Kaulen im Calmont EarthCache

Europa lag vor etwa 400 Millionen Jahren in der Nähe des Äquators. Das heutige Gebiet der Mosel befand sich damals unterhalb der Wasseroberfläche. In diesem Flachmeer setzten sich, von der nördlich angrenzenden Landmasse, gelöste Ton- und Sandschichten ab. Die Wechselfolge dieser Ablagerungen war recht häufig.
Vor ca. 300 Millionen Jahren verschoben sich die Kontinentalplatten und der dadurch ausgeübte, seitliche Druck faltete den Ablagerungsraum zu einem Gebirge zusammen. Ein Faltengebirge war geboren.

Verfestigung der Bodenschichten
Durch den hohen Druck während der Faltung stellten sich die vorher horizontal gelegenen Bodenablagerungen zu steil emporragenden Gesteinsfalten auf. Außerdem verfestigten sich feinkörnige Tonschichten (Mohshärte 1) über Tonstein zu Tonschiefer (Mohshärte 4-6) und aus groben Sandschichten wurden Sandstein (Mohshärte 4-6) und Quarzite (Mohshärte 7). Zum Vergleich: Zahnschmelz hat eine Mohshärte von 5.

Entstehung der Kaulen
Als Kaulen werden die hier gut sichtbaren Mulden im Gebirgszug genannt. Die Aneinanderreihung von Kaulen und Erhebungen sind charakteristisch für den Calmont.
Man könnte meinen, dass dieses Landschaftsbild alleine durch die geologische Schichtung mit anschließender Faltung entstanden ist. Doch benötigte die Natur noch ein weiteres Werkzeug um diese Formen zu schaffen. Die Erosion!
Die relativ weichen Tonstein-Schichten boten weniger Widerstand gegen Wasser und Wind als die harten Sandstein- und Quarz-Schichten und so formte sich über Millionen von Jahren die weinbaufreundliche Kaulenlandschaft.