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PSSSSSST..... Traditional Cache

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SGHG: Ende

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Hidden : 10/13/2013
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Enttarnt: Geheime Trefforte der Stasi


Im September 1989 bestanden wenige Monate vor der offiziellen Auflösung des Ministeriums für Staatssichrheit (MfS) folgende Strukturen im Bezirk Halle. Die Bezirksverwaltung Halle (BVfS) unterhielt 23 Kreisdienststellen und 3 Objektdienststellen (Leuna, Buna, Chemiekombinat Bitterfeld). Nach Erkenntnissen des Neuen Forums waren 447 konspirative Wohnungen sowie 68 Dienstobjekte (Dienststellen, Ferienheime, Kinderferienlager, Bungalowsiedlungen) über das Gebiet des Bezirkes Halle verteilt.

Seit 1971 befand sich die MfS-Bezirksverwaltung Halle am Gimritzer Damm zwischen Halle und Halle-Neustadt. Diese wurde zuletzt geleitet von Generalmajor Heinz Schmidt. Die Ausweichführungsstelle der Bezirksverwaltung in einem Atomschutzbunker bei Ostrau sollte im Spannungs- und Verteidigungsfall die ungestörte Arbeit des Dienstes sicherstellen.
http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?wp=GC1PM26
 

In der militärischen Hirarchie leitete er 3.130 hauptamtliche Mitarbeiter, davon etwa 1.100 in Kreis- und Objektdienststellen. Darunter führten 750 Offiziere und Unteroffiziere im operativen Dienst etwa 6.500 Informanten (Inoffizielle Mitarbeiter - IM) und deren Führungs-IM, die sie zumeist in den 447 konspirativen Wohnungen (KW) trafen.

Konspirative Wohnungen sind geheime Trefforte in denen sich der hauptamtliche Mitarbeiter der Staatssicherheit mit seinem Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) getroffen hat. Eine KW konnte ein Zimmer in einer privaten Wohnung, ein Büroraum innerhalb eines Betriebes oder einer Institution (allerdings nicht in Gebäuden von Parteien und politischen Massenorganisationen) oder eine komplette von der Staatssicherheit gekauft oder angemietete Wohnung, Haus oder Objekt sein. Die letztgenannten wurden ausschließlich von der Staatssicherheit genutzt. Diese KW´s wurden durch Scheinmietverhältnisse getarnt. Die Staatssicherheit trat im Zusammenhang mit der Nutzung der Objekte nicht namentlich auf. Manch lauschiges Plätzchen in öffentlichen Gebäuden oder Privatwohnungen machte seinem Namen alle Ehre. In der Region gab es im September 1989 vor Beginn der Friedlichen Revolution:

* 19 konspirative Wohnungen (KW) in Bitterfeld
* 16 konspirative Wohnungen (KW) in Wolfen
* 11 konspirative Wohnungen (KW) in Köthen
* Glauzig, Große Mühlbreite, Dienstobjekt des MfS
* Köckern, Autobahnraststätte, konspiratives Objekt, MITROPA Halle
* Köckern, Autobahnraststätte, KW, 1. Etage rechts
* Osternienburg, Schulstraße 16, KW, 1. Etage links, Rat der Gemeinde
* Weißandt-Gölzau, Köthener Str. 1, KW, 1. Etage re., VEB Sonderanlagenbau
* Weißandt-Gölzau, Köthener Straße 11, KW, 1. Etage rechts, VEB Orbitaplast

In diesen Konspirativen Wohnungen wurden Aufträgen an die IM´s erteilt, Berichte des IM´s übergeben oder Tonbandmitschnitte von mündlichen Berichten angefertigt, Anleitungen zur Spitzeltätigkeit gegeben sowie mit dem IM Gespräche über persönliche Probleme geführt, mit dem Ziel den IM besser kennen zu lernen, um ihn noch besser manipulieren zu können und ihn uneingeschränkt willfähig für alle Aufträge des MfS-Führungsoffiziers zu machen. So traf sich zum Beispiel IM "Max Krause" * regelmäßig mit seinem Führungsoffizier in einem Arbeiterwohnheim in der Köthener Straße in Weißandt-Gölzau und berichtete über seine Dienstreisen in das kapitalistische Ausland oder denunzierte seine Kollegen.

Zwischen dem 21. September 1989, als Mitglieder des Neuen Forums beim Rat der Stadt Halle ihre offizielle Zulassung beantragten, und dem 31. März 1990, dem Datum der endgültigen Auflösung der BVfS Halle, als noch 8 Offiziere befristete Verträge beim "Bezirksarbeitsstab für Auflösung" und 4 weitere für das Staatsarchiv Magdeburg erhielten, vergingen kaum 6 Monate in denen die Repressionsmaschine zu Staub zerfiel. In diese Zeit fielen Tage an denen die Volkspolizei friedliche Demonstranten nieder- knüppelte, die Bezirksverwaltung überwachte um Aktenverbringung zu verhindern oder Militärstaatsanwälte, welche die Diensträume versiegelten.

Für viele Bürger kamen in den Folgemonaten ungeheuerliche Wahrheiten und Tatsachen ans Licht. Mikrofone, Wanzen und Verkabelung wurden oft erst Jahre nach dem Untergang bei Renovierungsarbeiten entdeckt. Die Geschwindigkeit dieser Entwicklung ist erstaunlich und beeindruckend, so dass der Verfassungsschutzbericht des Landes Sachsen-Anhalt noch bis 1994 die Aktivitäten dieses offiziell aufgelösten Dienstes in einer eigenen Rubrik würdigte

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