Dieser Earthcache soll Euch zeigen, wie die geologischen Hinterlassenschaften der letzten Eiszeit zum Entstehen und Vergehen des Hachinger Baches führen.
Schmutzunempfindliche Schuhe, nach längeren Regenphasen auch Gummistiefel können angebracht sein.
Der Bachverlauf und seine Entstehung
Der Hachinger Bach fließt durch die Ortschaften Oberhaching, Taufkirchen, Unterhaching und Unterbiberg über Perlach bis in das Münchner Stadtgebiet nach Berg-am-Laim. Er überwindet dabei einen Höhenunterschied von 38m zwischen Ursprung (570m üNN) und Versickerung (532m üNN) und hat eine Länge von ca. 12km.
Sein Bachbett verläuft auf der bis zu 100 m starken sog. Münchner Schotterebene, welche durch den Rückzug der eiszeitlichen Vorlandgletscher im laufe von drei Eiszeiten (der sog. Mindeleiszeit, Rißeiszeit und Würmeiszeit) entstanden ist. Diese Schotterebene wiederum liegt auf einer wassersperrenden Schicht aus Flinzmergel, einer tonhaltigen Sedimentschicht aus der Zeit des Miozän (etwa vor 23,03 Millionen bis 5,33 Millionen Jahren).
Durch den Rückzug der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit sind in der Schotterschicht Abflussrinnen entstanden, welche heute noch in der Topografie als Geländeeinschnitte zu sehen sind. Eine solche Abflussrinne bildet das heutige „Gleißental“. Es ist heute ein trockenes Tal, welches nur Grundwasser führt und keinen oberirdischen Wasserlauf besitzt. Am nördlichen Ende geht das „Gleißental“ in das Hachinger Tal über. In diesem Bereich, zwischen den Ortsteilen Deisenhofen und Oberhaching, entsteht nun durch folgende geologische Besonderheit der Hachinger Bach:
An dieser Stelle führt die Kombination der Höhenlage der wassersperrenden Flinzmergelschicht und die Tiefe des Geländeeinschnitts der eiszeitlichen Abflussrinne dazu, das der Grundwasserstrom an die Oberfläche tritt und so einen oberirdischer Bachlauf entsteht, der „Hachinger Bach“. Durch die natürlichen Schwankungen des Grundwasserpegels kann man jedoch keine eindeutige Quelle des Baches ausmachen. Das Wasser tritt in einem großen Areal, an immer wieder wechselnden Stellen aus der Geländeböschung aus und sammelt sich dann in dem Bachbett in der Talsenke. Im Geländeschnitt mit Quellzone bezeichnetet.
Ein Bach ohne (eindeutige) Quelle.
So wie der Bach keine eindeutige Quelle hat, so hatte er ursprünglich auch keine eindeutige Mündung. Bei Unterhaching sinkt die wassersperrende Flinzschicht weiter in die Tiefe ab, und mit ihm der Grundwasserspiegel. Zugleich bleibt jedoch das durch die Schotterebene gebildete Geländeniveau an der Oberfläche annähernd gleich. Dies führte dazu, das der Bach ursprünglich an dieser Stelle im Schotter versickert ist. Im Laufe der Zeit jedoch hat sich der Bach durch Schlammablagerungen selbst ein dichtes Bett geschaffen, welches bis nach Berg am Laim reicht. Hier versickerte der Bach bis in die 30er Jahre des 20. Jhd. endgültig unkontrolliert im freien Feld. Im Geländeschnitt die ursprüngliche Versickerungszone.
Ein Bach ohne Mündung.
Geländeschnitt
Heutige Situation
Aufgrund ständiger Überschwemmungen wurde 1933 das Bachende gefasst und bis heute wird das Wasser über ein Einlaufbauwerk mit automatischem Schmutzrechen (Bild 1) und eine unterirdische Rohrleitung bis in den Truderinger Hüllgraben abgeführt. Auch wurde der natürliche Verlauf des Baches immer wieder den Bedürfnissen des Menschen entsprechend umgeleitet und angepasst. In den letzten Jahren wurden längere Abschnitte jedoch auch wieder renaturiert.
Die Aufgabe zum Cache:
Der Cache soll Euch nun das Gebiet um die eiszeitliche Abflussrinne zeigen in der der Bach entsteht. Da es vor Ort leider keine Infotafel zum Thema gibt, gilt es nun, sich selbst die Entstehung vor Ort zu verdeutlichen.
