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Weißer Rhyolith bei Hinterohlsbach EarthCache

Hidden : 7/3/2014
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Zum Rhyolith
 
Der Name leitet sich vom griechischen  "rhéo" = fließen, strömen und "lithos" = Stein ab. Es handelt sich auch demnach um ein Ergußgestein. Entsprechend der Zusammensetzung des Grundgesteins können sich Einsprenglinge von Feldspat, Plagioklas und Quarz finden. Die Grundmasse kann holokristallin (Gefügebezeichnung für vollkommen auskristallisierte magmatische Gesteine ohne glasige Anteile) oder ganz oder teilweise glasig (dicht) sein und besteht aus den gleichen Gemengteilen, die auch als Einsprenglinge vorkommen. Rhyolith ist das quarzreichste Gestein unter den felsischen Vulkaniten. Der Gehalt liegt bei 65 bis 75 %. Die Ausbildung ist massig oder plattig. Die erste wissenschaftliche Beschreibung dieses Gesteins erfolgte 1860 von Baron Ferdinand von Richthofen.


Beim Aufschluss
 
Zur Geologie des Vorkommens
 
Ohlsbach liegt am westlichen Rand der Zentralschwarzwälder Gneismasse. Nur wenige Kilometer westlich bei Offenburg und Durbach liegt die Hauptverwerfung des Oberrheintalgrabens.
 
Das Gebiet wird von hochmetamorphen (Umgestaltung unter hohem Druck aufgeschmolzener Gesteine) Gneisanatexiten (augeschmolzenes, grob gemengtes Gestein), Hochdruckgesteinen und dazitischen Vulkaniten (felsischer, saurer Vulkanit) geprägt. 
 
In Ohlsbach bilden diese Gneise die Basis der aufgeschlossenen Gesteine und lassen sich während des Aufstieges zum Aufschluss manchmal am Waldrand als Lesesteine beobachten.
 
Im Spätvariszikum (Erdzeitalter) kam es im westlichen Schwarzwald zur Förderung größerer geschlossener Decken von weißen bis rotbraunen, zum Teil graugrünen Rhyolithen. Diese Gesteine mit teilweise ausgezeichneter Fließtextur (Gestein, das durch rasche Abkühlung einer Gesteinsschmelze an der Erdoberfläche entstanden ist) sind in einigen Gebieten mandelführend, treten heute aufgrund der tiefen Taleinschnitte im Tertiär nur noch lokal auf (Baden-Baden, Oppenau, Ohlsbach, Haigerach, Freiamt und Schweighausen).

Weißer Rhyolith mit Quarzeinsprenglingen
Weißer Rhyolith mit Quarzeinsprenglingen
 
Zum Vorkommen in Hinterohlsbach
 
Das besondere des Vorkommens ist die reinweiße Farbe des Rhyoliths. Es gibt hier lediglich eine zweite Fundstätte, in der das Gestein in dieser Form vorkommt. Diese befindet sich in einem Steinbruch im nahegelegenen Haigerachtal bei Gengenbach. Das dortige Vorkommen ist eingezäunt und das Betreten verboten. Deshalb führt uns die Exkursion zu dieser frei zugänglichen, direkt am Weg liegenden Fundstelle im Hinterohlsbach.
 
An beiden Orten kam es als Nachhall der variszischen (Phase der Gebirgsbildung im mittleren Erdzeitalter) Gebirgsbildung (vermutlich im Zusammenhang mit der Bildung granitoider Magmen, das heißt die Erstarrung von Granit innerhalb von Gesteinsschmelzen) zur Überprägung der Gesteine. In den Gneisen wurde Cordierit (Mineral) produziert, die Rhyolithe bekamen heiße Pneumatolyte (Bildungsbereich mit hohem Wasseranteil) mit hohem Fluorgehalt ab. Das ursprüngliche Gestein wurde quasi durch heiße Lösungen "gebleicht" und umgewandelt.
 
Im Bereich von Spalten und Störungen sowie Klüften ist das Gestein zu Hydromuskovit (Illit) zersetzt. Es findet sich häufiger in kleinen Hohlräumen und Drusen violettblauer Fluorit. Eine Besonderheit für unser Exkursionsziel ist das Vorkommen von Fluorapatit in teilweise sehr großen Kristallen. Deshalb war in der Vergangenheit dieser Aufschluss oft das Ziel von Mineraliensammlern. Die heutigen mineralogischen Fundmöglichkeiten gehen gegen Null. Spuren des Fluorit sind allerdings noch immer zu finden. Aber unser Interesse gilt ja der Geologie. 
 


Fluorapatit-Kristall in Rhyolith
Fluorapatit-Kristall in Rhyolith

 
Bei unserem Aufschluss und in einem danebenliegenden, heute vergitterten Stollen, wurde bis Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts der Hydomuskovit (Illit) abgebaut. Dieser fand Verwendung als keramischer Rohstoff (Porzellanherstellung). 
 
Um diesen Cache zu loggen begib dich vor Ort und beantworte die folgenden Fragen:
 
1. Unterhalb des Aufschlusses liegt eine Halde dieses Gesteins. Es tritt hier häufig eine besondere Spaltbarkeit des Gesteins auf. Schau dich um. Wie sieht diese aus ?
 
2. Betrachte nun den Aufschluss des anstehenden Gesteins ca. 7 Meter rechts vom Stollengitter. Was fällt hier auf ?
 
3. Sieh Dir das Gestein näher an. Es sind in jedem Fall kleine Einsprenglinge von Quarz zu erkennen. Bis zu welcher Größe konntest Du diese beobachten ? Ist Quarz auch in der Grundmasse des Gesteins enthalten ?
 
Sende mir die Antworten über mein Profil. Nach Übermittlung kann sofort geloggt. Sollte etwas nicht stimmen, werde ich mich melden.
 
 
Fotos: Eigene
 
Literatur:
 
Wikipedia: Rhyolith
Mineralienatlas: Steinbruch Riesenwald

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