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Auf dieser Straße kommt es immer wieder zu schweren Unfällen , vor allem mit Radfahrern & Fußgängern !
Abseits halb zugewucherter Fahrwege liegt zwischen Kiefern, Birken und Brombeerranken eines der bedeutendsten Bodendenkmäler im Kreis Heinsberg: ein keltisches Gräberfeld aus dem Zeitraum der letzten 500 Jahren vor Christus.
Noch deutlich zu erkennen sind im Gelände zwei Erhebungen: ein kreisförmiger flacher Hügel (umgrachtetes Ringgrab) und ein Längsgrab von etwa 30 Metern. Um diese und zwei ebenfalls noch erkennbare Brandflächengräber sind im Halbkreis Hügelgräber angeordnet, die jedoch unter der Grasnarbe verborgen liegen.
Die erste bekannte Ausgrabung an dieser Stelle stammt aus dem Jahre 1840. Damals barg der Pfarrer von Havert, Johannes Matthias Goerten, aus den etwa ein Metern hohen Hügelgräbern innerhalb eines Tages sechs Urnen. Eine Urne war mit menschlichen Knochen gefüllt. Andere Gräber enthielten nur Holzasche und Holzkohle sowie Leichenbrand.
Ebenfalls gefunden wurden eine Lanzenspitze, eine Streitaxt und eiserne Platten mit kupfernen Nägeln (wahrscheinlich Teile eines Pferdegeschirrs), die aus fränkischer Zeit (450-600 n. Chr.) stammen.
Das heißt, die Anlage diente sowohl den Kelten als später den Franken als Begräbnisstätte. Während die Kelten ihre Toten verbrannten, kannten die Franken nur die Körperbestattung.
Das Ringgrab war, um die bösen Geister abzuhalten, wie die gesamte Anlage auch, von einem Wassergraben umgeben.
Es enthielt eine ausgebaute Kammer und Spuren von Rötel. Das Wasser wurde über hohle Baumstämme zugeleitet. «Wir vermuten ein Priestergrab mit jungsteinzeitlichem Kuppelbau», so Jakob Cals, Geschäftsführer der Heimatvereinigung.
Als «Sonnenhügel» wird das eingangs erwähnte Längsgrab bezeichnet, das mit seiner Achse auf das Priestergrab verweist. Es ist nach der Winter- und Sommersonnenwende ausgerichtet und diente vermutlich den Kelten als Kultstätte. Insgesamt weist die ganze keltische Anlage geometrische Formen auf, denn die Flächengräber liegen im Dreieck mit dem Ringgrab.
1937 und 1958 war das Gräberfeld vom Heimatforscher Peter Anton Tholen vermessen worden, 1968 geriet es - heute nur schwer verständlich - in die Löwensafari, wobei einige Gräber im Mitleidenschaft gezogen wurden. Inzwischen hat die Heimatvereinigung einen Findling mit einer Hinweistafel zwischen Priestergrab und Sonnenhügel aufgestellt.