Im Jahre 1664 übernahmen Graf Ferdinand Maximilian und Gräfin Emilie Katharina Sprinzenstein die Gutsherrschaft Weikertschlag-Oberndorf. Das einst landesfürstliche Gut Thuma kam 1671 in den Besitz von Baron Johannes Christophorus Schiffer und Maria Franziska geb. Gräfin von Sprinzenstein.
In den europäischen Adelskreisen galt zur damaligen Zeit die Hellhäutigkeit als Schönheitsideal. Braun gebrannte Haut als Zeichen der im Freien arbeitenden, der Sonne schutzlos ausgelieferten Bevölkerung war beim Adel verpönt. Um auf keinen Fall „bäuerlich“ zu wirken, vermieden die edlen Herrschaften jeden Kontakt mit der Sonne durch Kopfbedeckungen und Schirme oder indem sie in ihren Häusern verblieben (von daher kommt der Begriff der „vornehmen Blässe). Weil die tiefer gelegenen Venen hellhäutiger Menschen bläulich wirken, wurde die Bezeichnung „blaublütig“ als Synonym und angebliches Kennzeichen des Adels und der Aristokratie verwendet. Die Erziehungsprobleme der Familie aus Oberndorf mit ihrem bösartigen Kind waren der weißen Gräfin natürlich bekannt und als Repräsentantin des Obersten Gerichtes musste sie in diesen Konflikt eingreifen. Sie nahm das unartige Kind unter ihre Obhut nach Thuma mit. Zum Gedenken an die schmerzhafte Trennung wurde dieses Marterl errichtet und von der Landjugend Weikertschlag im Jahre 2005 erneuert.
Die ERZIEHUNG unserer Kinder war und ist schon immer die wichtigste Aufgabe für uns Menschen auf dieser Welt. Die ersten drei Jahre sind für die Entwicklung der Kleinkinder ein überaus entscheidender Abschnitt. Was hier nicht gelernt wird, kann der Jugendliche nicht mehr nachholen. Ab diesem Zeitpunkt kann man nur mehr von einer BEZIEHUNG sprechen und die muss jeder Mensch für sich selber gestalten.