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Das Deister-Süntel-Tal ist bereits seit ca. 5000 Jahren besiedelt. Aus der Bronzezeit finden sich in Deister und Süntel noch zahlreiche Hügelgräber.
Zur Zeitenwende siedelten die Cherusker im Tal. Nach den Chatten und Chauken kamen schließlich im 4. Jahrhundert die Sachsen. Auf einem Hochplateau im Süntel, dem „Dachtelfeld“, kam es 782 während der Sachsenkriege Karls des Großen zu einer Schlacht zwischen sächsischen Aufständischen und einem Heer der fränkischen Besatzungsmacht, bei der die Franken verlustreich unterlagen. Siehe auch Hessisch Oldendorf#Schlacht am Süntel (782).
Schloss Münchhausen in Apelern
In den folgenden Jahrhunderten förderten der fruchtbare Boden, der Wasserreichtum, die Bodenschätze und nicht zuletzt der große Holzvorrat der Wälder die wirtschaftliche Entwicklung und brachten einen gewissen Wohlstand für die Region. Der Dreißigjährige Krieg brachte jedoch große Verwüstungen und auch andere Kriege, von der Hildesheimer Stiftsfehde bis zum Zweiten Weltkrieg machten vieles zunichte.
Zunächst bestimmte die Landwirtschaft das Tal. Mit dem Wasser der Rodenberger Aue wurden Eisenhämmer und Wassermühlen betrieben. Nach und nach wurden auch die Bodenschätze genutzt. Es entstanden Salinen, Ziegeleien und Steinbrüche. Im Tal stehen noch mehrere Bauten der Weserrenaissance, die aus heimischem Sandstein, Deistersandstein und Süntelsandstein, gebaut wurden.
Schon im 19. Jahrhundert wurde im Deister bei Feggendorf (1831-1952) und im Süntel bei Bad Münder (1810-1895) Kohle abgebaut.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann im Deister-Süntel-Tal vor allem die Stuhl- und Möbelherstellung: Viele holzverarbeitende Betriebe mit dem ringsum reichlich vorhandenen Holz machten das Deister-Süntel-Tal zum Zentrum der niedersächsischen Möbelherstellung. Aber auch der Ausbau des Bäderwesens und der Glasindustrie schritt voran.
Im Jahr 1905 wurde eine Eisenbahnlinie eröffnet, die längs durch das Tal führte. Sie verband die Strecken Hannover-Minden und Hannover-Hameln miteinander. Bad Nenndorf, Lauenau, Messenkamp, Eimbeckhausen und Bad Münder bekamen Bahnhöfe an dieser Strecke. 1968 wurde der Personenverkehr wieder eingestellt und 1988 verkehrten die letzten Güterzüge. Die Gleise wurden abgebaut und die Strecke wurde größtenteils zu einem Rad- und Wanderweg.
Die zunehmende Automatisierung, der Konkurrenzdruck durch die Globalisierung und die allgemeine wirtschaftliche Rezession führten in jüngster Vergangenheit zu einem Einbruch der lange Zeit positiven Entwicklung und zum Wegfall vieler Arbeitsplätze. Die Gemeinden bemühen sich um die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe und die Förderung des Fremdenverkehrs. Die zahlreichen Neubaugebiete im Tal zeugen vom hohen Wohnwert der Region.