Der Cache ist nach einer Idee von Irmtraud Karlsson gestaltet, die gemeinsam mit Karin Krakhofer die Brucker Frauenspaziergänge ins Leben gerufen hat. Die Geschichten über die Brucker Frauen stammen aus dem Buch "Frauen graben, wo sie stehen" von Irmtraud Karlsson. Frauenspaziergänge setzen sich mit Geschichte und Geschichten von Frauen auseinander, die in einer männlich dominierten Geschichtsschreibung oft vergessen wurden und werden.
Ich möchte mit diesem Cache alle - Frauen und Männer - einladen, ein wenig in die Geschichte der Brucker Frauen einzutauchen.
stage 1 - Theresia Madl, Stadtpfarrkirche Am Karsamstag, den 31.3.1945, gab es am Brucker Hauptplatz eine Protestversammlung von Brucker Frauen. Sie forderten die Freigabe der Stadt, um sie vor der Zerstörung zu retten. Theresia Madl brachte ein weißes Leintuch auf den Kirchturm, Ernst Pfiel hängte es über die Brüstung. Beide wurden von der SS festgenommen und in einem Schnellverfahren zum Tod verurteilt. Durch das Kriegsende und das Ende der Nazidiktatur wurde das Urteil nicht mehr vollstreckt.
Rechts von der Kirchentür befindet sich eine Infotafel. Die letzte Ziffer im Text ist B.
stage 2 - Harry Weiss (1896 - 1979), Harry-Weiss-Häuser Henriette von Weiss-Trostprugg war Enkeltochter des Bürgermeisters Karl Trost und Tochter des letzten österreichischen Festungskommandanten von Triest. Sie studierte an der Sorbonne, lebte in Triest, Bozen, Meran, Budapest und an der französischen Riviera. Seit 1934 lebte sie in Bruck und war Englischlehrerin. Als Schriftstellerin verwendete sie das Pseudonym "Harry von Weiss". Nach ihrem Tod kaufte die Gemeinde die "Harry Weiss Häuser". Sie sind derzeit u.a. Veranstaltungszentrum. Die Harry Weiss Häuser bestehen aus zwei Häusern, es gibt also zwei Hausnummern.
Die niedrigere der beiden Hausnummern ist F.
stage 3 - Erzherzogin Stephanie Clothilde Luise Hermine Marie Charlotte von Belgien (1864 - 1945), Stefaniegasse Stephanie, Tochter von König Leopold II von Belgien, war die ungeliebte Ehefrau von Kronprinz Rudolf. Nach dessen Selbstmord in Mayerling heiratete sie den ungarischen Grafen Elemer Lonyay. Stephanie war die Mutter der "roten Erzherzogin" Elisabeth Marie, die - verheiratet mit dem Brucker Politiker Leopold Petznek - Mitglied der Sozialdemokraten wurde. Die Stefaniegasse ist nach Stephanie von Belgien benannt. Links vom Tor des Hauses Stefaniegasse Nr. 5 ist eine Infotafel mit einer Jahreszahl.
Die zweite Ziffer der Jahreszahl ist E.
stage 4 - Margarethe Walz (1897 - 1990), die Reichste Erbin Österreichs, Hainburger Straße 13 Margarethe Walz war Gesellschafterin und Sekretärin von Anna Linging. Von dieser erbte sie ein großes Vermögen, mit dem sie während der NS-Zeit ihren jüdischen Vater vor seinem sicheren Tod rettete. Sie war Englischlehrerin, Dolmetscherin und Journalistin, schrieb Kurzgeschichten, Lyrik und Autobiografisches. Zähle die Fenster im Erdgeschoß des Hauses Hainburger Straße 13.
Anzahl der Fenster + 3 = C.
stage 5 - Anna Kundl (1884 - 1945), Anna Kundl Gasse 1923 war sie das erste weibliche Mitglied im Brucker Gemeinderat. Sie besaß ein kleines Milchgeschäft und betreute Pflegekinder. Einige ihrer Anträge an den Gemeinderat waren: Gehwege und Zufahrten in den Siedlungen sollten repariert werden, bedürftigen Wöchnerinnen sollten einen halben Liter Milch pro Tag gratis bekommen, das Bordell "blaues Haus" sollte in Wohnungen umgewandelt werden. Alle Anträge wurden abgelehnt. In der Straßenmitte befindet sich ein Kanaldeckel. Suche dort "CERT ÖNORM B"
Die erste Ziffer nach der Buchstabenkombination "CERT ÖNORM B" ist A.
stage 6 - Anna Linging (1853 - 1927), ehemaliges Lingingheim Anna Linging war die Tochter eines Zimmermanngehilfen aus Bruck. Schon mit 12 Jahren musste sie "in den Dienst gehen". Sie lernte - wo und wie ist nicht bekannt - den englischen Ingenieur Frederick Linging kennen und heiratete reich. Nach Lingings Tod im Jahr 1921 erbte sie dessen Vermögen. Anna Linging vermachte den größten Teil ihres Vermögens der Stadt Bruck. Die Lingingstiftung gibt es heute noch, das ehemalige Lingingheim ist das Haus Mühlgasse 16. Vor dem Haus Mühlgasse 16 befindet sich ein blauer Hydrant, darauf verschiedene Ziffern.
Die höchste Ziffer + 1 ist D.
Der Cache befindet sich bei: N 48 01.ABC E 016 46.DEF Das Lokal ist seit 2023 geschlossen, es wurde davor von Hilde Neuhold geführt, einer Frau natürlich. ;-)
Wichtig:
Der Cache liegt außerhalb des Gastgartens. Auch wenn im Garten Gäste sitzen, kann man relativ unbeobachtet loggen.