Skip to content

Ehemaliger Schießstand der SS Traditional Geocache

Hidden : 8/19/2014
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:

Über einen Schotterweg erreicht man den im Wald gelegen ehemaligen Schießstand der SS.


 

GEGEN DAS VERGESSEN...

 

 

Die hier sichtbaren Überreste gehören zum ehemaligen SS- Schießstand. Im Vordergrund sieht man den Schützenunterstand, der vermutlich mit einem einfachen Gebäude verbunden war. Heute ist der Innenraum wieder freigelegt. Die beiden Wälle verlaufen entlang der ehemaligen Schießbahn zu dem früheren Scheibenunterstand. Dort ist der Kellerraum erhalten, in dem die Schießleistungen abgelesen und die Zielscheiben ausgewechselt wurden. Hinter dem Scheibenunterstand erhebt sich ein Wall als Kugelfang.

Der Schießstand wurde 1941 im Auftrag des Lagerkommandanten Adolf Haas von Konzentrationslagerhäftlingen des rund 200 Meter entfernten KZ Niederhagen errichtet. Das Arbeitsamt genehmigte den Bau unter der Bedingung, dass die Arbeiten von KZ-Häftlingen auszuführen seien. Der Häftling Herbert Schmidt berichtet, dass er die Länge des Schießstandes mit einer Holzlatte abmessen musste. Zwischendurch sammelte er aus Hunger Bucheckern. Als ihm deshalb ein ungeduldig gewordener Wachtposten auf die Hände trat, behauptete Schmidt, die erforderliche Länge sei erreicht. Heutige Messungen bestätigen, dass die Schussbahn statt der geplanten 150 Meter nur etwa 130 Meter lang ist.

Beim Bau des Schießstands kam es wiederholt zu Misshandlungen durch Wachtposten und Kapos (Häftlingsvorarbeiter). Ein Häftling wurde bei einem Fluchtversuch von SS-Wachtposten erschossen.

Das KZ Niederhagen war - wie andere selbständige Konzentrationslager - von April 1942 bis März 1943 Hinrichtungsort für die Gestapostellen Westfalen-Lippe. Nachweislich wurden 42 Menschen gehängt, darunter Frauen und Kinder. 14 Sowjetbürger wurden erschossen. Während die Erhängungen im Lager durchgeführt wurden, fanden die Erschießungen im Wald, vermutlich am Schießstand, statt. Augenzeugen für die Exekutionen gibt es nicht, doch erinnern sich die Überlebenden des Konzentrationslagers an Erschießungen hier im Oberhagen.

Gesichert ist hingegen, dass im März 1945 Gestapo-Angehörige 15 Menschen am Schießstand erschossen und verscharrten. Die Identität der Opfer ist nicht geklärt, vermutlich handelt es sich um 14 russische Zwangsarbeiter, die in Paderborn wegen angeblicher Plünderung gefangengenommen worden waren, sowie um einen Polen. Auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung wurden die Leichen am 4.Mai 1945 von ehemaligen NSDAP-Mitgliedern aus Wewelsburg exhumiert und auf dem Gemeindefriedhof bestattet. Die gesamte Bevölkerung des Dorfes zwischen 9 und 70 Jahren mußte an dem sogenannten "Sühnebegräbnis" (Pfarrchronik) teilnehmen. Der von der Militärregierung eingesetzte neue Bürgermeister sprach von den Gräueltaten der deutschen Soldaten.
Der katholische Pfarrer Tusch hingegen predigte am offenen Grab über den "Fluch des Hasses und den Segen der Liebe".
Die Toten wurden 1961 erneut umgebettet: die Russen auf den sowjetischen Kriegsgräberfriedhof Stukenbrock/Senne, der Pole auf den Ausländerfriedhof Sennelager.

Der Schießstand wurde nach dem Krieg zerstört und zugeschüttet. Er diente als Müllkippe. Erst 1988 begannen Jugendliche im Rahmen eines internationalen Workcamps der Aktion Sühnezeichen e.V. mit der Freilegung der stark verwilderten Anlage. Seitdem finden regelmäßige Workcamps mit Jugendlichen statt, um die baulichen Überreste zu sichern und zum Teil wieder freizulegen. Ihnen ist wichtig, diesen Ort als Erinnerung an die Opfer, die hier von SS und Gestapo ermordet wurden, zu erhalten.
(Kreismuseum Wewelsburg)

Anmerkung: Der Cache ist mitlerweile ein Petling. Leider kann ich die Größe irgendwie nicht dementsprechend anpassen. Seltsam!

Additional Hints (No hints available.)