Im Zentrum des sächsischen Städtedreiecks Leipzig, Dresden und Chemnitz, im reizvollen Muldental, erwartet Euch in idyllischer Lage das Erholungsgebiet Thümmlitzsee mit einem vielseitigen und abwechslungsreichen Angebot für Eure Freizeit. Besonders Familien mit Kindern finden hier eine Oase der Erholung. Der See, mit einer Wasserfläche von drei Hektar, bietet für jeden etwas.
Der schöne Thümmlitzsee liegt, fast vollständig umschlossen inmitten des großen Thümmlitzwaldes.
Der Tümmlitzwald liegt rechts der Freiberger Mulde und ist ein Eintausendfünfhundert Hektar großes Waldstück, das sich von Tanndorf über Böhlen, Seidewitz hin bis nach Kössern erstreckt. Es begleitet die Freiberger Mulde bis zur Muldenvereinigung in Sermuth und zieht sich an der Mulde (dem viertgrößten Nebenfluss der Elbe) entlang in Richtung der Stadt Grimma. Dunkle Fichtenwälder wechseln sich mit sonnigen Buchenhainen ab und am Waldrand öffnen sich weitläufige Ausblicke ins Umland, auf unzählige Felder sogar bis hin zur Mulde. Zahlreiche Naturdenkmäler gibt es in diesem großen Waldgebiet zu entdecken. Unter anderem unternahmen wir eine Wanderung zum Beatenkreuz, ein einfaches Kreuz aus Braunkohlenquarzit, welches auch Knollenstein genannt wird. Zu diesem Kreuz gibt es eine Sage: Ein Mädchen namens Beate, die von einer Kindstaufe aus Kössern spät zurück kam, wurde von ihrem eifersüchtigen Liebhaber, einem Fleischergesellen aus Böhlen, an dieser Stelle ermordet. Es scheint ganz schön gefährlich hier im Wald zu sein!!! Weitere Spaziergänge führten uns zum Naumannstein, Lochstein, Schriftstein, zur Waldkapelle und nicht zuletzt zum Wettinplatz. Zu Zeiten des Hauses Wettin fand in der Waldesmitte bei Hofjagden das Jagdfrühstück statt. Hier standen feste Tische und Bänke, welche auch heute wieder neu errichtet wurden. Auch wir haben hier schon ein Picknick gehalten. Wie interessant der Thümmlitzwald bereits einst für den Jagdeifer des Adels war, beweist nicht nur der Wettinstein, sondern auch der Bau eines prunkvollen Jagdhauses in dem kleinen Örtchen Kössern. Erbaut wurde das barocke Jagdhaus im Jahre Siebzehnhundertelf. Der Bauherr Wolf Dietrich von Erdmannsdorff war Oberhofjägermeister und Minister im Kabinett des sächsischen Kurfürsten Friedrich August und späteren Königs von Polen, auch genannt August der Starke. Als Lehnherr bewohnte und bewirtschaftete er das Kössernsche Rittergut. Anfang des Achtzehnten Jahrhunderts ließ von Erdmannsdorff mehr als fünfundvierzig Wohnhäuser errichten. Die Krönung seines Bauschaffens war unbestritten das Jagdhaus mit dem gegenüberliegenden Kavalierhaus, als angemessener Rahmen für die seiner Stellung am Dresdner Hof geschuldeten Jagdgesellschaften und als Unterkunft für die adligen Gäste. Auch ein im französischen Stil angelegter Garten und die herrschaftliche Schenke gehören zum Jagdhausensemble. Gesicherte Überlieferungen über den Baumeister fehlen. Jedoch gilt aufgrund der meisterhaften Architektur und der Ausführung der Details als gesichert, dass der Oberlandbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann für Entwurf und Ausführung verantwortlich war. Dafür spricht auch die Verbindung Erdmannsdorffs und Pöppelmanns mit dem Dresdner Hof und ihre Zusammenarbeit bei der Errichtung der Pöppelmannbrücke in Grimma. Das Jagdhaus diente dem Erbauer als Rahmen für die in der damaligen Zeit äußerst beliebten herrschaftlichen Jagdgesellschaften. Die reich bemalte Fassade und der Festsaal mit Kaminen und Deckengemälden zeugen vom Glanz, der einst hier entfaltet wurde. Da von Erdmannsdorff kinderlos blieb, erbte sein Großneffe Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff den gesamten Besitz. Er verkaufte das Anwesen Siebzehnhunderzweiundsiebzig an Christian Friedrich von Abendroth, dessen Familie bis zur Enteignung nach dem zweiten Weltkrieg im Besitz des Jagdhauses blieb. Eine umfassende Sanierung in den Siebziger Jahren bewahrte das Jagdhaus, damals in Besitz der Gemeinde Kössern vor dem Abriss. Mit Unterstützung der Gemeinde Großbothen und nunmehr der Stadt Grimma als Eigentümerin engagiert sich der Jagdhausverein für die Erhaltung und Nutzung des historischen Baudenkmals. Regelmäßig werden hier die unterschiedlichsten Veranstaltungen angeboten und durchgeführt.

