Baustelle versank plötzlich im Wörthersee
Am Mittwoch kam es zu einem Erdrutsch in Bad Saag am Nordufer des Wörthersees. Drei Baucontainer, in denen die Bauleitung arbeitet, wurden mitgerissen. Zum Glück waren die Männer im Freien unterwegs.
Es geschah plötzlich und lautlos, nur ein leises Blubbern war zu hören: Ein Erdrutsch riss am Mittwoch gegen Mittag einen Teil der ÖBB-Baustelle in Saag, Gemeinde Techelsberg, in den Wörthersee hinein. Rund 3000 Kubikmeter Erdreich sowie ein Einzel- und ein großer Doppelcontainer versanken im See. "Als wir uns umdrehten, waren unsere Bauleitungscontainer verschwunden", berichten zwei Baumanager. Sie sind seit Oktober hier beschäftigt: Gebaut werden Unterführungen, die zwei Bahnkreuzungen auf der Kärntner Straße B 83 ersetzen werden. Jetzt sind die Manager knapp einem Unglück entgangen: Sie wollten in ihren Bürocontainer gehen, drehten aber um, da sie draußen noch gebraucht wurden: "Das war unser Glück, sonst wären wir mitsamt dem Container im Wörthersee versunken!" Wäre der Erdrutsch früher passiert, hätte er zehn Mitarbeiter mitgerissen: "Sie sitzen vormittags bei der Besprechung im Container", sagt ÖBB-Sprecher Christoph Posch. Er deutet auf den Abriss unter der B 83: "Die Bruchkante ist 50 Meter lang." Experten sprechen von einem "hydraulischen Grundbruch".
"Der Boden war mit Grundwasser vom See gesättigt, was sich bei der Auflast ungünstig ausgewirkt hat. Die Aufschüttung des Erdmaterials war Auslöser für den Erdrutsch", erklärt Landesgeologe Richard Bäk.
"Die Straße muss vorerst gesperrt bleiben." Unter Leitung von Gerfried Bürger, Bezirksfeuerwehrkommandant von Klagenfurt-Land, waren die FF Techelsberg, Töschling, Pritschitz, Krumpendorf, Ferlach im Einsatz. Feuerwehrtaucher orteten den Einzelcontainer, er konnte geborgen werden. Der Doppelcontainer ist zerborsten und liegt mehrere Meter tief im See.
Bericht Kleine Zeitung 11. Dezember 2013