DAS KRANKE KLÄRCHEN
Die Bonne kommt herein gelaufen:
"Ich weiß nicht, was das Klärchen hat.
Ich könnte mir die Haare raufen .
Ich bin ganz trostlos desperat.
Noch in der letzten Viertelstunde
war sie so munter und vergnügt,
indessen mit verzerrtem Munde
und schreiend jetzt und weinend liegt.
Sie kann nicht stehen auf den Beinen,
sie legt sich hin, bei jedem Schritt.
Ach, - wollen Sie nicht sehen, Gnädigste,
ich bitt` Sie, kommen sie doch mit."
Die Mama stürzt ins Kinderzimmer,
zum nächsten Doktor wird geschickt.
Die Kleine liegt in Schrein und Angstgewimmer,
vom vielen Weinen fast erstickt.
Sie kann nicht stehen auf den Beinen,
sie legt sich hin, der Länge nach,
Mama und Kind und Bonne Weinen.
Ja, selbst dem Doktor wird ganz schwach.
Man legt die Kleine auf die Kissen,
zur Untersuchung schreitet man,
das Kleidchen wird herabgerissen
und alles hält den Atem an.
Doch was sie da jetzt nun entdecken,
da kann es ja nicht anders sei,
denn Klärchens beide Beine stecken
zusammen in einem Hosenbein.