Woher kommt eigentlich der Name "Rotliegendes"?
Rotliegendes wie diese Gesteinsart auch in der Umgangssprache genannt wird kommt durch die auffällig rote Farbe dieser Gesteinsschicht. Aber warum „liegend“. Im Mansfelder Land (der südwestliche Teil von Sachsen-Anhalt) bezeichneten die Bergleute mit dem Ausdruck „Rotliegendes“ die roten unter der wichtigen und nutzbaren Kupferschicht liegenden Gesteine. Diese Gesteine waren rot und taub. Als taub werden Gesteinsschichten bezeichnet die keinerlei verwertbare Erze enthalten. Somit war der Name „Rotes totes Gestein“ oder eben Rotliegendes geboren.
Wann entstand das Rotliegende?
Das Perm (die Zeit vor 285 bis 225 Mio. Jahre) wird vorallem durch das „Rotliegende“ gekennzeichnet. In dieser Zeit sammelte sich viel Abtragungsschutt aus Gebirgen und bildeten Konglomeratschichten. Im Rahmen der Gebirgsbildung des Rheinischen Schiefer Gebirges, entstand durch das Absenken großer Teile des Gebietes um das heutige Wittlich, die Wittlicher Senke. In dieser Senke sammelte sich dann das Trümmergestein der Gebirgsbildung. Im Perm kam es auch zu einer Hebung des gesamten Hunsrück der in Verbindung mit starken Vulkanischen Aktivitäten in Idar-Oberstein steht.
Konglomerate
Das Wort Konglomerat ist ursprünglich aus der lateinischen Sprachfamilie entliehen und bedeutet „Zusammenballen“. Es bezeichnet in der Geologie ein klastisches (nach Erosion entstanden) Sedimentgestein aus mindestens 50 % gerundeten Komponenten (Kies oder Geröll). Konglomerate sind entstehungsgeschichtlich eng mit dem Sandstein verwandt und mit ihm häufig in Lagerstätten vergesellschaftet.
Eigenschaften und Entstehung
Konglomerate entstehen entweder aus Ablagerungen von Flüssen mit hoher Transportleistung oder sie bilden sich an Erosionsküsten (Strandkonglomerate). Konglomeratvorkommen sind häufig ein Indiz dafür, dass an den Ablagerungstellen früher mal eine Küste gewesen ist. Wenn dies ausgeschlossen werden kann, ist Konglomerat auch ein Nachweis für die Bildung von Gebirgen. Konglomerate besteht aus vielen einzelnen Körnern die aus allen möglichen Gesteinsarten bestehen können, die im Herkunftsgebiet vorhanden sind. Angereichert haben sich aber vor allem widerstandsfähige Gesteine (z. B. Gneise). Die Korngröße übersteigt 2 mm und die Einzelkörner sind in einem feineren, ausgehärteten Bindemittel (meist Quarz oder Calcit) eingebettet.
Die Entstehung von Konglomeraten wird in der Geologie als Diagenese bezeichnet. Dies ist die Verfestigung der lockeren Sedimente (z.B. Schlamm aus dem Sandstein entstehen kann) und Ihrer Veränderung unter Druck und niedriger Temperatur.
Dies geschieht in drei Schritten: nach der Frühdiagenese die bereits im Zuge der Ablagerung einsetzt über die Kompaktion (Verfestigung und Volumenverkleinerung) und die Zementation.
Die Kompaktion entsteht, sobald das Sediment über eine große Auflast von den oberen Gesteinsschichten gepresst und entwässert wird. Mit dem Druck erhöht sich die Temperatur leicht.
In der Zementation bilden sich in den Poren des Gesteins neue Minerale und es verfestigt sich durch Lösung von Mineralen (vor allem Karbonaten, z. B. Kalk). Genauso funktioniert der heutige Zement zum Bauen von Häusern.
Das Rotliegende in Ürzig
An der Stelle des Earthcaches hat man einen guten Blick auf das Rotliegende Konglomerat und den Sandstein darunter. Das Rotliegend ist hier besonders schön ausgeprägt.
Die Wand in der Übersicht
Die Konglomeratschicht
Die Sandsteinfazie unter dem Rotliegend
Quellen: Bild: Team_Mad_Cats; Text: Team_Mad_Cats, Wikipedia, Mineralienatlas.
Logbedingungen:
1. Untersuche die 2 Gesteinsschichten etwas genauer und teile mir mit welche Unterschiede im Aussehen (Farbe, Oberfläche) bestehen, wie sie sich anfühlen.
2. Nun schau Dir die Einschlüsse des Konglomerates an. Welche Größe haben die eingeschlossenen Körner mind. / max. und sind sie über die ganze Konglomeratfläche gleichmäßig verteilt?
3. Schau Dir den Übergang zwischen dem Konglomerat und dem darunterliegenden Sandstein an. Ist der Übergang fließend oder scharf getrennt. Was kann der Grund für die jeweilige Beobachtung sein?
4. Der Earthcache liegt sehr hoch über der Talsohle. Wie erklärst Du Dir dies? ACHTUNG: Die richtige Antwort ist nicht Erosion durch die Mosel.
Optional würden wir uns natürlich über ein Foto von Euch an den "Koordinaten" freuen.
Ihr könnt direkt nach dem Zusenden der Mail mit den Antworten logen. Wenn irgendetwas nicht stimmig ist, melden wir uns.