Die alte Schlosskapelle im Neustrelitzer Schloss war klein und die evangelischen Kirchengemeinden von Neustrelitz wuchsen mit zunehmender Bevölkerung zu Anfang des 19. Jahrhunderts beständig. Der architektonisch interessierte Großherzog Georg hatte schon zahlreiche Bauten mit Friedrich Wilhelm Buttel realisiert, dem damals bereits die gesamte Bauverwaltung des Landes unterstand. In seinem ersten Entwurf orientierte sich Buttel nun etwas zu überschwänglich an der gotischen Klosterkirche von Batalha in Portugal.[1] Die Planungen gerieten denn auch zu groß und zu kostspielig. Großherzog Georg bestand auf eine bescheidenere Lösung, Buttel musste seinen Entwurf überarbeiten. Als Absolvent der Berliner Bauakademie und Mitarbeiter Karl Friedrich Schinkels [2] kannte er dessen Pläne für die Alexander-Newski-Kapelle bei Petersburg. Architektonische Details wie die Fialtürmchen neben dem Portal deuten darauf hin, dass sich Buttel von Schinkel inspirieren ließ.
Heute ist das Gebäude Eigentum der Stadt Neustrelitz und dient nicht mehr als Kirche sondern wird für Konzerte und Ausstellungen genutzt.