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Latein lebt - Die Glocken von Halle Multi-Cache

This cache has been archived.

Anhalto: Leider wurde durch den Owner des Caches bis heute nicht auf DNF-Logs, "Needs Maintenance"-Logs und/oder das "Needs Archived"-Log reagiert. Deshalb erfolgte heute die endgültige Archivierung dieses Caches.
Wenn du an dieser Stelle wieder einen Cache platzieren möchtest, kannst du selbstverständlich gern ein neues Listing zum Review einreichen.

Viele Grüße,
Anhalto - Volunteer Reviewer in Deutschland/Germany

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Hidden : 12/15/2013
Difficulty:
4 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:





Salvete!
Dieser Cache führt euch durch die schöne Innenstadt von Halle (Saale). Daher sind alle Stationen auch zu Fuß zu erreichen. Bei diesem Cache könnt ihr einiges über die Glocken in Halle, deren Klang, Herstellung, Inschriften und deren Funktionen erfahren.

Aber Vorsicht, um alle Aufgaben lösen zu können, solltet ihr Lateinkenntnisse besitzen.

Fortes fortuna adiuvat!


N 51° 28.971   E 11° 58.169 

Der Klang einer Glocke wird bereits beim Guss festgelegt. Je nach Durchmesser, Höhe und Wandstärke der Glocke verändert sich ihr Klang. Eine fertige Glocke hat bis zu 50 Klangfarben, so beispielsweise einen Grund- und einen Unterton usw. Die Gesamtheit aller Klangfarben bestimmt den hörbaren Ton der Glocke. Sollten die Teiltöne einer Glocke nicht miteinander harmonieren, können diese korrigiert werden, beispielsweise indem die Innenwand der Glocke ausgeschliffen wird.

Hinweis: Um das gesuchte Glockenspiel live hören zu können, müsst ihr zur viertel, halben, dreiviertel oder zur vollen Stunde vor Ort sein. Jedoch nur zur vollen Stunde könnt ihr es in seiner ganzen Länge genießen.

Unter dem folgenden Link findet ihr vier Hördateien von unterschiedlichen Glockenspielen. Hört euch diese an und vergleicht sie mit dem Glockengeläut vor Ort. 
Achtung: Du bist gerade dabei, Dateien herunterzuladen, die weitere Informationen enthalten, um den Cache zu finden. Als Cache-Besitzer versichere ich, dass diese Dateien sicher sind. Sie wurden weder von Groundspeak noch von einem Reviewer auf schädlichen Inhalt überprüft. Du lädst diese Dateien auf Dein eigenes Risiko herunter

Download Glocken


A = Das richtige Glockenspiel wird es euch verraten.

Guckt euch das Bauwerk etwas näher an:

B = Anzahl der obersten Öffnungen, die Einsicht auf die Glocke gewähren.

Mit den Werten für A und B erhaltet ihr die Koordinaten für die nächste Station.


N 51° 28.(A + 3)86   E 11° 58.(B - A)99

Seit dem 12. Jahrhundert werden Glocken nach dem „Lehmschablonenverfahren“ gegossen. Hierfür wird eine dreiteilige Form benötigt, die aus dem Kern, der falschen Glocke und dem Mantel besteht. Die Glocke wird aus der so genannten Glockenspeise gefertigt, d.h. aus Bronze, die zu 78% aus Kupfer und zu 22% aus Zinn besteht. Um eine Glocke gießen zu können, muss die Bronze auf ca. 1100°C erhitzt werden. Traditionell werden Glocken freitags um 15 Uhr in Erinnerung an die Sterbestunde Jesu Christi gegossen.

 An dieser Station sollt ihr euch zunächst näher mit dem Glockengussverfahren beschäftigen. Die folgenden fünf lateinischen Sätze beschreiben das Verfahren des Glockengusses, stehen jedoch nicht in der richtigen Reihenfolge. Um die Koordinaten der nächsten Station zu erhalten, müsst ihr sie ordnen.

 

C)        Campana falsa ornamentis inscriptionibusque ex cera fictis afficitur et mantello luteo circumdatur.

D)       Primum nucleus ex lateribus et interna forma campanae ex luto fit.

E)        Postremo in cavernam, quae inter nucleum latericium luteumque et mantellum luteum facta est, aes liquidum funditur, ut campana vera formetur.

F)        Deinde forma campanae temporariae i.e. campana falsa, quae respondet ad formam campanae verae, circum nucleum struitur.

G)       Tum forma tota campanae octo  horas exuritur, mantello denique refrigerato et amoto campana temporaria discutitur.

