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B 37510 WH 697 B-Werk Beckingen Mystery Cache

Hidden : 4/3/2014
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:




Finde die Reste von einem der 32 größten Bunker des Westwalls



Die Listingkoordinaten haben mit dem Cache nichts zu tun, sondern dienen nur einer groben Einordnung.


Die B-Werke des Westwalls

Die interessantesten Bauwerke des gesamten Westwalls sind die so genannten B-Werke, von denen am gesamten Westwall zwischen 1937 und 1939 nur 32 Stück errichtet wurden.

Jedes B-Werk wurde als Einzelentwurf konzipiert, doch zeigen sie insgesamt eine gewisse Übereinstimmung, soweit sie heute noch rekonstruiert werden können. Im groben unterscheidet man zwei Typen von B-Werken: Geschlossene B-Werke und aufgelöste B-Werke. Geschlossene B-Werke vereinen alls Waffen- und Funktionsräume in einem Bauwerk. Bei aufgelösten B-Werken ist mindestens ein Teil (meist ein Panzerturm) vom Bauwerk abgesetzt und mit diesem durch einen unterirdischen Gang verbunden (z.B. B-Werk Katzenkopf in Irrel)

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Als durchschnittliche Besatzungsstärke eines B-Werks sind 90 Mann angegeben, die als ständige Besatzung eine besondere Ausbildung für die Bedienung der technischen Anlagen und Sonderwaffen besitzen mussten. Bevorratung und Ausstattung des Werkes sollten dieser Besatzung ermöglichen, 30 Tage lang auf sich gestellt zu kämpfen. Deswegen gehörten zu den etwa 40 Räumen in 2- 3 Stockwerken ein Maschinenraum für Stromerzeugung und Lüftung, ein eigener Brunnenraum, Vorratsraume für Wasser, Lebensmittel, Öl und Munition, eine Küche, ein Sanitätsraum, ein Waschraum und Toiletten.



Als Bewaffnung waren außer dem Maschinengewehr der Flankierungsanlage (mit Schartenplatte 7P7) je zwei MG in zwei Sechsscharten-Panzertürmen 20P7 (davon konnte ein Turm auch ein Dreischartenturm (60P8 oder 407P9) sein) vorgesehen.
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Eine Besonderheit der B-Werke ist der 5 cm-Maschinengranatwerfer M 19 im Panzerturm 424P01. Die Waffe wirkt durch eine zentrale Scharte in der Turmdecke. Es wird eine maximale (theoretische) Feuergeschwindigkeit von 120 Schuß/min erreicht, die Schußentfernung deckt einen Bereich von 20 m bis 600 m ab. Der Waffe sind 16 Mann zugeordnet, von denen 8 Mann zur eigentlichen Bedienung gehören, davon 3 Mann im Kampfraum.

Die zweite Sonderwaffe der B-Werke ist der Flammenwerfer FN. Das senkrechte Rohr des Flammenwerfers ist in einem Panzer-Führungsrohr 420P9 von 300 mm Innendurchmesser und 120 mm Wandstärke in der Werksdecke geführt. Die Waffe kann mit einer Druckkesselfüllung von 120 Liter einen Feuerstrahl von maximal 90 Sekunden Dauer über eine Entfernung von 40 -50 m ausstoßen. Danach dauert es 2 Minuten, bis der Druckkessel erneut gefüllt und die Waffe wieder wurfbereit ist.


Zur Beobachtung ist jedes Werk mit einer Beobachtungs-Kleinstglocke 90P9 ausgestattet, zudem besitzen die Schartentürme 20P7 ein Panzerrundblickfernrohr und mehrere Winkeloptiken zur Feuerleitung.


Das B-Werk Beckingen

Von kaum einem der 32 B-Werke ist so wenig bekannt, wie vom B-Werk Beckingen. In keinem Militärarchiv konnten bisher Grundrisspläne oder Bilder gefunden werden. Die wenigen existierenden Bilder sind in Privatbesitz und teils von schlechter Qualität. Dennoch gelang es den Herren Bettinger und Büren ([1]&[2]) einige Dinge über das B-Werk in Erfahrung zu bringen. Im Gegensatz zu den meisten anderen B-Werken besaß es statt zwei Sechsschartentürmen je einen Dreischartenturm und einen Sechsschartenturm. Folgerichtig ist das B-Werk nur mit einem Sechsschartenturm auf der Stellungskarte verzeichnet, der Dreischartenturm allerdings fehlt in der Karte (im Gegensatz zum B-Werk N 38002 "Konz Oben"). Desweiteren ist für das B-Werk Beckingen belegt, dass es zusätzlich zu den beiden Diesel-Aggregaten auch einen Anschluss an das örtliche Stromnetz besaß ([2], S.73), der vermutlich zu Friedenszeiten auch hauptsächlich genutzt wurde. Bekannt sind auch die Kosten des B-Werks. Während das B-Werk Besseringen insgesamt 1,3 Millionen Reichsmark kostet, so war es beim B-Werk Beckingen etwas mehr.([2], S.80; [1], S. 363)

Was kostete das B-Werk Beckingen?
A ist der Gesamtpreis in 1000 Reichsmark.


