Legenden, Fabeln, Musik, Malerei
Carl Spitzweg: der Klapperstorch, 1885
Nach europäischen Legenden überbringt der Storch die Säuglinge. Mit seinem Märchen „Die Störche“ machte Hans Christian Andersen diese Idee sehr populär. Nach deutscher Folklore überbringen Störche Babys, die sie in Höhlen oder Sümpfen gefunden haben, in einem Korb an die Mütter oder lassen sie durch einen Schornstein fallen. Süßigkeiten auf dem Fensterbrett für die Störche sollten dabei helfen, den Kinderwunsch zu erfüllen. Diese Folklore hat sich weltweit – auch bis nach Südamerika und den Philippinen- verbreitet.
Der Storch hat zu weiteren Legenden, aber auch zu Malereien und Liedern inspiriert:
Vielerorts gilt der Weißstorch als Glücksbringer.
Im Elsass werden die ebenfalls vom Storch überbrachten Kinder nur abgesetzt, wo der Storch noch Elsässisch reden hört, „wue d’r Schnawwel g’wachse isch“, sonst fliegt er weiter. Im übrigen Frankreich kommt der Weißstorch hauptsächlich als Durchzieher vor und brütet nur selten. Entsprechend gilt er dort auch nicht als Bringer der Kinder.
Im Baltikum deutet man den Überflug eines Storches direkt über den Kopf einer jungn Frau als Hinweis auf eine Schwangerschaft.
In Thüringen übernimmt der Storch die Aufgaben des Osterhasen
Der Storch erscheint auch in einer Reihe von Fabeln, beispielsweise in Jean de La Fontaines „Der Storch und der Fuchs“.
Der Fabelname des Storchs lautet „Adebar“.
Carl Spitzweg wählte den Weißstorch als Motiv für sein Gemälde „Der Klappersorch“
Der Storch kommt auch in Tausendundeine Nacht vor, z.B. in der Erzählung „Kalif Storch“.