 

Die folgenden Vokabelhilfen sollen euch das Ordnen erleichtern.

  • aes, aeris (n) – Bronze
  • amovere, amoveo, amovi, amotum - entfernen
  • campana, ae (f) – Glockecaverna, ae (f) – Spalt
  • cera, ae (f) – Wachs
  • discutere, discutio, discussi, discussum – zerschlagen
  • exurere, exuro, exussi, exustum - ausbrennen
  • later, eris (m) – Ziegel, Ziegelstein
  • latericius, a, um – aus Ziegeln
  • luteus, a, um – aus Lehm
  • lutum, i (n) – Lehm
  • mantellum, i (n) – Mantel, Ummantelung
  • refrigerare, refrigero, refrigeravi, refrigeratum – erkalten 
  • respondere, respondeo, respondi, responsum - entsprechen
  • struere, struo, struxi, structum – aufschichten, bauen, errichten
  • temporarius, a, um – vorübergehend

 C bis G Die richtige Position des jeweiligen Satzes ergibt für jeden Buchstaben die gesuchte Zahl. (Angenommen E wäre der erste Satz, so wäre E=1).

Betrachtet auch dieses Gotteshaus etwas näher. Sucht die Gedenkplatte des Malers Matthias Grünewald.

H = Die Zahl des Sterbemonats des Malers.

Mehr Infos über den großen deutschen Vertreter der Renaissancemalerei gibt es unter: http://www.schedlik.de/biografie_matthias_gr%C3%BCnewald.htm

Mit den Werten der Buchstaben C bis H könnt ihr die Koordinaten der nächsten Station berechnen.


N 51° 2(H). (H)(E-G)(F*G+D)   E 011° 5(H). (E)(G+F)(C+E)

Die Inschriften von Glocken beinhalten zumeist den Namen des Glockengießers und das Gussjahr der Glocke. Wenn allerdings eine dieser Angaben oder sogar beide fehlen, besteht bei einzelnen Glocken die Möglichkeit, anhand der Form und Zier bzw. der Form- und Klangstruktur diese Glocke einem bestimmten Gießer bzw. einer bestimmten Zeit zuzuschreiben. Auf einigen Glocken befinden sich zudem Glockensprüche, welche der Glocke ihre spezifische Funktion zuweisen. Diese Glockensprüche wurden in den frühesten Zeiten der Glockengießerei vor allem in lateinischer Sprache, später auch in modernen Sprachen wie Deutsch, Englisch, Französisch oder Italienisch verfasst.

In dem vor euch befindlichen Bauwerk hängt eine Viertelstundenglocke, die vermutlich von Georg Wolgast gefertigt wurde. Dieser Bronzegießer wirkte in Halle und Umgebung an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert; von ihm stammen auch qualitätvolle Grabplatten in Dessau und Halberstadt. Die im selben Jahr wie die Viertelstundenglocke gegossene Stundenglocke, heute leider nicht mehr erhalten, besaß eine außergewöhnlich lange Inschrift in drei lateinischen elegischen Distichen: Ut librata pari sonitu discriminet horas, /haec est artifici machina facta manu./ Kostus erat cum Tentzero tunc Consule Consul,/ cum coepit primos icta tonare sonos./ Fac deus haec quoties icta signaverit horam,/ ut publicae felix hora sit ista rei.

„Damit die in Schwung gebrachte (Glocke) durch gleichen Klang die Stunden scheidet, ist das Uhrwerk durch kunstfertige Hand gemacht. Damals war (Johann) Kost mit Ratsmeister (Johann) Tentzer Ratsmeister, als die Schlag(glocke) die ersten Töne erklingen ließ. Gott mache, dass diese Schlag(glocke) so oft die Stunde bezeichnet, wie in der Gemeinde eine glückliche Stunde sei.“ (nach: Jäger, F.: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale, Wiesbaden 2012, 252)

Ordnet die folgenden kürzeren Glockensprüche den passenden unteren Abbildungen zu. 

Hinweis: Die Zuordnung ist nicht immer so leicht, wie sie scheint! 

