Die Stimbergstadt wird oft als „Nest ohne Bahnhof“ verunglimpft. Sogar die Hamburger Band „Kettcar“ griff das in einem Lied auf. Erwin Pilath (76) aber weiß: Oer-Erkenschwick hatte einmal einen Bahnhof. Wenn auch nur für einen Tag.
„Das war am 12. Juli 1969“, erinnert sich der ehemalige Bergmann. „Damals haben wir zusammen mit hunderten Schlachtenbummlern die Fußballmannschaft der Spielvereinigung Erkenschwick zum Finale der Deutschen Amateurmeisterschaft begleitet. Gegner war damals der SC Jülich und gespielt wurde in der Uerdinger Grotenburg-Kampfbahn“, weiß Erwin Pilath.
Der damalige Spvgg-Vorsitzende Heinz Götzen hatte sich zuvor an den Bergwerks-Betriebsratsvorsitzenden Ernst Saland gewandt. Thema: Wie kann den zahlreichen Spvgg-Fans zu diesem Finalspiel eine möglichst bequeme und preiswerte An- und Abreise ermöglicht werden?
„Am besten mit dem Zug. Das war mir damals sofort klar“, erinnert sich Saland heute. Zusammen mit Götzen verhandelte er mit der Bundesbahn. Ergebnis: Vom Pütt wird ein Sonderzug starten.
Saland: „Und den Behelfsbahnsteig haben dann die Jungs von der Ausbildungsabteilung des Bergwerks gebaut.“ uelle
Quelle: Bildarchiv Stimberg Zeitung