Das Sonderpädagogische Förderzentrum „Johannes Trüper“ ist eine öffentliche Einrichtung zur Beschulung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der emotionalen und sozialen Entwicklung in Trägerschaft der Stadt Chemnitz. Es besteht aus der allgemein bildenden Förderschule Schule für Erziehungshilfe mit Grund- und Mittelschule, der Förderpädagogischen Beratungsstelle und dem Projekt „Zwischenstopp“. Die Einrichtung hat sich zum Zentrum der Beschulung, Diagnostik und Beratung in der Region entwickelt und ist der einzige Förderstandort in Chemnitz. Der Beschulung in der Schule für Erziehungshilfe oder der integrativen Betreuung der Schülerinnen und Schüler geht ein umfängliches Verfahren zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs, veranlasst von den Eltern oder der Schule voraus. In diesem wird der individuelle sonderpädagogische Förderbedarf ermittelt.
Wer war Johannes Trüper?
Johannes Trüper (* 2. Februar 1855 in Rekum/Landkreis Blumenthal; † 1. November 1921 in Jena) war ein deutscher Pädagoge aus dem Kreis der Thüringer Erzieher und Mitbegründer der Heilpädagogik, sowie angrenzender pädagogischer Arbeitsfelder. Er vertrat eine lebensnahe Pädagogik, die auf konkretes, gemeinschaftsorientiertes Handeln ausgerichtet ist, und dem Einzelnen durch einen möglichst breit gefächerten Ansatz in Förderung und Erziehung begegnen will. Seine Arbeit wurzelt in christlichen Glaubensüberzeugungen und Ideen der Sozialfürsorge des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sein Psychopathie-Konzept bahnte ein neues Verständnis beeinträchtigter Kinder und Jugendlicher an, indem es an Stelle einer vermeintlichen charakterlich-moralischen Minderwertigkeit von deren gesundheitlicher und sozialer Situation ausging, und eine Verknüpfung von eingehender Erziehung und Therapie anstrebte.
Besondere Bedeutung erlangte er durch die Gründung eines neuartigen Heimes für Schülerinnen und Schüler, die aufgrund verschiedener Beeinträchtigungen im damaligen Schulwesen keinen Platz fanden.