Eine Pfarrei, vier Kirchengemeinden!
So steht es über unserer Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist. Eine auf den ersten Blick verwirrende, aber auf den zweiten Blick wahre Aussage, meint der aktuelle Pfarrer Christian Wölke.
Eine Pfarrei gelegen im ländlichen Raum des Südoldenburger Münsterlandes. Aus den vier relativ selbstständigen Kirchengemeinden St. Peter und Paul Holdorf, St. Barbara Handorf-Langenberg, St. Bonaventura Mühlen und St. Johannes Baptist Steinfeld wurde durch die Fusion am 17. Mai 2012 eine Pfarrei gegründet.
Daraus entstand meine Idee für die kleine Kirchencacheserie mit Bonus. An welcher Pfarrkirche ihr beginnt, bleibt euch überlassen.
Auf der ersten Seite jedes Logbuches findet ihr einen großen Buchstaben und eine Frage, die ihr vor Ort mit Hilfe des Cachelistings problemlos lösen könnt. Hinter der korrekten Antwort findet ihr jeweils eine Zahl, die ihr euch in Kombination mit dem Buchstaben merken / notieren solltet. Sie wird euch nachher beim Finden des Bonuscaches behilflich sein.
Zur Geschichte der katholischen Pfarrgemeinde Steinfeld
Die erste Kirche in Steinfeld wurde im Jahre 1186 auf dem heutigen Rathausplatz errichtet. Die Ringstraße zeigt noch deutlich die Ausdehnung des ehemaligen Friedhofes. Eine fast 200 Jahre alte Platane ist noch als Grabpflanze zu sehen. Die alte Kirche wurde mehrere Male zerstört. Im 30-jährigen Krieg wurde sie zweimal ein Opfer der Flammen.
Gemälde der "alten" Steinfelder Kirche von 1705
Aufgrund der großen Armut in der Bevölkerung wurden die zerstörten Kirchen nur behelfsmäßig wieder aufgebaut. Im Laufe der Zeit hat die Kirche so viele Umwandlungen erfahren, dass ihre Gestalt mit der Ursprünglichen nichts mehr gemein hatte. Die Zahl der Einwohner Steinfelds wurde von Jahr zu Jahr größer und die Kirche war einfach zu klein geworden. Desweiteren war sie sehr baufällig. Unter dem tatkräftigen Pastor Bernhard Schlichting fasste die Gemeinde den Entschluss, ein neues größeres Gotteshaus zu bauen. Da der alte Kirchplatz nicht genug Raum bot, wurde ein Teil von Pastors Hof zum Bauplatz bestimmt. Die Bauleitung übergab man dem Architekten Wilhelm Rincklage aus Münster, der die Kosten auf 105000 RM berechnete. Durch Kollekten in den Jahren 1893 bis 1898 brachte die Gemeinde 27140 RM für den Kirchenbau auf. Pfarrer Schlichting deckte aus seinem eigenem Vermögen ein Fünftel der Baukosten. Am 1. April 1897 erfolgte der Beginn des Neubaues. Die Bauarbeiten führten Handwerker aus Steinfeld und Umgebung aus. Die Einweihung geschah am 16. November 1899 durch Bischof Hermann Dingelstad aus Münster.
Außenansicht vom Marktplatz auf St. Johannes Baptist Steinfeld
Die neue Kirche ist im neugotischen Stile, dreischiffig mit Querschiff, Chorschluss und mit zwei Chorrundungen an den Seitenschiffen, errichtet. Das Hauptschiff und die beiden Seitenschiffe sind bis zum Chor 35 m lang und zusammen 18 m breit. Der Kirchturm ragt 65 m in die Höhe empor. Die Chorfenster wurden von Pastor Schlichting, Graf von Galen und August Bergmann gestiftet. Die Orgel der alten Kirche wurde zunächst wieder eingebaut und vom Orgelbauer B. Kröger aus Vechta renoviert. 1930 wurde die alte Orgel durch eine Neue von der Fa. Anton Feith aus Paderborn ersetzt. Auf dieser Orgel wird heute immer noch während der Gottesdienste gespielt.
Orgel in St. Johannes Baptist Steinfeld von 1930
Am 5. Dezember 1944 explodierte auf dem Schützenplatz ein viermotoriger Bomber mit voller Bombenlast. Durch die Druckwelle wurden die Kirchenfenster zum Teil eingedrückt und das Dach in Mitleidenschaft gezogen. Während des 2.Weltkrieges mussten zwei Kirchenglocken abgeliefert werden. Sie wurden eingeschmolzen und zum Bau von Waffen verwendet. Dafür wurden 1949 drei neue Glocken angeschafft. Auch sonst arbeitete man laufend an der Kirche. 1947 erhielt sie eine neue Heißluftheizung und eine Sakristei mit Heizungskeller, 1948 eine neue Turmuhr und eine Lautsprecheranlage im Jahre 1951. Von Mai bis November 1980 wurde auf Initiative von Pfarrer Josef Uchtmann die Kirche St. Johannes Baptist innen und außen renoviert. Ein neuer Zelebrationsaltar mit den Reliquien der hl. Ursula und des hl. Engelbert wurde im Januar 1981 von Bischof Reinhard Lettmann eingeweiht.
Seit Oktober 1991 ist Steinfelds Pfarrkirche St. Johannes Baptist ein besonderer Anziehungspunkt für Sakralkunst-Interessierte. Sie beherbergt die derzeit wohl größte aus Holz geschnitzte Nachbildung des hl. Abendmahls nach Leonardo da Vinci. Die 125 cm großen Figuren sind auf einer Breite von über 5 Metern aufgestellt. Die 1,2 Tonnen schwere Gruppe wurde vom Oberammergauer Bildschnitzer Edi Lauterbach bei der Fa. Hans & Adolf Heinzeller gefertigt.
Hölzernes Abendmahl hinter dem Zelebrationsaltar
Ferner ist es für die Weitwanderer unter den Geocachern gut zu wissen, das die Pfarrkirche St. Johannes Baptist an einem Streckenabschnitt des baltisch-westfälischen Jakobsweges liegt und die Pfarrei auch Übernachtungsmöglichkeiten im Pfarrheim anbietet.
Hinweisschild für den Jakobsweg
Hier noch paar wichtige Hinweise zum Schluss:
- Es ist nicht erwünscht und im Sinne der Serie unangemessen, die Kirchen im Rudel anzugehen. Verhaltet euch bitte dem Ort entsprechend und nehmt Rücksicht auf mögliche Kirchenbesucher und Gottesdienstzeiten.
- Zum Finden des Caches braucht ihr die offiziellen Wege nicht verlassen!
- Bitte bringt einen Stift zum Loggen mit!
- Hier besteht am Tag hohe Muggelgefahr! Bitte versteckt den Cache wieder gut, sodass er aus allen Blickrichtungen nicht zu sehen ist.
Happy caching wünscht Goldpeluscha!