Sowas kommt doch nur aus den Fichten!
Am Final angekommen sieht man heute mit Blickrichtung Südosten eine aufgeforstete Fläche mit einer bewegten Geschichte. Auf dem Fotos sieht man die Gebäude, die bis Ende der 80er Jahre auf dieser inzwischen aufgeforsteten Fläche standen.
Zu Beginn der 30er Jahre des letzten Jahrhundert in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit als Arbeitsdienstlager gegründet, vom Reichsarbeitsdienst übernommen, war das Lager in den Lippstädter Fichten nach dem Krieg Notunterkunft für Flüchtlinge, bis dass es in den 50er Jahren zunehmend die kommunale Obdachlosenunterkunft wurde, die bis in die 80er Jahre genutzt wurde und schließlich Ende der 80er abgerissen wurde.
Die Fotos zeigen die Gebäude vor dem Abriss im Jahre 1987. Zu diesem Zeitpunkt standen die Gebäude schon längere Zeit leer. Die Lipperoder Schüler, die morgens mit dem Rad zur Marienschule fuhren, mussten immer durch den Pirschweg an diesen Häusern vorbei. Aber für uns hatten die "Fichten" wie sie nur kurz genannt wurde, da schon ihren Schrecken verloren. Die Menschen, die dort wohnten, saßen einfach vor der Tür, unterhielten sich, schlugen die Zeit tot. Und irgendwann wohte dann dort niemand mehr. Und jeder, der mit dem Rad vorbeifuhr, wurde gegrüßt. Allerdings sind das nur meine eigenen Erinnerungen. Ich weiß natürlich, dass das kein Wald- und Wiesen-Idyll war und natürlich kriegten wir als Kinder auch immer zu hören "Du benimmst Dich wie einer aus den Fichten." wenn wir mal wieder nicht in der Spur liefen.
Vielleicht hat ja der ein oder andere von Euch seine ganz speziellen Erinnerungen an die "Lippstädter Fichten". Es würde mich freuen, wenn ich davon in Euren Logs lesen könnte. Und bei allen anderen, die die Geschichte dieses Ortes nicht kennen,freut es mich, dass ich Euch davon erzhählen konnte. Ich darf mich recht herzlich beim Stadtarchiv der Stadt Lippstadt bedanken, bei denen die Rechte der Fotos liegen (Ba sw L 3813.jpg, Ba sw L 3814.jpg, Ba sw L 3815.jpg) und freue mich auf viele schöne interessante Logs. Natürlich ist auch immer mal wieder Platz für einen Reisenden.
Bitte nehmt aber Rücksicht auf die Natur, damit dies auch weiterhin diese wunderschöne Ecke bleibt, wie ich sie zusammen mit meiner Familie so liebe.