Hintergrundgeschichte:
Am 2. Weihnachtsfeiertag 1999 wütete das Sturmtief Lothar auch an dieser Stelle und riss zahlreiche mächtige Buchen und Tannen aus ihren Verwurzelungen – diese Kreuzung glich danach einer Kraterlandschaft denn die entwurzelten und alten Bäume hinterließen tiefe Trichter im Waldboden.
Nachdem das Forstamt das Waldstück für die private Holzernte freigegeben hatte, war auch Opa Günni mit seinen Mannen am Werk, den Wald für die Wiederaufforstung herzurichten und die Unmengen an anfallendem Holz für die heimischen Feuerstätten aufzubereiten.
Beim Durchforsten nach nutzbaren Ästen und Bruchholz auch in den Kratern ereignete sich diese Begebenheit, die mich selbst nach so vielen Jahren erschaudern lässt. Opa Günni, selbst sehr erfahren und aus einer Forstfamilie stammend, stieg also in einen Krater von etwa 5 Metern Durchmesser und 2 Metern Tiefe, um Bruchwerk zu sammeln, ohne sich um den mächtigen Wurzelballen, der am Kraterrand steil nach oben ragte, zu kümmern. Nach mühevoller Arbeit im Wurzelloch entstieg er diesem wie so oft zuvor und stellte sich neben die gewaltige Wurzel, um zu verschnaufen und mit den Anwesenden ein paar Worte zu wechseln. Dabei zupfte er mehr oder weniger unbewusst und für die umstehenden unbemerkt an einem dünnen Ausläufer der Wurzel – dieser minimale Zug genügte, um den Wurzelballen, der von den professionellen Forstarbeitern vom Stamm befreit worden war, in Bewegung zu setzen, um mit einem tiefen und nachhallenden Krachen seinen althergebrachten Platz in der Erde wieder einzunehmen!
Alle Anwesenden verstummten augenblicklich und wurden kreidebleich – denn Opa Günni, der sich eine Minute zuvor noch dort befand, wäre um ein Haar und viel zu früh Teil des Ökosystems Wald geworden…
Glück ist ein elementarer Bestandteil des Lebens – dessen sollten wir uns immer bewusst sein.