Die Langenthal–Melchnau-Bahn, abgekürzt LMB, ist eine ehemalige Eisenbahngesellschaft in der Schweiz, die am 21. April 1913 im Gasthof Löwen in Melchnau, mit Sitz in Langenthal gegründet wurde.
Die Eisenbahngesellschaft Langenthal–Melchnau-Bahn eröffnete am 6. Oktober 1917 die in den Kantonen Bern und Luzern gelegene, von Anfang an elektrisch betriebene meterspurige Schmalspurbahnstrecke, von Langenthal über Roggwil und St. Urban nach Melchnau.
Die Bauarbeiten begannen am 6. Dezember 1915, jedoch nicht ab Langenthal, sondern ab dem Anschlusspunkt Langenthal Gaswerk an die Bahnstrecke Langenthal–Aarwangen–Niederbipp–Oensingen der Langenthal–Jura-Bahn, abgekürzt LJB. Diese wurde bereits am 26. Oktober 2012 eröffnet. Auf diesem kurzen Abschnitt fuhren sowohl die Züge der Langental–Melchnau-Bahn wie auch die der Langenthal–Jura-Bahn. Die Bahnstrecke Langenthal–St. Urban–Melchnau wurde am 6. Oktober 1917 durch die damalige Langenthal–Melchnau-Bahn, abgekürzt LMB, durchgehend eröffnet und von Beginn an elektrisch betrieben.
Da die Bahnstrecke wie auch der Fahrzeugpark der Langenthal–Melchnau-Bahn den Normalien der Langenthal–Jura-Bahn entsprachen, konnte der entsprechende Fahrzeugpark freizügig eingesetzt werden. Für den Güterverkehr wurden von Beginn an auch Rollschemel eingesetzt. Dies ermöglichte den Transport von Gütern ohne aufwändiges Umladen auf Normalspur.
Die Geschäftsleitung wie auch die Betriebsführung lag von Beginn an bei der Langental–Jura-Bahn. Durch Fusionen und Namensänderung des Unternehmens wurde die Bahnstrecke in der Folge durch die folgenden Unternehmen betrieben: Oberaargau-Jura-Bahnen, abgekürzt OJB, dieses Unternehmen entstand 1958 durch die Fusion der Langenthal–Jura-Bahn mit der Langental–Melchnau-Bahn. 1990 wurde das Unternehmen in Regionalverkehr Oberaargau, abgekürzt RVO, umbenannt. Diese wiederum fusionierte 1999 mit der Biel–Täuffelen–Ins-Bahn, abgekürzt BTI, und den Oberaargauischen Automobilkursen, abgekürzt OAK, zum Transportunternehmen des öffentlichen Verkehrs Aare Seeland mobil, abgekürzt asm. Seit 1999 ist Aare Seeland mobil Eigentümerin und Betreiberin der Strecke.
Teilumstellung auf Autobusbetrieb
Unter der damaligen Oberaargau-Jura Bahnen, wurde der Personenverkehr zwischen dem im Kanton Luzern gelegenen St. Urban und dem im Kanton Bern gelegenen Melchnau am 22. Mai 1982 auf Autobusbetrieb umgestellt. Eine neue Autobuslinie Roggwil über St. Urban erschloss nun Melchnau über Untersteckholz, anderseits erschloss eine ebenfalls neue Autobuslinie Langenthal mit Melchnau direkt über Obersteckholz, also ohne zeitraubenden Umweg über Roggwil und St. Urban.
Die Autobuslinie von Roggwil über St. Urban und Untersteckholz nach Melchnau wurde jedoch nur kurze Zeit betrieben. Damit wurde in der Folge Untersteckholz vom öffentlichen Personenverkehr abgeschnitten. Am 28. Mai 1989 wurde der kurze Abschnitt von St. Urban nach St. Urban Ziegelei für den Personenverkehr reaktiviert.
Stilllegung des Abschnitts St. Urban–Melchnau
Das Stationsgebäude von Melchnau mitsamt der Remise sowie das Haltestellengebäude von Untersteckholz wurden mittlerweile an Privatpersonen verkauft. Der einzige grössere Güterkunde auf dem Teilstück St. Urban–Melchnau war die Landi-Filiale in Melchnau, bevor die Strecke 2012 endgültig stillgelegt wurde. Ein Rückbau der Infrastruktur ist bis auf weiteres nicht geplant.
Geplante Museumsbahn
Ab 1999 revidierte der Verein Freunde Schweizer Schmalspurbahnen, abgekürzt FSS, in der Remise von Melchnau den ursprünglich durch die Langenthal–Melchnau-Bahn beschafften Motorwagen Ce 2/2 14 mit dem Ziel diesen auf einer künftigen Museumsbahn St. Urban–Melchnau zu betreiben. Wegen dem schleppenden Vorankommen der Revisionsarbeiten, infolge der fehlenden finanziellen wie auch personellen Mittel des Vereins kündigte Aare-Seeland mobil dem Verein jedoch den Mietvertrag der Remise in Melchnau. Durch die Stilllegung ist auch das Projekt einer Museumsbahn hinfällig.