Das gotische Rathaus wurde bis 1507 als Mehrzweckbau aus Backstein errichtet. In das Gebäude wurde ein frei stehender Turm einbezogen, der vermutlich im 13. Jahrhundert als Wartturm für die Stadt errichtet wurde. Die offene Vorhalle, die Gerichtslaube (man betrachte die wunderbare Deckenmalerei), war 1534 Schauplatz einer Vergleichsverhandlung über den räuberischen Kaufmann Hans Kohlhase (s. Hinweistafel vor Ort).
Im Obergeschoss liegt das Fürstenzimmer, das als Bürgermeisterzimmer genutzt wird. Dieser Raum, ein Meisterwerk spätgotischer Baukunst, weist im Zentrum eine gedrehte Sandsteinsäule auf, die ein Sterngewölbe trägt. Neben einer langen Reihe Bürgermeister haben von hier aus unter anderem Wallenstein und Friedrich der Große die Geschicke der Stadt bestimmt.
An der Nordostecke des Hauses befindet sich das überlebensgroße Standbild des heiligen Mauritius, des Schutzpatrons der Stadt (auch hierzu gibt es eine Hinweistafel vor Ort).
Quelle: Flyer Jüterbog - die mitteralterliche Stadt im Fläming