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Phyllitschieferaufschluss Lehnamühle EarthCache

Hidden : 9/1/2014
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Im schönen Elstertal gibt es so manches zu entdecken. Dieser imposante Fels war bereits einmal als Earthcache registriert. Leider verschwand die zugehörige Schautafel und der Cache wurde archiviert. Ich denke jedoch, dass der Fels ein genaueres Hinschauen verdient hat und möchte ihm deshalb wieder einen Earthcache widmen. Der Cache liegt direkt an einem großen Parkplatz, der sich gut als Ausgangspunkt für eine schöne Wanderung eignet, bei der Ihr weitere Caches finden könnt! Viel Spaß dabei!

Der Schieferfelsen in Lehnamühle

Es gibt nur wenige Gebiete in den deutschen Mittelgebirgen, wo die von alten Gebirgen übrig gebliebenen Felsen so markant das Landschaftsbild bestimmen wie im Ostthüringer Schiefergebirge und im Vogtland.

Obwohl der Raum aus sehr verschiedenartigen Gesteinen besteht, die während der variskischen Gebirgsbildung vor etwa 340 Millionen Jahren intensiv verfaltet worden sind, machen sich die Gesteinsunterschiede im Relief kaum bemerkbar. Insgesamt dacht sich das Gebiet von Südwest nach Nordost ab. Während der südliche Bereich gegen Wurzbach, Lobenstein, Hirschberg und Gefell etwas stärker gewellt ist und Höhen von über 600, stellenweise bis 650 m erreicht, liegen die Flächen zwischen den Städten Schleiz, Auma und Zeulenroda zwischen 450 und etwa 550 m Höhe. Gleichzeitig ist dieser Bereich arm an Reliefkontrasten und fast ohne Gefälle.

Im Nordosten wird die wellige bis kuppige Hochfläche durch das Durchbruchstal der Weißen Elster und ihrer Nebenflüsse zerschnitten. Zwischen Greiz im Süden und Wünschendorf im Norden hat sich die Weiße Elster in engen Mäanderschleifen 100 bis fast 200 m tief in die Gesteine des Bergaer Sattels eingetieft. Das Tal der Weißen Elster ist dadurch reich an Steilhängen, Felsbildungen und anderen Aufschlüssen, die Einblicke in die ältesten Gesteine des Schiefergebirges ermöglichen. Im GND "Schieferfelsen an der Lehnamühle" bei Neumühle nördlich von Greiz treten die silbrigen Phycodenschiefer des Ordoviziums zu Tage.

Die Bezeichnung Phyllit stammt vom altgriechischen „phýllon“, was zu Deutsch „Blatt“ bedeutet. Phyllit wird auch als Phyllitschiefer, Tonglimmerschiefer oder Urtonschiefer bezeichnet und ist ein feinkristallines, dünnschichtiges, meist blättriges Gestein, das neben Glimmer auch Quarz, Feldspat, Chlorite, Augit, Turmaline und Eisenoxide als Mineralphasen enthalten kann.

Phyllit ist durch Metamorphose aus Tonschiefer hervorgegangen. Metamorphose ist die Umwandlung der mineralogischen Zusammensetzung eines Gesteins, die durch veränderte Bedingungen bei Druck und/oder Temperatur ausgelöst wird, wobei das Gestein selbst im festen Zustand bleibt.

Gegenüber dem Tonschiefer enthält Phyllit keine der ursprünglichen Tonmineralen mehr. Durch den Serizit-Anteil von über 50 % im Phyllit kann man auf den Schieferflächen einen seidenartigen Glanz erkennen. Die Farbe reicht von Dunkelgrau bis Grauschwarz, auch Grünlichgrau und Violettgrau kommen vor.

Oft sind neben einer Hauptschieferung, die auf das erste Deformationsereignis zurückzuführen ist, weitere Schieferungen als Folgen späterer tektonischer Ereignisse als Flächengefüge im Phyllit überliefert. Die Hauptschieferung ist in diesem Fall meist verfaltet. Die Lage der Schichtung des ursprünglichen Tonsteins kann bei Phylliten nur gelegentlich anhand auffälliger Material- und Farbwechsel bestimmt werden.

Phyllite kommen in vielen Gebieten der Erde vor, in denen Tonsteine und andere feinkörnige Ausgangsgesteine verformt und erhitzt wurden. So werden große Teile des Sächsischen und Thüringischen Schiefergebirges aus Phylliten aufgebaut.

GND Phyllitaufschluss Lehnamühle; mehrstufiges Flächengefüge und wellige Brechung der Schieferflächen durch Wechsel unterschiedlicher Schichten.

Am beeindruckenden Schieferfelsen in Lehnamühle ist ein dreistufiges Schieferungsgefüge zu erkennen. Die normale, parallel zu den Faltenachsen verlaufende Hauptschieferung wird hier von der West-Ost-Schieferung und einer Nord-Süd-Schieferung eingeschlossen.

Alle drei Flächen werden durch andere, grobkörnigere Sedimentschichten gebrochen, um in der nächsten tonigeren, also feinkörnigeren Lage, wieder die alte Richtung einzunehmen. Man bezeichnet diese besondere Erscheinung als „Schieferungsbrechung“. Auf der Fläche des Aufschlusses ist die Spur aller drei Flächen gut zu erkennen. Die Faltenachse fällt etwa 18° nach Nordosten.

Um diesen Earthcache zu loggen, beantwortet bitte die folgenden Fragen und schickt mir die Antworten an die im Profil hinterlegte Adresse. Ihr dürft sofort loggen. Falls etwas nicht stimmt, melde ich mich bei Euch.

1. Schau Dir den Fels genau an und beschreibe sein Aussehen mit eigenen Worten in ca. fünf bis zehn Sätzen. Gehe dabei zum Beispiel auf Größe (Höhe, Breite), Farbe(n), Form, Neigung und seine ganz eigenen Besonderheiten ein.

2. Worin liegt der markante Unterschied zwischen den Flächen ganz oben in der Spitze und im unteren Bereich des Felsens? Worauf könnte dies zurückzuführen sein?

3. Ganz links unten an der Seite kann man sehr schön die Schieferungen erkennen. Schätze, wie dick die einzelnen Schichten hier liegen (von ... bis ... mm) und in welchem Winkel sie aufgefaltet sind.

Optional:

Werde kreativ: Skizziere/male/zeichne den Fels und lade dein Bild mit deinem Log hoch. Ob Bleistiftskizze oder Öl auf Leinwand entscheidest Du selbst nach Lust und Laune. Ich freue mich auf eine schöne bunte Bildergalerie!

Natürlich freue ich mich auch über Fotos von Euch vor dem Fels.

Und nun, viel Spaß beim Entdecken und Staunen!

Quellen:

"Kulturlandschaft Ostthüringen - 2. Die naturbedingte landschaftliche Eigenart Ostthüringens", ein Forschungsprojekt der FH Erfurt © 2004

„Das nördliche Vogtland um Greiz - Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Greiz, Weida, Berga, Triebes, Hohenleuben, Elsterberg, Mylau und Netzschkau “ © 2006 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln

www.mineralienatlas.de

I am a proud

Dies ist mein erster Earthcache. Für Lob und Kritik bin ich gleichermaßen dankbar. Alle Texte und Fotos wurden mit Genehmigung der Rechteinhaber benutzt bzw. selbst erstellt. Vielen Dank an alle, die bei der Erstellung dieses Earthcaches geholfen haben.


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