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Spuren auf der Kreide EarthCache

Hidden : 3/23/2014
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Spuren auf der Kreide

 

Deutschlands Landschaften wurden von mehreren Kaltzeiten geprägt. In der Schule haben wir alle was über die Glaziale Serie, im Speziellen über Grundmoräne, Endmoräne, Sander und Urstromtal gelehrt bekommen. Man staunte nicht schlecht, wie weit doch so ein großer Findling durch die Gletschermassen von Skandinavien nach Deutschland bewegt worden ist.

Die Elster-Kaltzeit, 400.000 bis 320.000 Jahren vor unserer Zeit, brachte für Deutschland die größte Inlandvereisung, sie reichte bis in die Sächsische Schweiz hinein. Unsere Region war in den 80.000 Jahren freilich nicht immer mit Eis bedeckt. An der Randzone waren die Gletscher nicht mehr so mächtig wie in der Kernzone, sodass auch weniger Kräfte auf die Gesteine trafen. Während in der Kernzone kleinere Felsen einfach umgerissen und zerrieben wurden, hinterließ hier die Eisdecke ihre Spuren. An den heute noch gut sichtbaren Besonderheiten der Gesteinsformationen unserer Region lässt sich die damalige Eisgrenze noch relativ gut nachvollziehen. Auf den Plateaus der Zehistaer Wände, der Felsenbrücken  und des Jagdsteins sind noch heute deutlich die Spuren der Elsterkaltzeit erhalten. Sie zeigen, wie sich das Gletschereis darüber hinweg bewegt hat und so das Plateau abrundete. (Die scharfkantigen Blöcke der Zehistaer Wände entstammen dem Sandsteinbruchbetrieb.)

Die unweit entfernten Sandsteinfelsen Brandstein und Hochstein waren außerhalb der Gletschereiszone und haben keine Gletschermühlen auf den Plateaus. Allerdings wirkte auf sie die Kraft des Schmelzwassers, die sich als Strudel- und Brandungslöcher im Gestein verewigte.

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Mit dieser Wanderung möchten wir euch die Spuren der Elster-Kaltzeit zeigen.

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Die Wanderroute ist ca. 2km lang vom Parkplatz bis zu den Felsenbrücken und geht über 6 Stationen.

Zur üblichen Ausrüstung werden ein Zollstock, ein Kompass und festes Schuhwerk benötigt.

Die Wegstrecke führt über kleinere Waldwege. Es müssen kleinere Felsen bestiegen werden.

Abseits vom Wanderweg sind kleinere Kluftspalten, die durch Gestrüpp und Laub verdeckt sind. Hier bitte Obacht geben. Die Sandsteinfelsen sind auch häufig mit Moos überdeckt und deshalb rutschig.

 

Die Wanderung beginnt bei den Startkoordinaten     N 50° 52.802,  E 013° 56.991.

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Ihr befindet euch hier auf der Kreideformation des Elbsandsteingebirges, vor euch liegt das obere Gottleubatal im Elbtal-Schiefer-Gebirge. Der Sandstein zu euren Füßen ist stark verkieselt und sehr verwitterungsfest. Nun bemühen wir eure Vorstellungsgabe: In eurem Rücken (Dresden / Pirna) stehen Eismassen, deren Wandkante auf ca. 12-24m Höhe geschätzt wird. Die Eismassen bewegten sich Richtung Tal und bearbeiteten den Sandstein. Der von uns ausgesuchte Sandsteinblock  hatte 3 „Materialfehler“, sodass sich hier ideale Angriffsflächen für Eis und Schmelzwasser boten. Die entstandenen Rinnen zeigen jetzt deutlich, in welche Richtung das Schmelzwasser zu Tale abfloss. Die Abflussrichtung des Schmelzwassers war entgegengesetzt der heutigen Flussrichtung der Gottleuba, da sich im heutigen Abflussgebiet die große Eisbarriere befand. Im oberen Gottleubatal entstand ein kleiner Stausee, die Wasserstandsmarken sind am Brandstein und an den Felsenbrücken durch beispielsweise Brandungslöcher erkennbar.

Aufgabe 1: In welche Himmelsrichtung floss das Schmelzwasser ab?

 

Ihr folgt nun dem Pfad weiter zur Station 2,  bei N 50° 52.807,  E 013° 56.562.

