01.03.15: Lösungsformel (rein formell, inhaltlich bleibt alles beim alten) und Hinweis entsprechend leicht angepasst.
Bei einer psychotischen Störung können Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Verhalten eines Menschen derart verändert sein, dass der Betroffene vorübergehend gewissermassen den Bezug zu der von seiner Umgebung geteilten Realität verliert. Dies kann sich in der Überzeugung zeigen, von jemandem kontrolliert, verfolgt oder bedroht zu werden, Ziel einer Verschwörung oder Mittelpunkt einer Inszenierung zu sein. Auch können bizarre Überzeugungen vorhanden sein, zum Beispiel im Kontakt zu Ausserirdischen zu stehen. Wer unter einer gröberen psychotischen Störung leidet, läuft Gefahr, in eine Klinik, wie die hier stationierten Universitären Psychiatrischen Diensten (UPD) - unter Berner/innen besser bekannt als "Waldau" - eingewiesen zu werden. Kein Wunder also, halten sich Weltraumforscher mit Veröffentlichungen zurück, wenn sie tatsächlich mit Ausserirdischen Kontakt aufgenommen haben. Doch alles der Reihe nach...
In diesem unscheinbaren Gebäude in der vorderen Länggasse befindet sich das Center for Space and Habitability. Dieses ist - wie die UPD - ebenfalls Teil der Universität Bern, wurde jedoch erst 2011 gegründet, um in einem multidisziplinären Umfeld aus Physik, Chemie, Geologie und Biologie nach dem Ursprung des Lebens zu suchen. Und von hier aus wird ein wichtiger Teil der Geschicke einer aktuellen Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA beeinflusst.
Am 2. März 2004 wurde Rosetta, eine Kometen-Mission der ESA, mit einer Ariane-5-Rakete auf ihre lange Reise zum Kometen Churyumov-Gerasimenko geschickt. Drei Mal flitzte sie in Zweijahresabständen an der Erde vorbei, um für den weiten Weg Schwung zu holen. Das erste Mal ein Jahr nach dem Start am 4. März 2005, dann ein zweites Mal am 13. November 2007 (über ein halbes Jahr nachdem sie am 25. Februar 2007 am Mars vorbei gekommen war) und ein letztes Mal am 13. November 2009. Eineinhalb Jahre später wurden im Juni 2011 nahezu alle Systeme abgeschaltet und die Rosetta quasi in einen energiesparenden Winterschlaf versetzt, der 31 Monate lang dauern sollte. Am 20. Januar 2014 weckte sie sich selbst um 11h durch einen internen Wecker auf, fuhr ihre Systeme wieder hoch, richtete die Segel zur Sonne und die Antenne zur Erde aus und sendete ein erstes Signal als Lebenszeichen. Dieses brauchte für die 800 Millionen Kilometer zurück zur Erde ca. 45 Minuten und erreichte diese - zum grossen Jubel aller Beteiligten - um 19:18.
Die Mission steuerte weiter und erreichte am 6. August 2014 nach über 10 Jahren ihr anvisiertes Ziel, den Kometen Churyumov-Gerasimenko, liebenswürdig "Chury" genannt. Nun begann die grosse Phase des Berner Instruments ROSINA an Bord der Raumsonde Rosetta. Ihre Hauptaufgabe besteht im Erschnüffeln der kometären Moleküle und dem Vermessen der Kometenkoma, der Gasschicht um den Kometenkern. Man mag sich nun fragen, wozu dies dienen soll: Kometen gelten als diejenigen Körper des Sonnensystems, die das ursprüngliche Material seit dem Urknall am besten konserviert haben. Erkenntnisse über die Zusammensetzung von Kometen erlauben Einblicke in die Zeit vor 4.6 Milliarden Jahren und lassen Schlüsse zu auf die Entstehung unseres Sonnensystems, der Erde und schliesslich des Lebens.
So kommen wir wieder zurück zur eingangs erwähnten Suche nach ausserirdischem Leben. Aufgrund der hohen Brisanz wird bislang strengstens geheim gehalten, was an jenem 20. Januar 2014 die versammelte Forscher/innen-Gemeinde in Bern und Darmstadt in helle Aufruhr versetzte. Nebst dem Zeichen der Rosetta, dass sie wieder zu Leben erwacht ist, wurde auch ein zuerst nicht identifizierbares Signal empfangen. Dieses sollte sich nach genauerer Analyse als ein ausserirdisches Lebenszeichen erweisen! Allen Anstrengungen der Geheimhaltung zum Trotz ist es nun gelungen, das Signal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen (Du bist gerade dabei, eine Datei herunterzuladen. Als Geocache-Besitzer versichere ich, dass diese Datei sicher ist. Sie wurde weder von Groundspeak noch von einer/m Reviewer/in auf schädlichen Inhalt überprüft. Du lädst diese Datei auf Dein eigenes Risiko herunter).
Übrigens: Obwohl die Kometenhülle hauptsächlich aus kohlensäurehaltigem Wasser besteht (genauer: Wasser mit Kohlendioxyd vermischt mit Kohlenmonoxyd), riecht "Chury" offenbar ziemlich streng. Nach faulen Eiern, was auf Schwefelwasserstoff zurückzuführen ist, nach Pferdestall wegen Ammoniak und nach beissendem Formaldehyd. Diese Ausdünstung vermengt sich mit dem schwachen, bittermandelartigen Aroma des giftigen Cyanwasserstoffs, auch bekannt als Blausäure. Hinzu kommt noch Alkohol in Form von Methanol, ergänzt durch das essigähnliche Aroma von Schwefeldioxid und einem Hauch des süsslichen Dufts von Schwefelkohlenstoff.
Ach, fast wär's vergessen gegangen: Der Cache befindet sich bei N 46° 5a.bcd' E 007° 2e.fgh'.
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