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Der Steinbruch von Preußisch Oldendorf EarthCache

Hidden : 10/25/2014
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Der geologische Lehrpfad in Preußisch Oldendorf führt in die stillgelegte Tongrube.


Die stillgelegte Tongrube zeigt eine einmalige Schichtenfolge, bei der 160 Millionen Jahre zurück in die Erdgeschichte geblickt werden kann. Der Aufschluss am Linkenberg ist der einzige im gesamten Wiehengebirge, der die Schichten vom Callovium (Oberen Dogger) bis zum Kimmeridgium (Mittleren Malm) im Zusammenhang zeigt. Die 70m mächtige Gesteinsabfolge umfasst eine Entstehungsdauer von ungefähr 12 Millionen Jahren.

Damals war das heutige Osnabrücker Bergland und das nördlich anschließende Gebiet bis in den Raum Cloppenburg-Quakenburg-Menslage von einem Flachmeer bedeckt. Absenkungen des Meeresspiegels hatten zur Folge, dass sich das Meer mehrfach aus diesem westlichen Niedersächsischen Becken nach Osten zurückzog. Aus diesen Festlandzeiten sind keine Ablagerungen bekannt.
Das Wiehengebirge bildet als Schichtstufe die Nordgrenze des Osnabrücker Berglandes. Davor liegt im Raum Preußisch Oldendorf der Limberg als sattelartige Aufwölbung. Alle Gesteinsbänke lagen ursprünglich horizontal. Spätere gebirgsbildende Bewegungen führten zu Verbiegungen und teilweise tiefreichenden Klüftungen der Ablagerungen.

Zur Einordnung:

Äonothem Ärathem System Serie Stufe ≈ Alter
(mya)
Phanerozoikum
Dauer: 542 Ma
Känozoikum
Erdneuzeit
Dauer: 65,5 Ma
Quartär     2,588–0
Neogen     23,03–2,588
Paläogen     66–23,03
Mesozoikum
Erdmittelalter
Dauer: 185,5 Ma
Kreide     145–66
Jura Oberjura Tithonium 152,1–145
Kimmeridgium 157,3–152,1
Oxfordium 163,5–157,3
Mitteljura Callovium 166,1–163,5
Bathonium 168,3–166,1
Bajocium 170,3–168,3
Aalenium 174,1–170,3
Unterjura Toarcium 182,7–174,1
Pliensbachium 190,8–182,7
Sinemurium 199,3–190,8
Hettangium 201,3–199,3
Trias     252,2–201,3
Paläozoikum
Erdaltertum
Dauer: 291 Ma
Perm     298,9–252,2
Karbon     358,9–298,9
Devon     419,2–358,9
Silur     443,4–419,2
Ordovizium     485,4–443,4
Kambrium     541–485,4

Quelle: Wikipedia

Steinbrüche dieser Art sind Zeugnisse der Landschaftsgeschichte. Landschaft kann nur verstanden werden, wenn man den geologischen Hintergrund kennt.

Von 1904 bis 1982 wurden hier, in einer wenige hundert Meter nördlich gelegenen Ziegelei, Rohsteine geformt und gebrannt. Der Gesteinsabbau am Linkenberg selbst ist 1932 weitgehend eingestellt worden.

Der geologische Lehrpfad zeigt an 6 Stationen verschiedene erdgeschichtlich interessante Begebenheiten.

Station 1: Das Meer zum Ende des Callovium:
Auch zur Zeit des Übergangs vom Callovium zum Oxfordium, vor über 160 Millionen Jahren, war Norddeutschland zum größten Teil mit Wasser bedeckt. Nur im Raum der heutigen Nordsee und der damals fast bis zum Teutoburger Wald reichenden Rheinisch-Ardennischen Insel befanden sich umfangreiche Festlandsbereiche. Von hier aus wurde der Verwitterungsschutt als Ton und Sand durch Flüsse in das Meeresbecken transportiert und kam dort als Sediment zur Ablagerung.
In unserer Region dürfte dieses flache Schelfmeer kaum 100m tief gewesen sein. Der schlecht durchlüftete Meeresboden was nur von wenigen Muscheln besiedelt. Auch das seltene Vorkommen von Ammoniten, den wichtigsten Leitfossilien für diese Zeit, ist als Hinweis auf einen kaum optimalen Lebensraum zu deuten.