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Auf dem Felsblock am Weg ist ein Gletschertopf am Beginn seiner Entstehung zu sehen. Der Felsblock hatte eine kleine Vertiefung, in der sich hartes Gestein (Quarz, Feuerstein) sammelte, welches, durch das sich darüber schiebende Eis, in Rotation versetzt wurde. Die Schleifsteine arbeiteten sich schüsselförmig in den Sandsteinblock hinein und rieben sich selbst dabei auf. Verfing sich neues und größeres Gestein in den Schüsseln, konnte sich dieser Vorgang wiederhohlen, die dadurch entstandenen Gletschertöpfe konnten eine Tiefe bis ca. 60cm erreichen.

Aufgabe 2: Welches ist der größte Durchmesser dieses Gletschertopfes in cm?

 

Dem Wanderweg weiter folgend, gelangt ihr bei den Koordinaten N 50° 52.808, E 013° 56.476 zur Station 3.

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Die Gletschertöpfe entstanden nicht nur einzeln, es konnten sich auch mehrere auf engstem Raum ausbilden. Sie variieren hier in Tiefe, Durchmesser und Gestalt.

Aufgabe 3: Wie viele Gletschertöpfe seht ihr hier insgesamt?

 

Die Wanderung führt euch weiter zu den Felsenbrücken zu den Koordinaten N 50° 52.778, E 013° 56.108.

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Der auf diesem Sandsteinblock befindliche Gletschertopf ist etwas größer geraten und wird daher als Gletschermühle bezeichnet. Deutlich zu erkennen ist, wie die Reibesteine von ihrer vertikalen Arbeitsrichtung abwichen. An der unteren Kante rieben sie den Rand auf. Der Prozess kam dadurch zum Erliegen. Neue Reibsteine begannen, einen neuen Gletschertopf in der Gletschermühle zu bilden. (Um der Spekulation den Raum zu entziehen, hier gab es keine Kultstätten für Blutopfer!)

Aufgabe 4: Wie lang ist die größte Längsausdehnung der Gletschermühle in cm?

 

Bei Station 5 N 50° 52.776, E 013° 56.075 erwartet euch der Bärenkopf.

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Eis und Verwitterung können auch kreativ sein... (Wer den Treppen linkerhand folgt, steht in Mitten einer Ansammlung von flachen Gletschermühlen.) Weiterhin zu sehen ist hier ein Sandsteinblock, der eine ungewöhnliche Sandwich-Form aufweist. Die Sandsteinschichten wiesen eine unterschiedlich Härte auf, sodass das Eis mit dem Geschiebe die weicheren Zonen stärker bearbeiten konnte. Dauerte der Prozess länger, so entstand ein Gebilde, wie an Station 6 zu sehen sein wird.

Aufgabe 5: Wie viele Schichten hat dieser Block ohne Sockel?

 

Für die finale Station haben wir das, unserer Meinung nach, imposanteste Gebilde des Felsenbrückengebietes ausgesucht. Der Steinerne Pilz bei N 50° 52.808, E 013° 56.049

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Die Pilzkappe wird durch harten kieseligen Sandstein gebildet. Der Stiel aus mergeligem Sandstein ist bedeutend weicher. Die sich vorbei schiebenden Eismassen haben auf dem kieseligen Sandstein  einen Rundhöcker hinterlassen. Das mitgeführte Geschiebe (Geröllsteine) hat zwei Hohlkehlen aus dem mergeligen Block herausgearbeitet. So konnte diese bizarre Form entstehen. Wir glauben, Jeder kann an dieser Blockform die Ausrichtung der Eisbewegung ablesen. Hinten rechts wurde der Block an der Pilzkappe mit einem großen Reibstein bearbeitet, der später nach rechts ausbrach. Somit lässt sich auch die Fließrichtung des Eises hier eindeutig klären.

Aufgabe 6:

  1. Ermittelt die Fließrichtung des Eises?
  2. Wie viel cm beträgt die Mächtigkeit des weichen Sandsteines (überirdisch)?

 

Die Hohlkehlen zwischen den Sandsteinblöcken der Felsenbrücken wurden durch das ablaufende Schmelzwasser geformt, welches wiederum für die Ausbildung der Strudellöcher verantwortlich ist.

 

Die geführte Spurensuche soll hier enden. Rückwege gibt es mehrere. Wir würden uns freuen, wenn ihr den gleichen Weg zurück nehmt, um weitere Spuren der Eiszeit zu suchen. Wir haben euch zahlreiche Gletschertöpfe usw. unterschlagen. Sendet uns Eure Antworten über unser Profil und danach könnt Ihr sofort loggen. Wir melden uns, wenn etwas nicht stimmt. Fotos von eigenen Funden könnt ihr ja gerne eurem Log anhängen.

 

Wir wünschen euch viel Spaß beim neu Entdecken und Erkunden dieser Gegend.

                                     

 



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