Kläranlage Rehfelde
P R O B L E M S T E L L U N G
1995, zum Zeitpunkt der Planungen einer Kläranlage für das Verbandsgebiet des WAZV Strausberg Süd-Ost, waren ca. 3.200 EW im Verbandsgebiet wohnhaft. Davon haben ca. 650 EW ihr Abwasser über eine Schmutzwasserleitung auf eine unbelüftete Teichanlage aufgeleitet. Der überwiegende Anteil des Abwassers in Form von Fäkalien, wurde durch die Bürger teilweise nicht sachgerecht entsorgt und zum anderen ebenfalls auf die Teichanlage aufgeleitete. Diese war dadurch völlig überlastet. Zusätzlich genutzte Oberflächenbelüfter bewirkten nur eine teilweise biologische Abwasserreinigung.
L Ö S U N G
Auf dem Gelände der bereits vorhandenen belüfteten Oxidationsteichanlage in Rehfelde erfolgte der Neubau einer 3.400 EGW großen SBR Kläranlage. Wegen der in diesem Fall sehr hohen Anforderungen für die Ablaufwerte von Phosphat (1 mg/l) und Stickstoff (18 mg/l), wurde erstmalig auf die Kombination von biologischer Reinigung nach dem SBR-Verfahren und anschließender naturnaher Reinigung über einen Bodenfilter zurückgegriffen. Zugleich erfolgt über diesen Filter die hydraulische Pufferung des SBR - Ablaufes in den Vorfluter. Positiver Nebeneffekt ist die dabei verbundene teilweise Hygienisierung des Kläranlagenablaufes.
Die Schlammbehandlung sollte auf naturnaher Basis mittels bewachsener Schlammbeete erfolgen. Da zum Zeitpunkt der Planungen über keine bis wenige Erfahrungen zum Bau von naturnahen Schlammentwässerungsanlagen vorlagen, wurden die Schlammanlagen in der Praxis überfahren. Die angestrebte Schlammentwässerung über die gefertigten Bodenfilteranlagen erfolgt nur bedingt.
Andererseits konnte die Erfahrung gemacht werden, dass SBR-Anlagen in der gewählten Konfiguration um bis zu 25 % überfahren werden können, ohne dass sich die geforderten Ablaufwerte signifikant verschlechtert haben.
T E C H N I S C H E A N G A B E N
Geplante Anlagengröße: 3.400 EGW
Max. betriebene Größe: 4.250 EGW
Kommunales Abwasser
Ablaufwerte:
CSB 45 – 75 mg/l
BSB5 3 – 8 mg/l
NH4 – N 0,13 – 0,35 mg/l
NO3 – N 8,8 – 12,7 mg/l
PO4 –P 0,5 – 2,4 mg/l
Investitionskosten: 1.080.000,00 €
Spez. Kosten 317,64 €/Einwohner