Station 2: Flussdelta:
Nach einer ca. 1 Million Jahre umfassenden Festlandszeit drang das Meer erst nach Beginn des Oxfordiums erneut in unseren Raum vor. Eine kräftige Strömung transportierte Sand- und Kalkpartikel. Sie verfestigten sich zu einem gut gebanktem Kalksandstein, der sich jetzt durch eine rostbraune Verwitterung auszeichnet.
Als der Meeresspiegel sank, schütteten Flüsse die Abtragungsprodukte des nahen Südfestlandes in das Becken. Auffallend sind die kohligen Bestandteile in den schnell wechselnden hellen Sandsteinbänken. Sie sind die Reste reichen Pflanzenwuchses in diesem ausgedehnten Flussdelta.

Station 3: Gesteinsnutzung:
Als 1904 die Dampf-Ziegelei wenige hundert Meter nördlich dieses Steinbruchs fertiggestellt war, begann hier der Abbau von Tonstein, Kalkstein und Sandstein.


Aus den Tonsteinen wurden nach dem Mahlen und Schlemmen Rohsteine geformt. Im Ofen wurden sie als feststehende Verbände - sogenannte Züge - gesetzt. Der Abstand zwischen den Steinen ermöglichte über Luftkanäle - die Füchse - zum Schornstein die notwendige Sogwirkung auf das durch Kohle geschürte Feuer, das also im Ofen wanderte. Die Brenntemperatur dürfte nur wenig höher als 900°C gewesen sein.
Auch der hier gewonnene Kalk wurde bis 1937 häufig zusammen mit den Ziegeln gebrannt. Dieser ungewöhnliche Vorgang ist von keiner anderen Ziegelei dieser Region bekannt. Dabei wurde der obere Teil der Kammern mit Kalkstein gefüllt. Der gebrannte Kalk wurde mit Wasser gelöscht: CaO +H2O - Ca(OH)2. Dieser gelöschte Kalk fand Verwendung als Mörtel zum Vermauern der Ziegelsteine und beim Verputzen der Wände.
Die gut gebankten, zumeist bräunlichen Sandsteine liessen sich sehr gut bearbeiten. Sie wurden hauptsächlich für den Bau der Häuser und der mauerartigen Einfriedigungen der Grundstücke verwendet. Das übrige harte Gestein diente vor allem als Wegschotter.
Mit der Anlage der neuen Tongrube an der Straße von Preußisch Oldendorf nach Büscherheide im Jahre 1937 endete hier weitgehend der Gesteinsabbau.

Station 4: Zeit der Dinosaurier:
Bevor die Dinosaurier in Barkhausen ihre Fußabdrücke hinterließen, überflutete das Meer erneut das westliche Niedersächsische Becken. Nach seinem Rückzug entstand eine umfangreiche Schwemmebene mit vielen Süßwassertümpeln. Bei subtropischem Klima fanden dort die pflanzenfressenden, elefantenfüßigen Saurier reiche Nahrung.
Während die rote Farbe der Bröckeltonsteine in Barkhausen unmittelbar das Festland anzeigen, sind die gleichaltrigen, schwarzen, stark tonigen Feinsandsteine in Preußisch Oldendorf Ablagerungen eines küstenferneren und kaum durchlüfteten Gewässers.

Station 5: Austernbänke:
Auf dem Boden eines warmen Flachmeeres sedimentierte Kalkschlamm, der sich zu Kalkstein verfestigte. Seine helle Farbe und die vielfältigen Versteinerungen sind Anzeichen einer lebhaften Wasserbewegung, die gleichzeitig eine gute Sauerstoffzufuhr bewirkte. Die weitgehend marinen Verhältnisse bei einer Meerestiefe von höchstens 10m boten insbesondere der Austernart Exogyra ideale Lebensbedingungen auf einem zeitweise festen Untergrund.