Begebt Euch dazu zum WP BHB (Bild 2):
Hier beginnt auf der nördlichen Straßenseite laut meiner OSM-Karte ganz unspektakulär der Hachinger Bach als Fortsetzung eines aus dem Gleißental kommenden Überlaufgrabens des Feuerlöschteiches an der Bergstraße mit i. d. R. nur ein wenig stehendem Brackwasser, wenn überhaupt.
Lauft nun zum WP GWHB (Bild 3):
Ihr müsst dabei nicht dem Bachlauf folgen, das könnte sehr feucht und der EC damit schnell zum T4 werden. Folgt einfach dem Weg und Eurem GPS. Hier wird dem Bach heute bei Bedarf künstlich Wasser zugeführt, um ein Trockenfallen des Baches bei zu niedrigem Grundwasserstand zu verhindern. Aber bereits vor dieser Zuleitung kann man hier sehen, wie bei normalen Grundwasserständen schon ein ansehnlicher Bachlauf entsteht. Und das nur auf einer Strecke von ca. 170 m.
An den naturbelassenen Uferböschungen des Baches kann man gut eine Bodenschichtung aus einer hellerer Bodenschicht und darüber einer dunklere Humusschicht erkennen. Besonders gut ist es linker Hand der Grundwassereinleitung am WP GWHB zu sehen.
Um den Cache zu loggen, erledigt nun bitte folgende Aufgaben:
- Schätzt wie viel Höhenunterschied hat der Bach vom WP BHB (bei der Straßenquerung) bis zum WP GWHB (Grundwassereinleitung) zurück gelegt? Natürlich könnt Ihr das gerne auch genau ausmessen, falls Ihr das nötige Werkzeug dafür zur Verfügung habt. :-)
- Untersucht und beschreibt die untere, hellere Bodenschicht. Welche Farbe hat sie? Aus welchen Korngrößen besteht der Boden im wesentlichen? Als Hilfestellung könnt ihr die Begriffe aus der Tabelle am Ende des Listings verwenden.
- Welcher Ebene ist diese Schicht zuzuordnen? Der Flinzmergelschicht oder der eiszeitlichen Schotterschicht?
Und, wie immer optional:
Stellt in Euren Logeintrag ein Foto mit ein, welches Euch oder Euer GPS am Hachinger Bach zeigt. Vielleicht habt Ihr auf der Suche nach der Quelle ja doch die T4-Variante gewählt, dann zeigt es uns. :-)
Schickt mir Eure Antworten über mein Profil mit dem Kontaktformular der Emailfunktion (Bitte nicht über das neue "Message Center"). Dann könnt Ihr sofort loggen.
Bitte jeder GC-Account für sich antworten. Oder aber, bei Rudelmails bitte drauf achten, das alle Nicknames angegeben sind, danke.
Viel Spaß
Quellen:
www.hachinger-bach.de
wikipedia
Bereich
DIN EN ISO 14688-1 |
Benennung
DIN EN ISO 14688-1 |
Korngrößenbereich
[mm] |
manuelle Bestimmung |
sehr grobkörniger Boden |
großer Block
Block
Stein |
> 630
> 200 – 630
> 63 - 200 |
Kopfgröße
größer als Hühnereier |
|
|
grobkörniger Boden |
Kies
Grobkies
Mittelkies
Feinkies |
> 2 – 63
> 20 – 63
> 6,3 – 20
> 2,0 - 6,3 |
Hühnerei
Haselnuss
Erbse
Streichholzkopf
Grieß |
|
|
|
Sand
Grobsand
Mittelsand
Feinsand |
> 0,063 – 2,0
> 0,63 – 2,0
> 0,2 – 0,63
> 0,063 - 0,2 |
|
|
|
feinkörniger Boden |
Schluff
Grobschluff
Mittelschluff
Feinschluff |
> 0,002 – 0,063
> 0,02 – 0,063
> 0,0063 – 0,02
> 0,002 - 0,0063 |
gering plastisch 1)
trocken: gut zu Staub zerdrückbar;
feucht: mehlig, stumpf, bröckelt;
im Wasser: wird leicht zu Brei, Starke Trübung des Wassers; |
|
|
|
Ton |
< 0,002 |
ausgeprägt plastisch
trocken: nur zu zerbrechen;
feucht: seifig, glänzig, knetbar, vom Finger nur abzuwaschen;
im Wasser: schwer aufzuweichen, geringe Trübung des Wassers; |
1) Zur Unterscheidung von Schluff und Ton ist auch der Schüttelversuch gut geeignet:
Wird ein feuchter Probenklumpen in der Hand geschüttelt, tritt aus Schluff Wasser aus. Dieses wird nach dem Schütteln von der Probe wieder aufgenommen. |