Nun verlassen wir gedanklich den Wald und widmen uns dem schönen See.
Der Thümmlitzbach wurde zu einem zwölf Hektar großen See künstlich angestaut, der für touristische Zwecke genutzt wird. Die Anfahrt zum Thümmlitzsee erfolgt vom kleinen Örtchen Förstgen. Der Ort wurde als Vorstchyn, als der Ort am kleinen Forst erstmals 1305 erwähnt und ging aus einer sorbisch-fränkischen Siedlung hervor.
Wir empfehlen Euch eine Wanderung rund um den Thümmlitzsee. Den Rundgang könnt ihr am kleinen Staudamm beginnen, nach Überqueren biegt Ihr links in den Wald ein. Ein kurzes Stück geht es nun entlang der Straße, danach biegt ihr wieder links am Rande des Sees ab. Weiter führt der Pfad etwas vom Thümmlitzbach weg, ihr durchquert eine kleine Schlucht (für Kinderwagen ungeeignet) und passiert einen lichten Birkenhochwald, der zum Grund der Papstmühle führt. Sie ist eine von fünf ehemaligen Wassermühlen im einstigen Mühltal. Der Abstieg zur Papstmühle hinab ist bei feuchter Witterung mit Vorsicht zu genießen, für ausgebildete Cacher sollte dies jedoch kein Problem sein. Nun wandert ihr auf der nördlichen Seite des Sees auf einem Wiesenweg zurück, wenn Ihr Glück habt, könnt Ihr die Biber bei Ihrer Arbeit beobachten. Hier sind immer neue Biberburgen im Bau, jedoch bekommt man die scheuen Tiere selten zu Gesicht. Am Ende des Wiesenweges überquert ihr nochmal eine kleine Brücke und kommt wieder in den Wald, hier lauft ihr noch ein Stück des Weges entlang des Zauns am Zeltplatz. Nun habt Ihr einen kleinen Rundgang von drei Kilometern, durch eine, wie wir finden sehr interessante und abwechslungsreiche Flora und Fauna geschafft. Der Thümmlitzsee ist aber nicht das einzige Gewässer. Ganz in der Nähe befindet sich die Tongrube im Müncherholz. Der Name Müncherholz kommt übrigens vom Besitzer. Dieses Waldstück gehörte bis zur Reformation den Grimmaer Augustinermönchen. Die Tongrube wurde stillgelegt und die Natur holt sich das ehemalige Abbaugebiet zurück. Durch den weißen Tonboden, dass oft türkisfarbene Wasser und die künstlich geschaffene Geländeform, entsteht eine ganz eigene Landschaft. Wer noch nicht genug gesehen hat, der kann von Kössern aus zur Mulde wandern und entlang des schnell fließenden Wassers bis nach Höfgen laufen. Dort besteht die Möglichkeit, sich von einem Fährmann mit einer Fähre übersetzen zu lassen und bis zum Kloster Nimbschen weiter zu gehen. Habt ihr eigentlich gewusst, dass die Mulde der am schnellsten fließende Fluss Europas ist? Die Mulde entsteht südöstlich von Leipzig bei Sermuth durch Vereinigung zweier großer Quellflüsse, der längeren Zwickauer Mulde und der Freiberger Mulde. Die alte Namensform der Mulde Milda wird von Namensforschern als die Wasserreiche übersetzt. Der Wortbestandteil Mel mit Bezug auf Mahlen wird zuweilen angesichts einer Vielzahl früher am Fluss betriebener Mühlen mit dem Namen in Verbindung gebracht. Obwohl die Vereinigung der beiden Quellflüsse bei ungefähr der Hälfte der gesamten Lauflänge der Mulde stattfindet, führen ihr die Freiberger und die Zwickauer Mulde bereits über achtzig Prozent der gesamten Wassermenge zu. Die Mulde ist rund zweihundertsiebenundsechzig Kilometer lang, über den längsten Fließweg (Zwickauer Mulde) gut dreihundertvierzehn Kilometer. Das Einzugsgebiet der Mulde weist ein Gesamtgefälle von sechshundert bis neunhundert Metern auf, so dass hier eine außergewöhnlich hohe Fließgeschwindigkeit vorherrscht. Nun noch was in eigener Sache. Wir sind Leipziger und verbringen unsere Wochenenden von April bis Oktober regelmäßig im schönen Muldental auf dem Zeltplatz am Thümmlitzsee. Natürlich umrunden wir regelmäßig den Thümmlitzsee und die Tongrube und haben auch schon die Idee, hier mal einen eigenen Multi zu legen. Aber das ist alles erst in Planung und wird noch dauern. Wir danken Euch an dieser Stelle, dass Ihr unsere Ausführungen hoffentlich aufmerksam durchgelesen habt. Vielleicht haben wir ja Euer Interesse geweckt und Ihr findet den Weg zum Thümmlitzsee oder den Thümmlitzwald. Hier gibt es viele schöne Sachen zu erleben, einfach Natur pur. Das ist für uns Cacher das Wichtigste, oder sollte es zumindest sein. Der Weg ist das Ziel.