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Der Vulkanschlot im Wingert Multi-Cache

This cache has been archived.

hmpfgnrrr: Ich habe die Dose heute auch nicht mehr finden können. Dafür aber einen Hochsitz, der früher nicht hier stand. Wahrscheinlich ist der Cache deswegen nicht mehr da.

Wie auch immer, ich bedanke mich für die schönen Logs, aber hier ist jetzt Schluss.

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Hidden : 7/23/2014
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Eigentlich sollte das hier ein Earthcache werden. Eigentlich. Die Guidelines sehen jedoch vor, dass etwas Geologisches, Materielles vor Ort vorhanden sein muss, an dem der Cacher etwas lernt. Dies ist hier leider nicht (mehr) der Fall. Da ich aber die Informationen so interessant fand, dass ich sie auch anderen Cachern mitteilen möchte, habe ich den geplanten Earthcache - in etwas erweiterter Form - zu einem Multi umgebaut. Stattdessen kommt ihr jetzt also zu drei völlig legalen "Lost Places".

Wo ihr parkt, sei euch überlassen. Ob in Nierstein, Nackenheim oder Lörzweiler - es dürften von überall aus etwa 2-2,5 km sein (einfache Strecke!). Daher kommt man hierher am besten mit dem Fahrrad, mit einer feucht-fröhlichen Weinbergsrundfahrt oder während einer Wanderung auf dem neuen Rheinterrassenweg.



Stage 1 (N 49° 53.367 E 008° 20.132):
Die Aussichtsterrasse auf dem Brudersberg ist zwar der bestbesuchte Punkt zwischen Nackenheim und Nierstein, aber dass das hier ganz früher vermutlich mal eine zweiterrassige Anlage mit einem Unterstand unter euren Füßen war, das wissen heute nur noch wenige (an den Seiten führen Treppen nach unten, da es dort aber gestrüppig und vermüllt ist, müsst ihr da nicht hin).
Wie alt wird der Riesling am Roten Hang durchschnittlich? A
Von hier aus hat man die schönste Weinsicht welchen Jahres? B = die beiden letzten Ziffern

Stage 2 (N 49° 53.584 E 008° 20.065):
Woher "'S Spitzhäusje" seinen Namen hat, dürfte offensichtlich sein. Früher war es ein völlig zugewuchertes Hexenhäuschen, seitdem es aber den Abstecher vom Rheinterrassenweg hierher zur Infotafel "Der Vulkanschlot im Wingert" und dem kleinen Rastplatz gibt, wird es wieder gepflegt. Eine ausführlichere Abhandlung zum Nierstein-Astheim-Vulkangebiet (das ursprüngliche Earthcache-Listing), hänge ich für alle Interessierten einfach unten an dieses Listing dran.
Vor wie vielen Mio. Jahren suchte sich das Magma einen Weg an die Erdoberfläche? C
Welchen Buchstaben hat das "Rothliegende" in der Grafik? D = Buchstabenwert


Final

Auch das Final ist auf seine Weise "lost" - aber seht selbst. Das Gelände gehört jetzt vollständig den dort ansässigen Hasen.

Das Final befindet sich bei

N 49° 53.(AxD+362)     E 008° 20.0(B+C+7)

Happy hunting!!!



Das ursprüngliche Earthcache-Listing:


Der Oberrheingraben

Die Entstehung des Oberrheingrabens begann im Tertiär vor rund 50-60 Mio. Jahren. Damals sah die Landschaft noch komplett anders aus. Den Rhein gab es noch gar nicht, er sollte erst 20 Mio. Jahre später entstehen. In Rheinhessen herrschte tropisches Klima und das Land war von einem Urwald überwuchert. Zudem lag das Landniveau ca. 300 m höher als heute. Zu dieser Zeit begann sich die Erdkruste langsam aufzuwölben, da heißes Gesteinsmaterial aus dem tiefen Erdmantel nach oben geströmt war. Es hatte sich unter ihr ein sog. Manteldiapir gebildet. Wenn das aufsteigende Gesteinsmaterial bis an die Erdoberfläche gelangt, kommt es zu Hotspot-Vulkanismus.

Genau dies geschah damals im Gebiet zwischen Nierstein und Astheim, das daher den Namen Nierstein-Astheim-Vulkansystem bekam. An insgesamt sechs (heute bekannten) Stellen bildeten sich damals Vulkane. Dies sei an folgender Abbildung verdeutlicht (entnommen aus [1]). Vulkanische Ausbruchsöffnungen sind durch rote Sterne markiert (gefüllt: basaltisch, offen: pyroklastisch).

Nierstein-Astheim-Vulkansystem


Das Kisselwörth-Diatrem

Etwas besonderes ist der im Bild als Kisselwörth Diatrem gekennzeichnete Schlot (Diatrem = Vulkanschlot), da er der einzige Vulkan überhaupt ist, der sich genau auf der Bruchkante befindet, die den Oberrheingraben bildet, und der daher tief in die Erdkruste hinabreicht. Viel ist von ihm jedoch nicht zu sehen, da er sich an der Südspitze der Insel Kisselwörth inmitten des Rheins befindet und man allenfalls bei extremem Niedrigwasser seine Umrisse erkennen kann. Dies war im Mai 2011 der Fall, als folgendes Bild aufgenommen wurde (entnommen aus [1]). Als gelbe Linie ist darin sein Umriss zu erkennen (bzw. der vermutete Umriss entlang der gestrichelten Linie).


Das Kisselwörth-Diatrem hatte einst ein Maar gebildet (wie es sie heute noch in der Eifel gibt). Dabei sind große Mengen Grundwasser unterirdisch mit aufsteigendem Magma in Berührung gekommen. Dies führte zu gewaltigen, thermohydraulischen Explosionen, die die Erdoberfläche trichterförmig einstürzen ließen und im Umkreis von vielen km² alles Leben auslöschten. Beim Kisselwörther Diatrem könnte der Durchmesser dieses Trichters bis zu 2000 m betragen habe. Nach Ende der Explosionen füllte sich der Krater allmählich mit Niederschlags- und Grundwasser, die Tier- und Pflanzenwelt eroberte sich das Gebiet zurück. Da jedoch im Laufe der Jahrmillionen die Landoberfläche um mehr als 300 m abgetragen wurde, sind hier heute keine Fossilien mehr zu finden. Und auch vom Krater/Maar an sich gibt es nichts mehr zu sehen, sondern lediglich die Reste des Vulkanschlots.


Der Vulkanschlot im Wingert

Die Listingkoordinate liegt in etwa auf dem südlichsten der auf der Karte in Abbildung 1 eingezeichneten Vulkanschlote. Hier wurde noch Mitte des 19. Jahrhunderts in einem offenen Steinbruch Basalt und andere Tuff-Gesteine für den Straßenbau abgebaut. Da das Gestein jedoch von minderer Qualität war, wurde der Abbau bald eingestellt. Im Laufe der Zeit wurde der Steinbruch verfüllt, so dass man heutzutage allenfalls an ein paar herumliegende Basaltstücken erkennen kann, dass hier einst glutflüssige Lava über die Erde geflossen ist.


Literatur:
[1] Herbert Lutz, Volker Lorenz, Thomas Engel, Friedrich Häfner, Jost Haneke: Paleogene phreatomagmatic volcanism on the western main fault of the northern Upper Rhine Graben (Kisselwörth diatreme and Nierstein-Astheim Volcanic System, Germany); Bulletin of Volcanology, 2013, 75:741

Additional Hints (Decrypt)

hagre Fgrvara

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)