Zwischen Thrasoltstraße und Schadallerstraße erstreckte sich das Wohngebiet "Cité Sud".
20 Wohngebäude unterschiedlicher Größe und einen Supermarkt gab es hier, außerdem 3 Spielplätze und einen Bolzplatz.
Insgesamt wohnten hier und in der Citè Nord über 2000 französische Menschen, von denen 1200 als Soldaten in der Kaserne arbeiteten. Ihre Kinder gingen in den französischen Kindergarten und die französische Grundschule, die auf dem Gelände des heutigen Kindergartens St.Marien und des Verkehrsübungsplatzes lagen.
Am 21. Mai 2010 verabschiedeten sich die Franzosen mit einer feierlichen Militärparade aus Saarburg, ihrem letzten rein deutschen Standort.
Rund 600 Soldaten des 16. Jägerbataillons marschierten ein letztes Mal auf, bevor ihre Einheit ins französische Bitche verlegt wurde.
Das französische Militär war seit 1945 in Saarburg stationiert gewesen, das Bataillon seit 42 Jahren.
Mit den insgesamt 1200 Soldaten verließen auch 800 Familienangehörige die Stadt. Zurück blieb ein Truppenübungsplatz im Kammerforst, an dem bereits ein schöner Multi liegt lag, ein 40 Hektar großes Kasernengelände, das zur Zeit noch von verschiedenen Vereinen genutzt wird, ein Offizierscasino, ein Hotel und eben die beiden Wohnsiedlungen.
In der Cité Sud rückten schon bald die Abrissbagger an und machten den größten Teil der Wohnblocks dem Erdboden gleich. Bis auf 4 große Mehrfamilienhäuser am Waldrand, die aufwendig saniert und renoviert worden sind, wurden alle Häuser erst abgedeckt und entfenstert, um anschließend im wahrsten Sinne des Wortes geschreddert zu werden.
An ihrer Stelle sollten schon bald viele Einfamilienhäuser entstehen - der Bebauungsplan für das Neubaugebiet wurde noch 2011 rechtskräftig und kurz danach begann der Verkauf der Grundstücke.
Zum Zeitpunkt des Publish dieses Caches sind fast alle 81 Grundstücke verkauft, auf einem Großteil stehen schon fertige Häuser oder es wurde zumindest mit ihrer Errichtung begonnen. Die verbliebenen vier Wohnblocks wurden generalsaniert und als Eigentumswohnungen verkauft oder vermietet. Die Straßenführung wurde geändert, um Durchgangsverkehr zu vermeiden, vielfach wurden auch Sackgassen angelegt (hier könnt ihr testen, wie aktuell euer Kartenmaterial ist *gg*). Nichts erinnert hier mehr an die Zeit, als hier noch französisch gesprochen wurde.
Fotos: Google Maps; Julia Klock (2)