I) „consolor viva fleo mortva pello nociva anno domini m° cccc° lxvii“

“Ich tröste, was lebendig, beweine, was gestorben, vertreibe, was schädlich ist. Im Jahr des Herrn 1467.“  (Laurentiuskirche – beim Brand der Kirche 1984 ist die Glocke herabgestürzt und gerissen. Heute steht sie in der Kirche. )

J) „IHESV◦REX◦GLORIE◦VENI◦CVM◦PACE◦◦ANNO◦◦15◦98◦IAR◦“

„Jesus, König der Herrlichkeit, komme in Frieden. Im Jahr 1598.“ (Stadtbefestigung, Leipziger Turm)

K) „anno d(omi)nj m cccc xx iij ♦ vigilia iohannis babtiste est co(m)pletu(m) hoc opus o rex glorie ve(n)i“

“Im Jahr des Herrn 1423, am Abend (vor dem Festtag) Johannes’ des Täufers ist dieses Werk vollendet worden. O König der Herrlichkeit, komme (in Frieden).“  (Marktkirche)

L) „SIT NOMEN DOMINI BENEDICTVM EX HOC NVNC”

„Der Name des Herrn sei gesegnet von nun an. 1521.“ (Mansfeld, Schlosskirche)

M) „O rex glorie veni cvm pace anno domini m° cccc° xcvii“

„O (Christus), König der Herrlichkeit, komme in Frieden. Im Jahr des Herrn 1497.“ (Beesen, Elisabethkirche)

I bis M = Die richtige Zuordnung verrät Euch jeweils die richtige Zahl.

Bildquelle: Jäger, Franz: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale, Wiesbaden 2012 

N = die Quersumme der Hausnummer des Gebäudes, vor dem ihr steht.

Mit den Werten der Buchstaben I bis N könnt ihr die Koordinaten der 4. Station ermitteln.


N 51° 2(G+J).(N-M)(I+K)8   E 11° 5(G+J).(2*L)(J+I+L)2

Im Allgemeinen haben Glocken die Aufgabe ein größeres Publikum über ein eingetretenes Ereignis zu unterrichten. Wie bereits erwähnt, besitzt aber jede Glocke eine bestimmte Funktion, die durch einen Glockenspruch beschrieben werden kann. Diese sind dabei ganz verschieden.  Mit der Erfindung der Turmuhr seit dem 14. Jh. wurde der Tag in festgelegte Zeiteinheiten geteilt. Bis ins 19. Jh. hatte jede Stadt eine sogenannte „Lokalzeit“, die durch ein optisches Signal (Ziffernblatt) und ein akustisches Signal (Glockenschlag) bekanntgegeben wurde. Erst mit der Erfindung der Eisenbahn um 1830 wurden die verschiedenen Lokalzeiten der Städte angeglichen. 

Hier habt ihr einige Beispiele für Glockenfunktionen in Halle:

 1 - Stundenglocke

„Solange ich bewegt werde, hört: ich unterscheide die Zeiten in rechter Weise zum Lob Gottes und zum Lauf der Nacht und des Tages“ (Roter Turm Halle)

 2 - Unwetter

„Osanna, erklinge, vertreibe die unheilvollen Donnerschläge. Mögest du um der Seelen willen gegossen, dem Volk heilbringend sein.“ (Marktkirche Halle)

3 - Beerdigung

„Ich tröste, was lebendig, beweine, was gestorben, vertreibe, was schädlich ist.“
(Laurentiuskirche Halle)

 4 - Gebetsglocke

„Ich rufe die Leute mit meinem Klang in die Kirche mit Wort und Gesang.“
(Laurentiuskirche Halle)

 5 - Hinweis auf das Jüngste Gericht

„O König der Herrlichkeit, komme in Frieden.“ (Marktkirche Halle)

 

Ordnet den beiden folgenden lateinischen Glockensprüchen eine jeweilige Funktion zu.
P und Q = Zahlen neben der richtigen Funktion

P) „VOX EGO V[O]X VIT[E] [VOCO VOS ORATE VENIT]E“

Q) „IHESV REX GLORIE VENI CUM PACE“

Seht genau hin, ihr steht vor einer Stundenglocke. Zählt die großen Fenster an dem Gebäudevorsprung, an dem sie befestigt ist. Wie viele sind es? Die Anzahl der Fenster sei R.

Mit den Werten der Buchstaben P, Q und R lassen sich nun die Koordinaten für den Final bestimmen.

 


N 51° 2(H).(E)(G-F-M)(R-6)   E 011° 5(N).(P)(Q)(N-P)

 

Habt ihr den Cache gefunden? Herzlichen Glückwunsch!

Wir hoffen, ihr hattet Spaß beim Cachen und habt etwas über die Glocken der Stadt lernen können. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr eure Lateinkenntnisse in den weiteren Caches „Latein lebt - Der Tod in Halle“ und „Latein lebt - Auf den Spuren der Reformation in Halle“ unter Beweis stellen. Diese beginnen ganz in eurer Nähe auf dem Stadtgottesacker.

Additional Hints (Decrypt)

FHPUG NA QRE ZNHRE!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)