
Der Emmelpark
Ein junger Hesse aus der Nibelungen-Stadt Alzey nächst Mainz namens Johann Emmel macht sich 1819 als „Candidatus chirurgiae“ auf die Wanderschaft, die ihn letztlich studienhalber in Wien seßhaft werden läßt. Hier erhält er 1824 von der Medizinischen Fakultät der Wiener Universität das Abschluß-Diplom für „Wundarzneykunst und Geburtshilfe“, das ihn befähigt, als praktischer Arzt tätig zu sein. Diesen Beruf übt er nun bis 1833 als Gemeindearzt in Kaltenleutgeben aus.
Dann aber zieht es ihn nach Gräfenberg in Österreichisch-Schlesien zu Vinzenz Prießnitz, dessen Stern als Kaltwasserkuren-Papst gerade im Aufgehen begriffen ist, und wird sein erster Schüler. Neu orientiert kehrt Emmel nach Kaltenleutgeben zurück und beginnt sofort, hier eine Kaltwasserkuranstalt, vermutlich die zweitälteste der Welt, einzurichten. Vom Bauern Jenny (nach ihm ist die Jenny-Quelle benannt) pachtet er ein Grundstück mit Bauernhaus und ergiebiger Quelle – den heutigen Emmelpark .
1835 beginnt Emmel mit seinem Kurbetrieb im adaptierten „Bauernhaus“. Bald darauf kommt ein naheliegender Gebäudekomplex – später „Kolonie“ genannt – dazu. Zur Unterbringung der immer zahlreicheren Kurgäste mietet Emmel weitere, außerhalb liegende Häuser an wie etwa den „Annenhof“. Der gesamte Kurbetrieb spielt sich jahrzehntelang im rechts der Dürrliesing liegenden Areal ab, das noch heute erhaltene „große Kurhaus“ und das zur Zeit in Renovierung begriffene „kleine Kurhaus“, vulgo „Turmhaus“, werden erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet. Das Kurgelände wird hangseitig vom Promenadeweg durchschnitten. Diesen verlegt man in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts auf Betreiben Emmels an das rechtsseitige Bachufer, wo er auch bis heuer seit rund 135 Jahren verlaufen ist. Ein Trennzaun wird errichtet , der 1930 erneuert werden muß. Erst nach Ankauf der Emmel-Gründe durch die Gemeinde 1985 verliert der Zaun seine Bedeutung und wird entfernt.

Wie für die Winternitz’sche Wasserheilanstalt bilden auch für die Emmel’sche der Erste Weltkrieg und seine Nachkriegszeit die große Zäsur. Die Erben nach Dr. Karl Emmel erfassen rasch die Situation, geben den Kurbetrieb auf und führen die an der Hauptstraße gelegenen Kurhäuser als Beherbergungsbetrieb weiter – die „Pension Emmel“ ist geboren. Die alten Kurgebäude im Emmelpark, also „Bauernhaus“ und „Kolonie“, haben damit ausgedient. Das „Bauernhaus“ wird eine Zeit lang als Meierei geführt. In den 30er Jahren etabliert sich hier das 1. Tanzlokal Kaltenleutgebens, die „Mirleton-Bar“. Legendär die Sommernachtsfeste im mit Girlanden geschmückten und mit Lampions erhellten Park. Nach wenigen Jahren geht man allerdings pleite. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren des Zweiten Weltkriegs nagt der Zahn der Zeit an den alten Gemäuern und heute erinnern nur mehr die Grundmauernrelikte der „Meierei“ – denn als solche ist das „Bauernhaus“ älteren Kaltenleutgebnern ( die allerdings auch von einem zeitweiligen Bordellbetrieb munkeln) im Gedächtnis geblieben – den aufmerksamen Parkbesucher an jene Zeiten. Die sogenannte „Kolonie“ hat keine Spuren mehr hinterlassen. Die Quelle ist weiter aktiv, aber die Brunnenstube verschlossen.
2011 läßt die Gemeinde den alten Uferweg, der praktisch am Park vorbeiführt hat, auf und verschafft durch die Anlage eines Weges durch den Park dem Benutzer ein neues „Parkgefühl“.
2014 wird der Park rund um die Quelle neu gestaltet und ein Kneipp-Becken angelegt.

Quelle: Amtsblatt der Marktgemeinde Kaltenleutgeben
Der Cache:
Der Cache-Behälter ist eine Lock&Lock-Dose der Größe Small. Für die ersten drei Finder habe ich eine kleine Überraschung hinein getan. Und für Kinder gibt es ebenfalls kleine Tauschgegenstände. Meine Bitte an euch: Tauscht fair und immer gleich- oder höherwertig.
In eigener Sache:
Ich hab viel Zeit und Liebe in diesen Schatz investiert, und ich möchte Dich daher bitten, vorsichtig und sorgsam mit ihm umzugehen, damit er auch noch vielen Geocachern und Geocacherinnen nach Dir Freude bereitet.