Nun viel Spass wünscht euch Bohnie

-EarthCache Fetischist-

Additional Hints (No hints available.)