Station 6: Gesteinsbänke und ihre Bedeutung:
Alle Gesteinspakete in dieser Abfolge sind nur wenige Meter mächtig (dick), und diese Kalkbank erreicht sogar nur 0,5m. Trotzdem sind die einzelnen Komplexe über weite Entfernungen zu verfolgen.
In den Steinbrüchen sind diese unterschiedlichen Ablagerungen direkt sichtbar. Ihre Zusammensetzung - Anteil und Größe der Sandkörner, die tonigen und kalkigen Bestandteile sowie die Fossilien als Reste damaliger Lebewesen - erlauben Rückschlüsse auf die Tiefe des Meeres und deren Lebensbedingungen sowie das damalige Wechselspiel von Land und Meer im westlichen Niedersächsischen Becken.

Quelle: Touristik Preußisch Oldendorf

Der geologische Lehrpfad Preußisch Oldendorf
Träger: Stadt Preußisch Oldendorf
Fachberatung: Herr Dr. Horst Klassen vom Museum am Schölerberg, Osnabrück
Weitere Mitwirkung: Stadtheimatpfleger Herr Dieter Besserer und Stadtverwaltung Preußisch Oldendorf
Die Eigentümer der beteiligten Grundstücke ermöglichten durch ihre Bereitschaft zur Mitarbeit die Durchführung dieser Maßnahme.

Leider wurden die Info-Tafeln vor Ort vor einigen Jahren mutwillig zerstört. Bitte nehmt im Zweifelsfalle das Cache-Listing mit!
Die Koordinaten im Wald schwanken stark. Folgt den Hinweis-Bildern und ihr werdet die Stationen auch ohne elektronische Hilfe finden!

Am Ende des Weges zu den Stationen 3-5 ist starker Waldbeerbewuchs mit Dornen! Alle Aufgaben können vom Weg aus gelöst werden. Aber auch auf den Wegen liegen manchmal Totholz oder Steinreste. Denkt immer daran: Wir befinden uns in einem alten Steinbruch - man kann hier leicht stolpern oder umknicken. Ihr seid selbst verantwortlich für das, was ihr tut! Weder Groundspeak oder die Stadt Preußisch Oldendorf noch die Grundstückseigentümer oder ich übernehmen irgendwelche Haftung!

Die Aufgaben:

  1. Um wie viel Grad haben sich die Schichten durch die gebirgsbildenden Bewegungen an Station 2 geneigt? Ein Ergebnis auf 10° genau reicht aus!
  2. In der Gesteinsabfolge sind verschiedene Gesteinsarten zu erkennen. Dabei sind: Kalkstein, Sandstein, Bröckeltonstein und Tonstein. Identifiziere die Gesteinsarten z.B. an Station 3 und bringe sie in die richtige Reihenfolge von alt nach jung.
  3. Warum sind die Sandsteine an Station 4 schwarz?

Du darfst gerne - musst aber nicht - deine Beobachtungen und Eindrücke durch Fotos im Log untermauern! Achte dabei darauf die Fotos so zu machen, dass die Antworten nicht auch ohne einen Besuch vor Ort gegeben werden können! Ein Foto von Station 1 spoilert zum Beispiel ja überhaupt nicht!

Die Antworten schickst du mir über das Kontaktformular. Achte darauf, dass das Häkchen bei "Ich möchte auch meine E-Mail-Adresse bei dieser Nachricht mit anzeigen lassen." aktiviert ist - das erleichtert mir eine Antwort. Du kannst dann direkt loggen, ohne eine Logfreigabe abzuwarten. Ich melde mich nur, wenn irgendetwas nicht stimmt. Viel Spaß!

Das Banner für die erfolgreichen Finder:

Der Code zum einfügen:
<a href="http://coord.info/GC5F5GQ"><img src= "http://imgcdn.geocaching.com/cache/large/602f615d-66c5-4d41-b122-6b06e4112758.jpg" style="width: 250px; height: 140px;" /></a>

Additional Hints (Decrypt)

Achtet auf passendes Schuhwerk! Im Frühjahr und Herbst sind Gummistiefel empfohlen! Npugrg nhs cnffraqrf Fpuhujrex! Vz Seüuwnue haq Ureofg fvaq Thzzvfgvrsry rzcsbuyra!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)