Am Feldweg von Tinnerting in Richtung Vachendorf trifft der Spaziergänger unter einer mächtigen Linde auf die gemauerte, ost-westlich ausgerichtete Kapelle. Das steile Scharschindeldach ist an der Ostseite abgewalmt zu einem Vordach über dem Eingang. Diesen und das Glasfenster an der Südwand mit einer Darstellung des "Guten Hirten" in Ätztechnik – beide als Segmentbögen ausgeführt – schützen schmiedeeiserne Gitter. Das Innere der Kapelle überzieht eine flache Pressholzplattendecke. An der Westwand nimmt ein gemauerter Altar mit Kunststeinplatte (H: 0,75; T: 0,45 m) die ganze Breite des Raumes ein. Die in die Wand eingelassene Altarnische (mit Rundbogen) schmückt eine neuzeitliche Marienfigur mit dem Jesuskind im rechten Arm auf einem dem Barock nachempfundenen Kunststeinsockel mit der Inschrift: "Heil. Maria // Gottesmutter bitt für uns!". Beide Seiten der Nische sind mit rostroten, rankenden Blütenornamenten bemalt, darin ein schwarzes Marienmonogramm über dem Rundbogen.
Die Kapelle wurde 1954 von den Steinerbauerseheleuten Martin und Sophie Gasteiger anlässlich ihres 25-jährigen Hochzeitstages errichtet und am 15. Mai desselben Jahres von dem Vachendorfer Pfarrer Andreas Voit geweiht. Der Entwurf stammt von Kassian Weinmann, die Maurerarbeiten führte Georg Plenk, beide Vachendorf, aus; für die Schreiner- und Zimmererarbeiten zeichnete Josef Rosenegger von Geiselprechting verantwortlich, die schmiedeeisernen Gitter fertigte Pius Binder aus Traunstein.