Skip to content

lapidicina in alvea antiquo EarthCache

Hidden : 1/30/2014
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:

Steinbruch im alten Flussbett


Aufgaben:
1. Warum kommt deiner Ansicht nach der Schilfsandstein nicht flächendeckend vor?
2. Wie entstanden die dickbankigen Sandsteine im unteren Bereich?
3. Gehe zur Felsformation bei N48 31.020 E8 56.510 und schätze dort das Höhenverhältnis zwischen dem dickbankigen Sandstein unten zu den unruhigen dünnen Sandsteinschichten oben.

Über Fotos in eurem log von den Felsformationen würde ich mich sehr freuen. Dabei spielt es aber keine Rolle ob nur der Fels darauf zu sehen ist, oder auch euer GPS, oder auch ihr selbst...


Schicke mir deine Antworten auf die 3 Fragen zu. Bitte vergiss nicht, deinen GC-Nicknamen zu erwähnen. Eine Logfreigabe braucht nicht abgewartet zu werden, ich melde mich falls etwas nicht in Ordnung sein sollte.

Schilfsandstein (Stuttgart-Formation):
Lange Zeit gab der Schilfsandstein den Geologen Rätsel auf: Wieso bildet er nicht wie Muschelkalk oder Stubensandstein eine durchgängige Platte, sondern kommt nur hier und da vor?
Ein gewaltiges Fluss-System durchzog in der Zeit des Keupers gesamt Europa von Skandinavien bis zum damaligen Urmeer Tethys, das im heutigen Alpengebiet lag. Letzter Zeuge dieses gewaltigen Systems ist der Wendelsheimer Schilfsandstein, der vor etwa 220 Millionen Jahren abgelagert wurde, mächtige Ströme brachten den Sand aus Skandinavien bis zum Pfaffenberg.
Auch durch unseren Raum schlängelten sich zwei mächtige Flussarme von Nordosten kommend nach Südwesten.
Einer floss bei Herrenberg, der andere passierte die Stellen, die später Entringer Schönbuchrand, Pfaffenberg und Heuberg heißen sollten. Geröll der Berge aus dem hohen Norden, auf ihrer langen Reise zu allerfeinstem Sand zermahlen, schichtete sich am Boden des Flussbettes auf, der Schilfsandstein entstand. Er ist eine geologische Rarität, die in Regionen außerhalb Baden-Württembergs sehr selten zu finden ist.
Zwischen den Flussarmen lagerte sich jedoch toniges Material ab. Und weil dieses weicher war als der Schilfsandstein, trugen Wind und Wasser es sehr viel leichter wieder ab und modellierten das zu Stein gewordenen Flussbett stark heraus. In späteren Zeiten durchbrachen Neckar, Ammer und andere Gewässer die Stränge aus Schilfsandstein, so dass heute nur noch viele kleine Schilfsandstein-Inselchen blieben - zum Beispiel auf dem Gipfel des Pfaffenberges.
Die Lebewesen im Wasser und die Pflanzen am Ufer des Flusses lassen sich noch heute in großer Zahl als Versteinerungen im Gestein finden.
Die Pflanzen waren auch der Grund für den Namen Schilfsandstein. Allerdings sind tatsächlich keine Schilfhalme zu sehen, sondern Schachtelhalme und Farne. Die grün-graue, zum Teil auch intensiv rote Farbe des Schilfsandsteins kommt vom hohen Mineraliengehalt.
Diese und die vielen Fossilien-Einlagerungen sind die Besonderheiten des Schilfsandsteins. 1997 wurde der heute fachlich korrekte Name „Stuttgart-Formation“ auf Empfehlung von Manfred Paul Gwinner, einem Stuttgarter Geologen, eingeführt. Im Volksmund heißt er aber noch heute Schilfsandstein aufgrund der leichteren Verständlichkeit.


Steinbruch:
Abgebaut wurden Sandsteine der Schilfsandstein-Formation im Mittelkeuper, die noch in mehreren Hundert Meter langen und bis 5 m hohen Wänden studiert werden können.
Besonders gut zu erkennen sind diverse Sedimentstrukturen, anhand derer die Entstehung dieser Sandsteine aus Schichtfluten und Schüttungsrinnen nachvollziehbar wird. Noch bis zum Ende der 1960er-Jahre brachen die Wendelsheimer am Pfaffenberg den Schilfsandstein, der, eben weil er so exquisit und feinkörnig ist, gerne zum Bauen verwendet wurde.
Wie ein hufeisenförmiger Kanal zieht sich der Steinbruch auf dem Berggipfel hin: Auf der einen Seite die hohen graugrünen Wände, auf der anderen die Abraumhalden.
Wer genau hinschaut, erkennt, dass der Sandstein geschichtet ist. Die leichte Schrägstellung dieser Schichten zeigt genau an, in welche Richtung sich der Fluss an dieser Stelle geschlängelt hat.
Mehr noch: Manche Stellen verraten, dass es immer wieder zu Flutkatastrophen gekommen sein muss, bei denen in kurzer Zeit ein ganzer Schwung Sand abgelagert wurde. Wahrscheinlich herrschte damals ein monsunartiges Klima, bei dem ein Mal im Jahr der Himmel seine Schleusen besonders kräftig öffnete.


Märchensee:
Der Märchensee, dessen pechschwarze Wasseroberfläche stets von giftgrünen Wasserlinsen bedeckt ist, füllt den hinteren Teil des Steinbruches mit Grundwasser auf, da das Wasser auf Gipskeuper nicht weiter versickern kann.
Einst hätte man sich an dieser Stelle auf dem Grunde eines Flusses wiedergefunden, das Klima war warm und feucht, Deutschland lag mit 20 Grad geographischer Breite verglichen mit heute in afrikanischen Gefilden.
An den Ufern dieses Flusses wuchsen riesige Palmfarne und Schachtelhalme mit über zwei Meter Höhe. Immer wieder plumpsten Teile von ihnen in den Fluss, sanken zu Grund und wurden im Sandstein konserviert. Man hielt die versteinerten Farne und Schachtelhalme lange für Schilf - der Schilfsandstein verdankt seinen Namen also einem Missverständnis.


Weitere Infos findet ihr auf Tafeln im Steinbruch.

Additional Hints (No hints available.)