Obwohl das B-Werk Beckingen eine 37-er Nummer hat, ist es gesichert, dass die Bauarbeiten später begannen. Einem Zeitzeugen zufolge fanden 1937 die ersten Erkundungen am späteren Standort statt, in deren Folge die Nummer vermutlich vergeben wurde. Frühjahr 1938 nennt der Zeitzeuge als Baubeginn und Frühjahr 1939 als Fertigstellung ([1], S.89). Andere Quellen geben aber deutlich konkretere Daten an.

Wann wurde das B-Werk Beckingen fertiggestellt?
Es war am B.C.D!


Das Richtfest zur Fertigstellung des B-Werks fand im damals größten Saal der Gemeinde Beckingen statt. Alle Familien, bei denen Arbeiter einquartiert waren sowie die Arbeiter selbst waren dazu eingeladen. Fertig war das B-Werk aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Malerarbeiten zogen sich hin bis zum ein Tag vor Kriegsbeginn und wurden von diesem Unterbrochen. Erst im Oktober 1939 folgte dann die Erstbelegung mit Einheiten des 355. Infanterie-Regiments der 214. Infanterie-Division ([1], S. 474). Während des Krieges gab es dann keine weiteren bekannten Erwähnungen, die das B-Werk betreffen. Nach dem Rückzug der Wehrmacht aus dem Saargebiet kam es schließlich zu einem folgenschweren Unfall. Ein Mann und drei Kinder betraten am 18.03.1945 gegen 11:20 auf der Suche nach Lebensmitteln das verlassene, offen stehende B-Werk. Da das elektrische Licht nicht funktioniert, trugen sie vermutlich eine brennende Kerze bei sich. In der nähe des Flammenwerferraums kam es dann zu einer Explosion, die allen vier Menschen das Leben kostete. Hochexplosive Dämpfe aus dem Flammöltank hatten sich im Raum gesammelt und entzündeten sich durch die Kerze (auch im Flammölraum des B-Werks Besseringen befinden sich heute noch einige dutzend Liter Flammöl, die weiterhin ausgasen und deren Geruch im Flammwerferraum wahrgenommen werden kann)([1], S. 595).

Das B-Werk war vor dem Unfall nicht lange verlassen.
Wie viele Tage stand es höchstens leer? Es waren E Tage.


Viel mehr lässt sich über das B-Werk Beckingen heute nicht in Erfahrung bringen. Durch Luftbildanalysen ist heute gesichert, dass die Zufahrt zum B-Werk nicht über Beckingen sondern über Haustadt erfolgt und alle späteren Munitions-, Verpflegungs- und Treibstofflieferungen über die extra für das B-Werk angelegte Zufahrt über Haustadt erfolgten. Einigen Berichten zufolge soll der Dreischartenturm bei der Sprengung 1948 Wohnhäuser im Tal beschädigt haben, als er den Hang hinunter rollte. Bis weit nach dem Krieg waren die Trümmer des B-Werk Beckingen frei zugänglich. Im Jahr 1968 rutschte der Erdaushub für die Baugrube des B-Werk den Hang hinunter bis auf die Talstraße und verursachte erhebliche Schäden an den Häusern unterhalb des B-Werks. Als Reaktion auf die Sichtung spielender Kinder im Sommer 1980 wurde die Ruine Mitte 1982 schließlich zum Teil abgetragen, mit Flugasche verfüllt und großflächig übererdet. Untenstehendes Bild zeigt das B-Werk Beckingen kurz nach der Sprenung. Ein Schartenturm ist gut zu erkennen.




Final: N 49° 23.(A/14-C)(C+E) E 006° 42.(D-A-B+10)

Vor Ort könnt ihr die Stelle erkennen, an der der Dreischartenturm ehemals eingebaut war. Ob der Turm vom Bauwerk abgesetzt war und durch einen Hohlgang mit dem Hauptblock verbunden war, ist bis heute nicht geklärt. Die Umrisse des Bauwerks lassen sich ebenso wie die damalige Zufahrt noch erahnen.


ACHTUNG, JAGDGEBIET ! Bitte nicht Nachts kommen!


Viel Spaß wünschen

Die Geocräsher



Prüfe Deine Lösung



Ein intaktes B-Werk, welches auch besichtigt werden kann, findet ihr hier: B-Werk Besseringen. Geocräsher Martin führt zu bestimmten Terminen (Apr.-Sept.) durch das B-Werk.
Diese findet ihr im Listing.



Literatur:
Dieter Bettinger, Martin Büren: Der Westwall. Die Geschichte der deutschen Westbefestigung im Dritten Reich. Bd 1. Der Bau des Westwalls 1936–1945 [1], Bd 2. Die technische Ausführung des Westwalls [2]. Biblio, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1458-6



Creative Commons Lizenzvertrag
Listing "N 37510 WH 697 B-Werk Beckingen" von Martin Lang/Die Geocräsher steht unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 Unported Lizenz.


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