Kunstdünger hatte offensichtlich auch früher schon ungeahnte Wirkungen. Er veränderte sogar Siedlungsstrukuren, allerdings nur in Kombination mit der Eisenbahn.
Zu Beginn der 19. Jahrhunderts konnten auf den leichten Böden des "Sandmünsterlandes" um Westbevern herum nur kleine und mittlere Höfe existieren. Aufgrund der niedrigeren Erträge gab es viele kleine Höfe und Kotten, jeweils angeschlossen an eine kleine, in Streifen aufgeteilte Ackerfläche, das Esch. Vor allem in der Bauerschaft Vadrup existierte eine ungewöhnliche Häufung solch kleiner Höfe und Kotten, auch bezeichnet als als Drubbelsiedlung oder Eschdorf.
Nach Eröffnung der Eisenbahnstrecke Münster-Lengerich mit dem Haltepunkt Westbevern-Vadrup im Jahre 1871 konnte man auch in dieser Gegend des Münsterlandes Kunstdünger in großen Mengen beziehen. Die Ernteerträge konnten damit deutlich verbessert werden. Die Höfe wurden größer und es siedelten sich auch mehr Bauern dort an, die Siedlungsstrukturen veränderten sich.
Die Drubbelstrukturen verschwanden weitestgehend und sind heute nur noch an wenigen Stellen erkennbar.
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