Der Aufwand war enorm. Die zuvor eingleisige Strecke musste 18 Monate für den Personenverkehr komplett gesperrt werden. Im gesamten Bauabschnitt zwischen Varel und Jaderberg war aufwändige Untergrundertüchtigung erforderlich. Teilweise wurde Beton mehrere Meter tief in den weichen Untergrund eingefräst. Hier im Bereich der Jader Moormarsch wurde gar eine fast zwei Kilometer lange Brücke gebaut.
Zu sehen ist von dieser Brücke im fertigen Bauzustand jedoch nichts, da sie quasi unter der unter der Erde steht. Beginnend beim nördlich gelegenen Bahnübergang wurden in dichtem Abstand in Dreierreihen bis zu 24 m lange Betonpfähle in den Boden gerammt. Erst in dieser Tiefe gibt es hier festen Boden. Auf die Köpfe dieser Pfähle konnte dann eine dicke Stahlbetondecke gegossen werden auf der heute der Gleiskörper ruht.
Der Boden ist hier deshalb so weich, weil bis vor wenigen hundert Jahren hier statt Festland die südlichen Ausläufer des Jadebusens schwappten. Die Verlandung ging sehr schnell von statten, so dass der Boden kaum reifen konnte. Man steht hier bis heute im Grunde auf einer sehr mächtigen Schicht Schlickwatt. Wer mal eine Wattwanderung gemacht hat, weiß was da bedeutet.
Übrigens: Auch wenn hier jetzt alles fertig aussieht. Es fehlt noch die Elektrifizierung. Außerdem muss weiter nördlich und in Oldenburg ebenfalls noch am Untergrund gearbeitet werden. Bei Ellenserdammersiel ist ein weiterer Teil ehemaliger Jadebusen - das schwarze Brack - zu durchqueren. Voraussichtlich wird dort auch ein Teil auf eine unsichtbarere Brücke gegründet.